Pester Lloyd - esti kiadás, 1937. november (84. évfolyam, 248-272. szám)
1937-11-02 / 248. szám
Dienstag, 2. November 1937 > • 3 • PESTER LLOYD Schlechte Aussichten !iir die Neunmächtekonierenz« Die Brüsseler Konferenz soll einen moralischen Druck auf Japan ausühen ? — Eden, Delbos und Litwinow aui dem Weg nach Brüssel. London, 1. November. '(Inf.) Mit der Abreise der englischen Delegation nach Brüssel unter Führung des Außenministers Eden ist die fernöstliche Frage wieder stärker in den Vordergrund getreten, nachdem sie in den letzten Tagen von den Londoner Nichteinmischungsverhandlumigen überschattet worden war. Die Frage nach Zweck und Ziel der Brüsseler Neunmächtekonferenz wird nicht nur in politischen Kreisen, sondern auch in der englischen öffentlichen Meinung erörtert, wobei die Hoffnungen auf einen Erfolg der Tagung vielleicht noch geringer sind, als in der vorigen Woche. Wie man sich in London überhaupt den Verlauf und die etwaigen Beschlüsse der Konferenz denkt, bleibt bis zur Stunde noch ein Geheimnis. In eingeweihten Kreisen sieht man in der Konferenz ein Hilfsmittel für die Ausübung eines moralischen Druckes auf Japan. Andererseits sind wirtschaftliche Druckmittel in der einen oder anderen Form von vornherein auszuschalten. Nach Ansicht politischer Kreise bleiben daher nur zwei Möglichkeiten: 1. die !'Abfassung eines Appels an die beiden Parteien, verbunden mit der Verurteilung des japanischen Vorgehens und 2. eine Verständigung über die zukünftige Haltung der Mächte mit besonderer Berücksichtigung etwaiger, nach Beendigung der Feindseligkeiten zu unternehmenden Schritte. Bis zu einem gewissen Grad dürfte der Verlauf der Besprechungen davon abhängen, wie weit England und die Vereinigten Staaten sich über ein gemeinsames Vorgehen im fernöstlichen Konflikt verständigen können. Der Plan, in Brüssel zwischen Eden und Graf Ciano eine Aussprache herbeizuführen, ist inzwischen fehlgeschlagen und dieser Fehlschlag hat — obwohl er in keiner immittelbaren Beziehung zu der Neunmächtekonferenz stellt — den allgemeinen Pessimismus noch weiter verstärkt. Diesem Pessimismus gibt der Star Ausdruck, in dem er schreibt: Von der Brüsseler Konferenz kann nicht viel erwartet werden, weder von den Konferenzbesprechungen selbst, noch von den Kulissenverhandlungen. ; Ä Parts, Í. November. rflnf.)' Der französische Außenminister Delbos und Staatssekretär De Tessan fahren Dienstag mittag nach Brüssel, um an der Neunmächtekonferenz teilzunehmen, London, 1. November. '(Inf.) Wie Exhange Telegraph aus Moskau meldet, ist die sowjetrussische Abordnung für die Neunmächtekonferenz in Brüssel unter Führung Litwinows am Sonntag abend von Moskau abgereist. Sie wird Dienstag früh in Brüssel erwartet. Neben Litwinow und Potemkin gehört der Abordnung der Bowjetrussische Gesandte in Brüssel Rubinin an. Sonderrechte der Ausländer ln ManÜ- schukuo aufgehoben. Tokio, 1. November. (Inf.) Der vor längerer Zeit abgeschlossene Vertrag zwischen Japan und dem Kaiserreich Mandschukuo über die Aufhebung aller exterritorialen Vorrechte ist vom japanischen Kronrat ratifiziert worden und tritt bereits Freitag in Kraft. Damit verschwinden im Bereich Mandschukuos auch die letzten Sonderrechte und sämtliche Ausländer unterstehen künftig den örtlichen Behörden Mandschukuos. Eine Ausnahme bildet nur die ehemalige japanische Eisenbahnzone, in der die japanische Gerichtsbarkeit erhalten bleibt. Die Ratifizierung des Abkommens hat in politischen Kreisen allgemeines Aufsehen erregt. Im Falle der Vereinigung der fünf nordchinesischen Provinzen mit dem Kaiserreich Mandschukuo würde die Abschaffung der Sonderrechte auch automatisch auf dieses Gebiet ausgedehnt werden. Dadurch würden besonders England und die Vereinigten Staaten getroffen. Wachsender Verständigungswille in Japan? Nachdem die japanische Regierung bis Montag jede Einmischung fremder Mächte in den fernöstlichen Konflikt abgelehnt hatte, scheint sich jetzt in maßgeblichen japanischen Kreisen ein Meinungsumschwung vorzubereiten. Wie ein Vertreter des japanischen Außenministeriums erklärt haben soll, würde die japanische Regierung nicht grundsätzlich abgeneigt sein, die chinesischen Friedensvorschläge zu erörtern, falls diese ihr durch eine dritte Mi ht vorgelegt würden. Voraussetzung hiezu sei allerdings, daß die auswärtigen Mächte zuerst einmal China nahelegten, seine antijapanische Politik aufzugeben. Run df'mkpro gramm. Budapest L Í7.25: Übertr. des Orgelkonzerts Viktor Sugár aus der Krönungssathedrale. — 18: Vortrag Eugen Mesterházi/. — 18.30: Konzert des Funkorchesters. — 19.30: Einführung in die folgende Übertragung. — 19.45; Übertragung des Konzerts des Budapester Chor- und Orchestervereins unter Emil Lichtenberg aus der Hochschule für Musik. Dazwischen 21: Nachr. — 21.55: Wetter. — 22: Schallplatten. — 0.05: Nachr. Budapest IL 18.30: Landwirtefunk. — 19: Französischer Sprachunterricht. — 19.15: Vortrag Livia Margulit. — 20.15: Nachr, Könige auf Reisen. König Georg von Griechenland in Rom. Rom, 1. November. (Inf.) König Georg von Griechenland, der am Montag hier eingetroffen ist, hatte eine Begegnung mit dem italienischen Außenminister Graf Ciano. Er begab sich später in den Palazzo Venezia, wo er eine längere Besprechung mit Mussolini hatte. Dienstag fährt König Georg nach Schloß San Rossore bei Pisa, um dem König von Italien einen Besuch abzustatten. König Boris und Königin Giovanna von Bulgarien in Paris und London. Parisl 31. Oktober. (Inf.) König Boris von Bulgarien und Königin Giovanna sind am Sonntag morgen mit dem Romexpreß auf dem Lyoner Bahnhof in Paris eingetroffen, wo sie von Vertretern des Staatspräsidenten Lebrun, Außenminister Delbos, sowie dem bulgarischen Gesandten in Paris Batoloff und dem Personal der Gesandtschaft begrüßt wurden. Das Königspaar setzte nach einem kurzen Aufenthalt in der bulgarischen Gesandtschaft die Fahrt nach London fort. Auf der Rückreise von London wird sich das bulgarische Königspaar einige Tage in Paris aufhallen, um u. a. die Weltausstellung zu besichtigen. London, 31. Oktober. (Inf.) König Boris von Bulgarien und seine Gemahlin sind am Sonntag nachmittag in London eingetroffen. König Boris hat für die Dauer seines Aufenthaltes das Inkognito eines Grafen Rilski angenommen. Der bulgarische König wird, wie Daily Telegraph meldet, voraussichtlich am Mittwoch von König Georg empfangen werden. Trotzdem der Besuch des bulgarischen Königspaares, der für etwa eine Woche berechnet ist, keinen offiziellen Charakter trägt, werden doch, dem Daily Telegraph zufolge, gewisse politische Gespräche geführt werden, bei denen die Frage der bulgarischen Aufrüstung im Vordergrund stehen dürfte. FRANKREICH. Cerruti von Paris abgereist. Paris, 1. November. (Inf.) Der italienische Botschafter Ceruti, der auf Veranlassung seiner Regierung einen längeren Urlaub angetreten hat, ist am Sonntag abend 22 Uhr 15 mit dem Mailänder Schnellzug von Paris abgereist. Zur Verbaschiiedung des in Paris sehr beliebten Diplomaten hatten sich zahlreiche diplomatische Persönlichkeiten, französische und ausländische Freunde des Botschafters, sowie das gesamte Personal der italienischen Botschaft eingefunden. Beruhigung in Französisch-Marokko. Paris, 31. Oktober. (Inf.) Wie aus Casablanca und Fez gemeldet wird, beginnt dank den von der französischen Verwaltung getroffenen energischen Maßnahmen, die Ruhe wieder einzukehren. In Fez wurden Geschäfte zum Teil wieder geöffnet. Die Verhaftung von Agitatoren dauert an. Die Verhafteten werden dem Gericht des Pascha übergeben, das ununterbrochen tagt. Bis jetzt wurden mehr als 300 Personen zu Gefängnisstrafen bis zu zwei Monaten verurteilt. Ein Teil der Verhafteten wird nach Boullemane im Atlas-Gebirge verbannt werden. Etwa 20 der Haupträdelsführer werden sich in einem besonderen Verfahren zu verantworten haben. Paris, 1. November. (Inf.) In Marokko herrscht zwar nach den hier vorliegenden Meldungen wieder Ruhe, doch werden die Behörden noch längere Zeit die scharfen Sicherheitsmaßnahmen gegen jede arabische Agitation aufrechterhalten. Wie aus Fez gemeldet wird, hat der Generalresident von Marokko General Nogues den europäischen und einheimischen Notabein der Stadt Fez, sowie den Vertretern der lokalen Presse Erläuterungen über die von den Behörden ergriffenen Sicherheitsmaßnahmen gemacht und binzugefügt, daß diese Maßnahmen auch jetzt nach Wiederherstellung der Ruhe aufrechterhalten werden. Der Generalgouvernuer von Algerien Le Beau | ist am Sonntag in dem französischen Mittelmeerhafen Port Vendres eingetroffen. Er reist heute nach Paris weiter, wo er eine Woche zu bleiben gedenkt, um mit dem Ministerpräsidenten Chautemps, dem Innenminister Dormoy und dein Staatsniuister Sarraut Besprechungen über die Lage in Nordafrika zu führen. JUGOSLAWIEN. Blutiger Zusammenstoß zwischen Macsek- Anhängern und der Gendarmerie. Belgrad, 1. November. (Inf.) Ein blutiger Zusammenstoß ereignete sich Montag vormittag zwischen Anhängern der Kroatischen Bauernpartei und der Gendarmerie in der Gemeinde Novigradec bei Virovitica in Slawonien. Dort sollte eine Versammlung der Macsek-Partei stattfinden, die aber von den Behörden nicht genehmigt B5hm Pál, Brodszky S., Deák-Ébner, Glatz Oszkár, Mednyánszky stb. 4 ct m 4 ms. ény ek porcellánok, antik bútorok, Mária Terézia üvegcsillárok eladók. Megtekinthetők: a Magyar Vacuum Cleaner Beraktározó Vállalat helyiségeiben, V., Visegrádi-ucoa 62, Forgács Teleton 230-698 és 290-6S9. wurde. Trotzdem hatten sieh mehrere hundert Bauern eingefunden und wollten die Versammlung abhalten. Als die Gendarmerie die Menge auseinander treiben wollte, kam es zu einem Feuergcfecht, in dem drei Teilnehmer an der Versammlung getötet und eine größere Anzahl, darunter acht schwer, verwundet wurden. Unter den Schwerverletzten befindet sich auch der Abgeordnete der Kroatischen Bauernpartei Maserov. Nach der in später Abendstunde veröffentlichten amtlichen Mitteilung des Innenministeriums haben die Bauern von Anfang an drohende Haltung gegen die Gendarmen eingenommen. Der Abgeordnete Mesarov hatte als erster aus seinem Revolver einen Schuß auf die Gendarmen abgefeuert, worauf auch andere Teilnehmer an der Versammlung auf die Gendarmen zu schießen begannen. Die Gendarmen machten hierauf ebenfalls von ihrer Schußwaffen Gebrauch. Die Ordnung sei wieder hergestellt worden. VEREINIGTE STAATEN. New York im Fieber der Bürgermeisterwahl. New York, 2. November. (Inf.) Seit einigen Tagen befindet sieb New York im Wahlfieber, das heute seinen Höhepunkt erreicht hat. An diesem Tage findet die Neuwahl des Bürgermeisters statt, an der sich schätzungsweise etwa 2.3 Millionen Menschen beteiligen werden. Dem bisherigen Bürgermeister La Guardia, dem Kandidaten der Republikaner, steht der demokratische Kandidat Mahoney gegenüber. 270 neue Bombenflugzeuge. Washington, 31. Oktober. (Inf.) Die Regierung der Vereinigten Staaten hat die amerikanischen Flugzeugfabriken aufgefordert, Angebote für die Lieferung von 270 Bombenflugzeugen einzureichen. Für diesen Zweck ist die Summe von 200 Millionen Dollar vorgesehen. TÜRKEI. Atattirk über die Außenpolitik. Ankara, 2. Novemb r. (Inf.) Anläßlich des am Montag erfolgten Zusammentritts des türkischen Parlaments hielt Staatspräsident Kemal Atatürk eine Rede, in der er die außenpolitischen Beziehungen der Türkei darlegte. Er hob dabei die Wichtigkeit der in der letzten Zeit von der Türkei mit Deutschland, Frankreich, Großbritannien und der Sowjetunion abgeschlossenen Wirtschafts- und Handelsabkommen hervor. Er erklärte weiter, daß die Türkei sich im Einvernehmen mit den anderen Mächten an allen Anstrengungen zur Aufrechterhaltung des Friedens in der Welt beteiligen werde. Besonders notwendig sei es, die guten Beziehungen zwischen allen europäischen Nationen wiederherzustellen. Besonders befriedigt erklärte sich der Präsident von der Anwendung des Balkanpaktes und des asiatischen Paktes, die eine wesentliche Sicherheitsgarantie in Südosteuropa und im Nahen Osten darstellen. Vernachlässigte Darmverstopfungcn werden durch täglichen Gebrauch einer kleinen Menge natürlichen „Franz- Josef“-Bitterwassers bald beseitigt; die Magenverdauung wird hiebei angeregt, die Gallenabsonderung erhöht, die Harnausscheidung gesteigert, der Stoffwechsel belebt und das Blut erfrischt. Fragen Sie Ihren Arzt. PALÄSTINA. Ausweisung des Großmufti aus Syrien. London, 1. November. (MTI) Nach Meldungen aus Beirut hat Graf de Martel, Regierungskommissär in Syrien, die Ausweisung des Großmufti und seiner Begleiter angeordnet. Die politischen Flüchtlinge Palästinas müssen bis Samstag das Gebiet Syriens und des Libanon verlassen. Neue Zwischenfälle in Jerusalem. Jerusalem, 31. Oktober. flnf.) Trotz intensiver Polizeiverstärkung ist es wieder zu Zusammenstößen in Jerusalem gekommen. Am Heroldstor in der Nähe der Altstadt spielte sich eine Schießerei zwischen Arabern und Juden ab, in deren Verlauf ein Jude getötet und zwei Juden, sowie zwei lAraber verwundet wurden. Die Polizei nahm zwölf Verhaftungen vor. Der Ausnahmezustand in der Altstadt Jerusalems bleibt nach wie vor bestehen. Wauchope kehrt nach Palästina zurück. London, 1. November. (Inf.) Der englische Oberkommissär für Palästina Sir Arthur Wauchope wird am kommenden Donnerstag nach Palästina zurückkehren. Sein Abschiedsgesuch, das Kolonialminister Ormsby Gore in der vergangenen Woche im Unterhaus bekannt gab, ist bereits angenommen worden. Die letzte Amtshandlung Wauchopes. dürfte die Einführung