Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1937. szeptember (84. évfolyam, 198-222. szám)

1937-09-01 / 198. szám

[Mittwoch, L September 1557 • 3 #> rung unterbreitete Projekt) benützt, i Die nächste Sitzung des Rates soll im Septem­ber abgehalten werden. Die Außenminister werden anläßlich der Völkerbundassemblée in Genf, Zusam­mentreffen. Der Inhalt der Besprechungen. Sinaia, 51. Auigrust. (Inf.) Die Konferenz der Außenminister der Kleinen Entente ist heute abend zu Ende gegangen. »Die heutige Vormittagsitzung, die um 11 Uhr begann, dauerte nur etwas über eine Stunde. Um halb 1 Uhr wurden der jugoslawische Ministerpräsident Stoja­­idinovics und der tschechische Außenminister Dr. Krofta vom rumänischen König Carol in gesonderten Privataudienzen empfangen. Hierauf wurden die drei Außenminister samt ihrer Begleitung der könig­lichen Tafel beigezogen. Im Laufe der Nacht wer­den Stojadinovics und Krofta Sinaia verlassen, um mach Belgrad-, bzw. Prag zurückzukehren. Minister­präsident Tatarescu wird Stojadinovics in seinem iSalonwagen ein Stück Weges begleiten, um den mit ihm gestern begonnenen Gedankenaustausch fort­­izusetzen. \ Das Hauptinteresse der politischen Kreise und Journalisten in Sinaia konzentrierte sich heute auf ;die Besprechungen, die die drei Außenminister mit dem ungarischen Gesandten in Bukarest Ladislaus Bárdossy hatten. Diese Besprechungen werden allge­lmein mit den Bemühungen in Verbindung gebracht [das Verhältnis zwischen Ungarn und der Kleinen Entente zu bereinigen. Es verlautet, daß Minister­präsident Stojadinovics bei seinen Besprechungen mit Idem ungarischen Gesandten Bárdossy den Stand­punkt vertreten habe, daß die Verständigung mit Un­garn von allen drei Staaten der Kleinen Entente jgleichzeitig erzielt werden sollte, j: Außer dem ungarischen Gesandten entfaltete jauch der italienische Gesandte in Bukarest Sola eine 'bemerkenswerte Tätigkeit und hatte sowohl mit dem Ministerpräsidenten Stojadinovics wie auch mit 'Außenminister Antonescu längere Besprechungen, idie mit dem Plan des Abschlusses einer Luftverkehrs- Konvention zwischen Italien, Rumänien und Jugo­slawien in Zusammenhang gebracht werden. Es soll ieine regelmäßige Luftverkehrslinie Rom—Belgrad— (Bukarest errichtet werden, auf der der Verkehr von (den drei nationalen Flugggesellschaften Italiens, {Rumäniens und Jugoslawiens auf der Grundlage der ■vollkommenen Gleichberechtigung durchgeführt wer- 5den soll. Ein endgültiger Beschluß über diesen Plan wird allerdings erst nach gründlicher Prüfung des (ganzen Projekts getroffen werden. Ein jugoslawischer Kommentar. der Beziehungen zu allen Nachbarstaaten be­zweckt, die Aktion des Ministerpräsidenten Hodzsa zur Verwirklichung der wirtschaftlichen Zusam­menarbeit im Donauraum und die konstruktive Po­litik des rumänischen Premierministers Tatarescu haben zweifellos dazu beigetragen, daß man schon heute an die definitive Normalisierung der Bezie­hungen zwischen Ungarn und der Kleinen Entente denken könne. Wenn die Konferenz in Sinaia diese definitive Regelung der Beziehungen zu Ungarn als Tracht ihrer Arbeit verwirklicht, wird man sagen können, daß sie als eine sehr bedeutsame Konferenz in die Geschichte einziehen wird. Die Auffassung des Quai d’Orsay. . Ul * Paris, 31. Ajugjist. (MTI) Le Temps widmet der Sinaiaer Konfe­renz einen Leitartikel, der selbstverständlich noch vor dem Eintreffen des offiziellen Kommuniques über die Konferenz verfaßt wurde. Das Blatt hofft, daß die Kleine Entente auch unter den veränderten Verhältnissen ihre einheit­liche Außenpolitik aufrechterhalten werde, und schreibt auch der Besserung der Beziehungen zwi­schen Ungarn und der Kleinen Entente eine gewisse Bedeutung zu. In gewissen internationalen Kreisen sei die Ansicht ziemlich verbreitet, daß der Gang der Ereignisse über die Daseinsberechtigung der Kleinen Entente hinweggegangen sei und daß dieses Gebilde notwendigerweise geschwächt oder tief rei­chenden Veränderungen unterzogen werden müsse. Das sei falsch, doch stehe fest, daß die in der euro­päischen Ordnung eingetretenen Wandlungen den gemeinsamen Charakter der Außenpolitik der drei Länder in gewissem Maße modifiziert haben. Die Politik der Kleinen Entente sucht die Ent­faltung der wirtschaftlichen Beziehungen mit Öster­reich und Ungarn mit allen Mitteln zu fördern, um auf diese Weise eine feste Grundlage, eine aktive I lNouvelle Revue s% OB IHmGRIE njB DIRECTEURt GEORGES OTUIIC SEPTEMBRE 1937 La Belgique et la Hongrie ä l’époque moderne Vte. CHARLES TERLINDEN La probléma daaubten ot los relation» franco-allomanda« Baron E. ITA stier Patriotism* Ironfall at fraternltó ouropéenne Enteric Révész La Rouraanlo at l'furop* Occidental* J. F. Kövér Pouvoir légisiatif at pouvoir exécutif an Hongrio Etienne Egyed La dectrina d* Mgr Prohdtxka Albert Sandoz La cour do Buda sous I* rei Slglsmond Henri Horváth D’una poront* d'asprlt Jeles Illyés Un pays romantiqu* at sen poéta A. E. Szerecz Oaorges Zala t Francois Sídió La «anot automobilé Désiré Kosztolányi La promos se de Kikerics Joseph-Eugéne Tendnszky Chroniqva du mois Un grand bibliophil* hongrolst la comto Alexandra Apponyi Héléne Hnbay te presse et les revues L'Europe Centrale el Orientale RÉDACTEUR ENCHEFi JOSEPH BALOGH Bezugspreis in Ungarn jährlich 30 P Budapest, VI, Váci-kürtit 3 Zusammenarbeit sämtlicher Donaustaaten zu schaf­fen. Von diesem Gesichtspunkte aus betrachtet, ist die Besserung der Beziehungen der Kleinen En­tente zu Ungarn ein neuer, nicht zu unterschätzen­der Faktor, und es ist wahrscheinlich, daß die Kleine Entente grundsätzlich bereit sein wird, der Wiederaufrüstung Ungarns zuzustimmen, falls diese Frage in geregelter Verhandlung besprochen wird und die Kleine Entente Sicherheitsgarantien ciháit. ■*. K Belgrad, 31. August. F (Inf.) Das Regierungsblatt Vreme veröffentlicht •einen aus Sinaia datierten, offenbar inspirierten {Artikel über die Ergebnisse der Konferenz der Kleinen Entente, in dem u. a. gesagt wird: — Nach Auffassung der interessierten Kreise in Sinaia haben die heutigen Besprechungen des ungarischen Gesandten Bárdossy mi1 den Außen­ministern der Staaten der Kleinen Entente gezeigt, daß die Beziehungen Ungarns zu den Staaten der 'rKleinen Entente den toten Punkt überwunden ha­lben und die Atmosphäre sich bedeutend gebessert habe. Wohl aus diesem Grunde befindet sich dies­mal im offiziellen SchluBkommuniqué kein einziges ‘unfreundliches Wort an die Adresse Ungarns. Die /Friedenspolitik Stojadinovics’, die die Regelung -noch lange darüber... Irgendwo ertönte ein Schuß, : dann wurde die Stille tiefer. Í — Du bleib da und pack die Sachen aus, gab 'Gereben nach dem Frühstück die Weisung. Ich ■werde den Apparat in der Gasse aufstellen und 'sehen, ob für uns hier etwas blüht. Gegen Mittag kehrte er zurück. Seine verzagten •Schrille verrieten: kein Erfolg. — Nicht eine einzige Aufnahme habe ich ge­macht, Freund! schlug er auf den Tisch. Ich hätte Lust, dieses ganze elende Gewerbe aufzugeben. Aber nach dem Mittagessen nahm er doch den Apparat und begab sich hinaus. Ich blieb zu Hause: 'fing aus Langeweile Fliegen und fütterte eine große graue Spinne, die auf dem Rahmen des Bildes der 'Schlacht von Ipiranga ihr Netz ausgespannt hatte. Gereben kam aber bald zurück, laufend, ganz außer sich. —Wenn du Geld verdienen willst, bring das Stativ und auch den anderen Apparat, rief er aufgeregt. Man hat .jemand erschossen, und wir sollen ihn photo­graphieren ... Eile wie du nur kannst, lauf!... Das Haus, in das wir gingen, lag am Ende des Dorfes. Wehklagen, Frauenweinen tönte uns von weitem entgegen. Im Tor erwartete uns ein Mann von mächtigem Wuchs; die scharfen Linien seines Gesichtes, die gerade Nase, das 'blauschwarze Haar verrieten seine indianische Abstammung. Er führte uns in das innere Gemach und wies ‘wortlos auf eine dunkle Gestalt, die wie ein Schat­ten auf der Mitte des Fußbodens hingestreckt lag. Voller Schrecken blickte ich Gereben an; auch in iseinen Augen spiegelte sich Bestürzung. Der vor uns auf dem Boden war das vollkommene Ebenbild des Herrn vom Hause, nur die erschreckend gelbe jFarbe seines Gesichtes und der Glanz der halboffe­­;nen sulzigen Augen war anders als bei ihm. •_ — Dieser Mann ist mein Zwillingsbruder, sagte der Hausherr mit dumpfer Stimme, er heißt Pedro Falta, mein Name ist Lucas Falta... Lampeao hat ihn ermordet... Macht zwei Aufnahmen von ihm ... aber paßt auf, das hier muß ersichtlich sein, da ich die Bilder dem Präfekten schicken werde. Und das Kleid auf dem Körper des Toten aus­einanderziehend, zeigte er auf era rundes kleines Loch, wo die Kugel eingedrungen war, und auf das geronnene bräunliche Blut, das die Brust seines Bruders ganz bedeckte. — Kommt her, helft mir! wandte er sich be­fehlend zu uns. Man muß ihn in eine sitzende Stel­lung bringen, damit Ihr ihn besser photographieren könnt. Mit zitternden Händen; machten wir uns um die Leiche zu schaffen;, ich schob ’ein Kissen unter seinen Rücken, Gereben half sein Hemd richten, damit die Schußstelle sichtbar sei. Endlich hatten wir alles zurechtgemacht. Mein Gefährte begann den Apparat einzustellen, während ich, ein; Maguesiuniband haltend, hinter ihm stand. Plötzlich griff er an seinen Finger, eben an jenen, mit dem er exponieren wollte; seine Beine schwank­ten, bleich wendete er sich an; mich: — Ich kann nicht exponieren, wimmerte er kla­gend, mein Finger ist blutig geworden, sChau her! Wir wechselten den Platz, ich drückte ab. Ein weißer leuchtender Nebel schoß für einen Augenblick empor, wie der Schein der Hölle im Märchen, und hüllte den Toten ein ... Als wir wiederkameni und die fertigen Bilder mitbrachten, fanden wir Lucas Falta in seinem Gar­ten. Nachdenklich reinigte er seinen Revolver und schob die Patronen hintereinander ein. — Sechs Kugeln werden auch für Lampeao ge­nügen, wandte er sich mit müdem Lächeln zu uns. Na, zeigt die Aufnahmen. Nickend, mit sinnendem Blick betrachtete er lange die Bilder. — Ja, er ist es, Pedro Falta, mein Bruder, sagte er weich geworden und fuhr einige Mal« mit der Hand über die Stirn. Nur dieses Loch, dieses Loch sollte nicht hier sein, und. die (Stimme versagte ihm, als er auf die dunkelgeränderte Öffnung des kleinen Kreises zeigte, die wir seinem Wunsche gemäß auf der Photographie mit scharfen Linien hervorgehoben hatten. ] >■ i — Senhor Falta, sagte Gereben ergriffen, wir sind Photographen und können Wunden nur auf Bil­dern retuschieren, aber Gott repariert auch die wirk­lichen Wunden und1 macht sie verschwinden ... — Ihr seid brave Menschen, sagte Lucas Falta und blickte uns aufmerksam an, wie heißt euer Vaterland? — Ungarn, Hungria, sagte ich leise. — Hungria, wiederholte der Hausherr und dann schwiegen wir lange. — Wartet nur, ich bringe euch Kaffee, sprang er plötzlich auf und eilte in das Innere des Hauses. — Wenn du dich unterstehst, für die Aufnah­men Geld zu verlangen, schlage ich dir den Schädel ein, sprach Gereben mm zu mir und ich nickte ver­ständnisvoll ... Am anderen Tag konnte es gegen Morgendäm­merung gewesen sein, als ich erwachte. Ich konnte nicht mehr schlafen und lauschte, wie die Hähne ihre geheimnisvollen Botschaften austauschten. — Es scheint irgendetwas Gesetzmäßiges darin zu sein, wie sie einander antworten, dachte ich, denn schreit der eine, so schweigen die anderen.... Uber diese und ähnliche Dinge, die einem vielleicht nur in fremden Dörfern und auch da nur bei Morgen­grauen einfallen, sann ich nach. Da drückte jemand von außen die Klinke nieder und begann an unserer Zünmertür zu scharren. Re­gungslos, alle Nerven anspannend, lauschte ich und da sich eine Weile lang nichts vernehmen Meß, begann ich zu glauben, daß ich mich irre. Aber die Furcht kribbelte tausend kleinen Nadelstichen gleich, fort­während über meinen Körper und raunte mir zu, daß der, der früher draußen rumort hat, noch immer vor der Tür stehe. Wie wenn jgnani^g^opitehatte, rief Gereben ^ PESTEK LLOYD Wcdiselvolic Kämpfe am Schanghai. Eroberung und Zurückeroberung Wusungs, — Ablehnende japanische Antwort an England ? Einnahme Wusungs durch die Japaner? Schanghai, 31. August. (United Press.) Der heutige Tag brachte an allen Fronten des Schanghaier Gebietes zahlreiche kleinere japanische Vorstöße, die nach Ansicht chi­nesischer Militärstellen dazu bestimmt waren, die Stärke der chinesischen Verteidigungsstellungen zu erkunden und die Voraussetzungen für die erwartete japanische Offensive zu schaffen. Man nimmt an, daß die Japaner im Laufe der Nacht versuchen wer­den, bedeutende Verstärkungen zu landen. Zum erstenmal haben heute die chinesischen Kommandostellen die Einnahme Wusungs durch ja­panische Truppen zugegeben. Die chinesischen Ver­teidiger ziehen sich in der Richtung auf Lotsien und Kiangwcm zurück, also gleichzeitig nach Westen und Süden, um den tin den beiden Orten stehenden japanischen Abteilungen die Fühlungnahme mit den jetzt in Wusung stehenden japanischen Landungs­truppen unmöglich zu machen. Bei Lotsien seien japanische Abteilungen nach heftigem Kampfe, un­ter Zurücklassung von 100 Gefallenen zum Rück­zug gezwungen worden. Von japanischer Seite wird dér Eroberung Wusungs große Bedeutung zuge­schrieben. da nunmehr die Landung weiterer japa­nischer Truppen leichter bewerkstelligt werden kann als bisher. Schanghai, 31. August. (United Press.) Zu der Einnahme Wusungs erklärte heute ein Sprecher der japanischen Militärstellen, daß unter dem Schutze intensivster Beschießung der chinesi­schen Stellungen durch die japanische Artillerie und meh­rere Luftbombardements die Landungstruppen zum An­griff vorgegangen seien und die chinesischen Streitkräfte nach schweren Kämpfen völlig vernichtet hätten. Inzwi­schen seien die gelandeten Abteilungen schon von 'Wu­sung aus weiter landeinwärts vorgerückt. Der Sprecher betonte nochmals, daß die japanische 'RüstenMockade sich nicht gegen die neutrale Schiffahrt

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