Pester Lloyd - esti kiadás, 1937. október (84. évfolyam, 223-247. szám)

1937-10-01 / 223. szám

PI1EIS 10 FILLÉR Bezugspreise. Änzeigefcainjaahme. Inland: In Budapest in der Administration des Moreen- und Abendblatt: Vierteljährlich Poster Lloyd und in den Anzeigeverraitt-18 P, monatlich 6.40 P. Nur Morgen _________ __________ ___ ____ HXjnnBSfe. lungen Ala A.-8, Alexander Balogh, J. blatt: Vierteljährlich 11 P, monatlich 4 P. MWBh. WM ■■■■■■ W HSÍ3 Jmti PiäfA» Blockner, J. Blau, Boros, Braun, loss. Er­i\ur Abendblatt: Vierteljährlich a P Hh 'jgS ß^jj TSg Hl IgT jH ffl J >Jjg ||l d5s. HarsAnyi, Haaaenateln _«t^V0Qjen q.iercioh»oMn P# Si H p Uf 1 1 111 11 ÍÍ!Senn«b?i|eneÖenr 80 P. Dafwtl B) lg «, M lii « life I fl I If! M Ü i É ohne Rückporto nicht beantwortet, kann durch sämtliche ausländischen ig| ffl » ffif gpgj gTO J8 KW ggj HB JS Hi U| flf Offerten sind Dokumente nur in Ab-Fcstiimter bezogen werden: in Wien mrwS^ fS|&J sclinft beizulegen. Fur Beilagen lehnt die auch durch Morawaá Co. LWollzeile 11 HHI HHMH HH MHI HP '«mW Hä&B Administration jede Verantwortung ab. Einzelnummer: Redaktion und Administration í,^a^ocl!endtÍngednerX6Prm.néí: A RTC ]VTl RTi Ä T T V' Va*ria-nCCa * tagen 32 fillér; Abendblatt IO fillér. JEk. ±J -M-J X1 XJ MJ J-J Xi. JL JL Telephone: anCfir"‘ Redaktion . 184-820, nach Mitternacht tagen 30 Gr, an Sonntagen 40 Gr, 184-826. Administration: 184-909. Abendblatt 20 ur. ........... ———■■ 84. Jahrgang-. Budapest, Freitag, 1. Oktober 1937. Nr. 223 Auslaxtdscliau« — 1. Oktober — 1 WillKommgruß an MarscKall Badoglio. Volk xmd Regierung von Ungarn empfangen den großen italienischen Soldaten, Feldmarschall Pietro Badoglio, Herzog von Addis Abeba, mit den Gefühlen aufrichtiger Freude und Hochschätzung. Die ungarische Nation kann sich einer militärischen Vergangenheit rühmen, die kaum ihresgleichen in Europa hat, und Ungarn ist daher das Land, wo man den außerordentlichen militärischen Leistun­gen und dem hervorragenden Feldherrntalent des ’^vornehmen Gastes, unabhängig von den festen Ban­ken der Freundschaft, die Italien mit uns verbindet, wahres Verständnis und aufrichtige Bewunderung entgegenbringt. Der Held der blutigen Kämpfe um die Brückenköpfe von Sabotino und San Michele im 'August 1916, der Schöpfer der neuen faszistischen Armee von Italien, der große Feldherr, der in knapp sechs Monaten den abessinischen Feldzug siegreich -zu beendigen vermochte, ist in unseren Augen die Verkörperung des neuzeitlichen, humanen Heer­führers. Ein Piemonteser von altem Schlag, trägt 'der Marschall seine 66 Jahre mit jugendlicher Rü­stigkeit, dié Strapazen der Feldzüge, an denen er auf afrikanischen und europäischen Schlachtfeldern .teilgenommen hatte, haben seme Kräfte unberührt -gelassen und als Generalstabschef der italienischen Armee ist er heute noch die höchste militärische [Autorität seines Vaterlandes, dem auch die außer­ordentliche Vervollkommnung der neuen Armee Halens zu verdanken ist. Wir entbieten ihm den Willkommgruß der un­garischen Öffentlichkeit in der Hoffnung, daß der Marschall während der kurzen Tage, die er in un­serer Mitte verbringen wird, sich von der Freund­­.Schaft und Anhänglichkeit, die wir Italien und sei­ner Armee entgegenbringen, in vollem Maße wird (überzeugen können. i Der Zug des Marschalls Badoglio hätte um 1 Uhr 54 Minuten eintreffen sollen, rollte jedoch erst mit einer halbstündigen Verspätung in den Ostbahnhof ein. Eine Ehrenkompagnie des Honvéd-Infanterie­­,regiments Nr. 1 mit Musik war ausgerückt und auf dem Bahnsteig wurde der hohe Gast vom Honvéd­­.ministar Röder, hohen Militärs, sowie in Vertretung des Außenministers von Baron Bakach-Bessenyey -und seiner Tochter, die heute vormittag aus Rom hier eingetroffen ist, empfangen. Erschienen war ferner der italienische Gesandte Graf Vinci mit dem Personal der Gesandtschaft. Marschall Badoglio, der in Begleitung des Budapester italienischen Militär­attaches Mattioli und des Luftfahrtattaches Palotta eingetroffen war, und Minister Röder schritten die Front der Ehrenkompagnie ab und begaben sich dann zum „Hotel Dunapalota“, wo Marschall Ba­doglio während seines Budapester Aufenthaltes wohnen wird. Für heute nachmittag ist die Abreise zu einer Hirschjagd nach Királyszállás vorgesehen, an der auch Minister Röder teilnehmen wird. Das weitere Programm ist noch unbekannt. Jedenfalls wird der Reichsverweser den Herzog von Addis Abeba in Audienz empfangen. Der Genfer Beschluß bedeutet nämlich den Auf­takt zu weiteren Verhandlungen; er ist keineswegs als Ultimatum gedacht. Zwischen Paris und London findet ein lebhafter Ideenaustausch über den Text der an Italien abzuschickenden gemeinsamen Note statt. Außenminister Eden hatte in dieser Frage ge­stern eine lange Unterredung mit dem Ministerpräsi­denten Chamberlain, wobei die Grundzüge des engli­schen Standpunktes geklärt worden sind. Nach fran­zösischen Quellen besteht zwischen diesem Stand­punkt und der Auffassung Frankreichs ein gewisser Unterschied. Während man in Paris in die Note die unbedingte Forderung der Zurückziehung der Frei­willigen aufnehmen will, ist die englische Regierung der Ansicht, daß man gegen die Zurückziehung der Freiwilligen die Einräumung der Rechte kriegführen­der Parteien an beide Seiten im spanischen Bürger­krieg in Aussicht stellen könnte. Nun besteht die schwierigste Frage nicht darin, wie im Endergebnis diese Note ausfallen wird, son­dern vielmehr darin, ob Italien sich dazu bewegen lassen wird, an den von England und Frankreich angeregten Dreimächtebesprechungen über die Spa­nienfrage teilzunehmen. Gestern äußerte sich Graf Grandi in einem Gespräch mit Eden über diese Frage gänzlich ablehnend, und schon gesten abend war auch die französische Regierung darüber unterrichtet, daß Italien keine Besprechungen zu dritt über die Spanienfrage wünscht, sondern die Verhandlungen im Nichteinmischungsausschuß fortsetzen möchte. Nach den heute aus Paris und London eingelrof­­fenen Nachrichten hat die italienische Weigerung an der Absicht Englands und Frankreichs, ihre gemein­same Note an Italien abzusenden, nichts geändert. Offenbar ist man in Paris und in London der Ansicht, daß Italien, wenngleich es keine formellen Verein­barungen im Drei mach Urálimén abzuschließen ge­denkt, sich vor Gesprächen über das Spanienproblem nicht unbedingt verschließen will. Diese Erwartung dürfte sich auch auf den Eindruck stützen, den der gestrige erfolgreiche Abschluß der Verhandlungen über die Mittelmeerkontrolle zu erwecken geeignet ist. Damit ist praktisch der Beitritt Italiens zum Nyoner Abkommen erreicht, also wurde ein wesent­liches Reibungsmoment im Zusammenhang mit dem Spanienproblem aus der Welt geschafft. Italien ver­sieht den Patrouillendienst in ausgedehnten Regionen des Mittelmeers, die außer dem Tyrrhenischen und dem Adriatischen Meer im Westen gewisse angren­zende Zonen und im Osten die Küstenstrecke Tripo­­litanien—Ägypten einschließt, während die Passage zwischen Tunis und Sizilien als Kernpunkt der Suez-Route für die englisch-französische Kontrolle Vorbehalten bleibt. Diese Vereinbarung hat aber nicht bloß eine technische, sondern vor allem eine politische Bedeutung. Unabhängig von dem Schick­sal der geplanten englisch-französischen Note nimmt man an, daß nächste Woche die englisch-italienischen Verhandlungen fortgesetzt werden. Die finksspanische Delegation hat in Genf nur einen halben Erfolg erzielt: ihre wichtigsten For­derungen blieben unerfüllt. Heute treten in Valencia die Volksfront-Cortes zusammen. An der Sitzung nehmen diesmal auch einige rechtsrepublikanische Abgeordnete, die früher in der Verbannung lebten, so der ehemalige Innenminister Maura, teil, ge­mäßigte Politiker, deren Anwesenheit die Valencia- Regierung offensichtlich dazu benützen will, um in den demokratischen Ländern Sympathien für sich zu wecken. Eine andere und nicht minder wichtige Frage ist aber die der russischen Unterstützung für Valencia: denn offensichtlich ist in der Freiwilligen­frage kein einseitiger Schritt möglich, und die Zu­rückziehung der italienischen Freiwilligen ist nach römischer Auffassung undenkbar, solange eine inter­nationale, von Russen geführte Bricadc an der Seite Valencias kämpft. Entscheidung fallen müssen, in welche Richtung die Regierung die französische Währungspolitik lenken will. Die Gestaltung des Franckurses in den letzten Tagen begründet die außerordentlichen Maßnahmen der Regierung eigentlich nicht, nur das neuerliöhe Steigen der Reportsätze für den Monats- und Drei­monatsfranc konnten als Sturmsignale aufgefaßt werden. Aber es gab auch Deutungen, nach denen der Devisenfonds selbst die Terminsätze in die Höhe getrieben hat, um dadurch der Spekulation Scbwie-i rigkeiten zu bereiten. Wie dem auch sei, können die Schwankungen des Franckurses nur als Spiegelungen der Unsicher­heit der allgemeinen währungs- xmd wirtschaftspoli­tischen Richtung aufgefaßt werden. In politischen Kreisen waren am Donnerstag Gerüchte über den Rücktritt des Finanzministers Bonnet im Umlauf. Ministerpräsident Chautemps dementierte jedoch diese Naohrichten einem Mitarbeiter des Matin gegenüber und erklärte, daß der Finanzminister nur zusammen mit ihm selbst demissionieren könne, da er mit Bonnet vollkommen solidarisch sei. Man hält es für wahrscheinlich, daß es zwischen den Sozia­listen und den Radikalen im Staatsrat von Samstag zu einem harten Zusammenstöße kommen wird. Nach Echo de Paris wird der Finanzminister im Einverständnis mit dem Ministerpräsidenten xmd den radikalen Ministei-n ein förmliches Ultimatum an die sozialistischen Mitglieder der Regierung rich­ten. Die Sozialisten werden zu wählen haben: ent­weder verzichten sie auf aufreizende Reden, axif die revolutionäre Propaganda und schließen sich den Radikalen in ihren Bemühungen an, die finanzielle Lage zu verbessern, oder sie treiben den Franc einem neuen Zusammenbruch entgegen. In diesem Falle wolle sich der Finanzminister lieber zurückziehen. Der Gegensatz zwischen den beiden Flügeln dei Volksfront war bisher niemals so scharf, wie augen­blicklich. Nach Jour wünschen die sozialistischen Kabi­nettsmitglieder die Einführxxng der staatlichen De­visenzwangswirtschaft. Die radikalen Minister wol­len dagegen die Krise durch Steigerung der Produk­tion und durch Abänderung des Gesetzes über die Vierzigstundenwoche überwinden. Im Laxxfe des Donnerstag Nachmittag und Abend sind neue Gerüchte über das Schicksal der französischen Währung in Umlauf gebracht worden. Besondere Beachtung hat eine anderthalbstündige Unterredung gefunden, die am Donnerstag Abend Ministerpräsident Ghautemps mit dem Präsidenten der Republik Lebrun im Elyséepalast hatte. Obwohl keine Mitteilung über diese Unter­redung ausgegelben wurde, wurde sie doch in Ver­bindung mit den schon gestern an der Börse umlau­fenden Gerüchten gebracht, wonach sowohl in Paris wie in London und New York daran gedacht werde, das Dreierabkommen über die Währungen zu ändern. Der Faden ist nicHt abgerissen. Der politische Ausschuß des Völkerbundes hat gestern einen Beschlußantrag angenommen, der die Zurückziehung der in Spanien kämpfenden „wirk­lichen Armeekorps“ nichtspanischer Nationalität fordert, und für den Fall, daß „in kurzer Zeit“ (wie JL’Oeuvre erfährt, soll es sich um eine zweiwöchige Frist handeln) auf diesem Gebiete keine positiven Ergebnisse erzielt werden, in Aussicht stellt, daß die km Nichteinmischungsausschuß beteiligten Staaten jelen Verzicht auf die Nichteinmischungspolitik in Erwägung ziehen werden. Die Vorbehalte einzelner Staaten, darunter auch Ungarns, konnten am Texte (dieser Resolution nichts ändern: die Vertreter der Großmächte betonten in der Debatte, der vor­liegende Text sei das Ergebnis langwieriger Erörte­rungen und stelle eine Kompromißlösung dar, so daß eine Neuformulierung gewisser Sätze wieder komplexe Verhandlungen in Gang bringen würde. So ging der angenommene Text über das Bedenken hinweg, daß in Spanien nicht nur auf der einen Seite fremde Freiwillige kämpfen; dies bedeutet aber nicht, daß diese Tatsache in den kommenden Verhandlungen keine Rolle spielen wird. . — * Der Kampf um die Devisen­kontrolle in Frankreich. Die tatsächliche Beschränkung des Kassadevi­senverkehrs nach den bereits früher vorgenommenen Erschwerungen des Tenninverkehrs wirft den Schat­ten schwerer wirtschaftlicher, finanzieller und innen­politischer Auseinandersetzungen in Frankreich vor­aus. Einstweilen kann noch nicht beurteilt werden, inwieweit die Weisung an die französischen Banken, Devisen nur bis zuyHöhe von 70 englischen Pfunden auf Grund der Vorweisung des Passes und Prüfung des Verwendungszweckes als ein Provisorium von einigen Wochen oder als der Auftakt zur Einfüh­rung der Devisenzwangswirtschaft aufgefaßt werden kann. Jedenfalls wird in den nächsten Tagen die Erinnerung an einen großen Soldaten. Vom Obersten des Generalslnbes a. D. KOLOMAN INCZE v. SZÁRAZ AJTA. Ein vorzüglicher ungarischer Kavallerieführer, die ausgesprochene Verkörperung der welt­berühmten ungarischen Husaren, der heißgeliebte Kommandant seiner Soldaten, ein wirklicher Gentle­man, ein großer ungarischer Patriot — der bis zu seinem letzten Atemzug für die tausendjährige unga­rische Verfassung gekämpft hat — schläft seinen ewigen Schlaf in der Gruft seiner Ahnen. Oberhausmitgliad General der Kavallerie Stefan vitéz Horthy v. Nagybánya wurde am 21. Dezember 1858 in Kenderes als Sproß einer uralten adeligen Familie geboren. Nach Absolvierung seiner juristi­­schen Studien hat er, nach dem Wunsche seines Vaters, sich bei den Husaren aktivieren lassen und bereits als junger Offizier hat er sich auf dem Ge­biete der Reitkunst einen europäisch berühmten Na­men, und sowohl auf den heimatlichen, als auf den axisländischen Bahnen den ungarischen Farben Weltruf erworben. Unmittelbar vor dem Ausbruch des Weltkrieges hat Se. Majestät seinen vorzüglichen Offizier zum Kommandanten des Husarenregiments der Jaizygen und Rumänen Nr. 13 ernannt. Das Regiment bildete mit den 10er Husaren die 4. Kavailleriebrigade im Verbände der 10. Kavalleriedivision. Hier diente Oberst v. Horthy dann vom 18. August 1917 an als General und als Kommandant der 4. Kavalleriebri­gade den ganzen Weltkrieg hindurch. Das Regiment hat zu Beginn des Krieges auf. dem serbischen Kriegsschauplätze <üe Savesicherung

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