Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1942. április (89. évfolyam, 74-97. szám)

1942-04-01 / 74. szám

MITTWOCH, I. APRIL 1942 PESTER LLOYD Das OKW berichtet: Sowjetische Angriffe nach harten Kämpfen unter schwersten blutigen Verlusten für den Feind zusammengebrecben Bei einem erneuten Angrift auf den feindlichen Geieitiug im Murmanskgehiet drei iranspoüer vernichtet und ein größeres Handelsschiff beschädigt Berlin, 31. März Aus riéüj f ührtrhatipKpwti^r wird dem DNB gemeldet: Das Oberkommando d«r W#hno«<l*t gibt SJékaftnt Itti Do na-Gebiet: scheiterten erneute An­griffe des Feindes. Bei einem Säuberungs­­■unternehmen im Abschnitt ostwärts Chor­­ków wurde zahlreiches Kriegsmaterial er­beutet Im mittleren Frontabschnitt griff der Feind an mehreren Steilen mit starken Kräften an. Die Angriffe brachen nach harten Kämpfen unter schwersten blutigen Verlusten für den Gegner zusammen. Dabei wurden 21 Panzer vernichtet. In mehreren Abschnitten der Ostfront brachten eigene Angriffsunternehmungen weiter? Erfolge. * Die Luftwaffe bombardierte eine Flug­­zeugfabrik in Sewastopol und Hafenanlagen an der Meerenge von Kertsch mit guter Wirkung. Bei Luftangriffen gegen Flug­plätze und Eisenbahnverbindungen der So­wjets erlitt der Feind empfindliche Verluste an Flugzeugen und rollendem Material. Kampfflugzeuge bombardierten den Hafen von Murmansk. fn der Zeit vom 23. bis 30. März wurden an der Ostfront 183 feindliche Panzer ab­geschossen. Der in dem Wehrmachtsbericht vom 29. ■und .30. März erwähnte feindliche Geleitzug Im Seegebiet von Murmansk wurde erneut durch deutsche Unterseeboote angegriffen. Sie versenkten am Eingang der Kola-Bucht zwei schwerbeladene Transporter mit zu­sammen 11.000 BRT. Ein dritter Trans­porter wurde torpediert. Auch mit seinem Untergang ist infolge des schweren Seegangs zu rechnen. Durch Luftangriffe wurde ein weiteres größeres Handelsschiff beschädigt. In .Vorffafrika infolge schwerer Sand- Rtürme nur geringe Kampftätigkeit. In der Marmarica wurden ein Flugplatz und die Hafenanlagen von Tobruk erfolgreich bom­bardiert. Ein britischer Frachter erhielt Bombentreffer. An der englischen Ostküste beschädigten Kampfflugzeuge ein britisches Handels­schiff mittlerer Größe. An der Kanalküste schoß Marineartillerie vier britische Jagd­flugzeuge ab. Störung»flüge einzelner britischer Kampf­­flugzeuge führten ins östliche Reichsgebiet. Bei nächtlichen Einflugversuchen britischer Bomber in das besetzte norwegische Gebiet wurden drei feindliche Flugzeuge abge­­seltossen. Hauptmann Ihlefeldt errang mit sieben Abschüssen seinen 82. Luftsieg. Das Unterseeboot unter'der Führung von Kapitänleulnant Endraß, Träger des Eichen­laubes zum Ritterkreuz des Eisernen Kreu­zes. ist von Fcindfahrt nicht zurückgekehrt. Ein hervorragender Unterseebootkomman­dant 1st mit seiner tapferen Besatzung vor dem Feinde geblieben. (MTI) Berlin, 31. März (DN$) Auf der Krim herrschte am 3Ó. März — wie von militärischer Seite ver­­lautet — nur geringe Späh- und Stroßtrupp­­täiigkeit, was einerseits durch die gegen­wärtig ungünstigen Wetterverhältnisse, an­dererseits durch die außerordentlich hohen Verluste an Menschen und Material, die die Bolschewisten bei ihren vorangegangenen Kämpfen erlitten haben, begründet ist. Deutsche Sturzkampfflugzeuge zerschlu­gen gestern im Raum nordostwärts des Ilmensees in rollenden Einsätzen einen von zahlreichen Panzern durchgeführten bol­schewistischen Vorstoß. Trotz heftigen "Ab­wehrfeuers der sowjetischen Flak stürzten sieh die deutschen Flugzeuge auf die feind­lichen Panzer und belegten sie mit Bomben schweren Kalibers. Die Sowjets wurden er­folgreich getroffen. In der Zeit vom 23. bis 30. März wurden On der Ostfront insgesamt 183 Sowjet­­ganzer abgeschossen. Nach bisher vorliegen­den Meldungen verloren die Bolschewisten im Laufe der gestrigen Kämpfe an der Ost­front insgesamt 57 Flugzeuge, davon 42 in Uuftkämpfen. Zwei Flugzeuge wurden durch Flak zum Absturz gebracht und der Rést am Boden zerstört. 'MTI) flusesdelißie Mläiungsftüge über der britischen Insel Berlin, 31. März CDS'B) Deutsche Kampfflugzeuge unter­nahmen im Laufe des 30. März ausgedehnte Aufklärungsflüge über der britischen Insel. Auch dre irische See und der St. Georges. Kanal wurden in die weiträumige Aufklä­rung einbezotcen. Alle Flugzeuge kehrten mit wertvollen Erkundungsergebnissen zu ihren Startplätzen zurück. (MTf) Der hervorragende U-Hoot- Kommandani Endraß von Feindfafrrt nicht zorüchgekehrt Berlin, 31. März Der U-Boot-Kömmandant und Träger des Ritterkreuzes mit Eichenlaub, Kapitän­leutnant Endraß, ist — wie DNB erfährt — von seiner letzten Feind fahrt nicht mehr zurückgekehrt. Endraß gehörte zu den er­folgreichsten deutschen U-Boot-Komman­­danten. Er war 1939 auf dem U-Boot des Kapitänleutnants Prien, das seinerzeit in die Bucht von Scapaflow eingedrungen war und unter dem Bestand der dort liegenden englischen Kriegsschiffe aufgeräumt hatte. (MTf) Berlin, 31. Mär* (DNB) Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, schlugen deutsche und finnische Truppen an der Front in Lapp­land am 30.' März einen überraschenden Angriff stärkerer feindlicher Kräfte ab. Sie gingen darauf zum Gegenangriff über und i trieben die Reste der bolschewistischen An­griffsbataillone nach Osten zurück. Wäh­rend die eigenen Verluste bei diesen Kämpfen sehr gering waren, blieben über 300 gefallene Bolschewisten auf dem Ge­fecht sfeld liegen. Außerdem erlitten die Bolschewisten an dieser Front hohe Ver- I luste bei Spähtmppunternehmen und Er­kundungsvorstößen. (MTI) Ermordung und Verschleppung litauischer Lehrer durch die Bolschewisten Kaunas, 31. März (DNB) Bei den Verfolgungen der litau­ischen Lehrer durch die Bolschewisten wur­den — wie jetzt festgestellt wurde — fast 1000 Volksschullehrer verschleppt. Bereits vor der Massenverschleppung von Litauern, von deren Schicksal man heute noch nichts weiß, hatten die Bolschewisten 93 Lehrer in die Gefängnisse- gesteckt. Von ihnen sind 38 spurlos verschwunden. Man vermutet, daß sie ermordet und irgendwo heimlich vergraben worden sind. 45 verhaftete Leh­rer wurden von der deutschen Wehrmacht befreit. Von den Massenverschleppungen der Litauer durch die Bolschewisten wur­den 77t Volksschullehrcr mit 1155 Angehö­rigen betroffen. Ein einziger Kreis allein veri or 77 Lehrer mit 141 Angehörigen. Von den verschleppten 771 Lehrkräften waren 361 Volksschullehrerinnen. Von den Ggm­­nasiallehrern wurden 10 von den Bolsche­wisten ermordet und 99 mit 187 Familien­angehörigen verschleppt. Sechs Professoren der Hochschulen wurden ermordet und acht in das innere Rußland verschleppt. (MTI) 1,2 Millionen BRT norwegischen Schiffsraumes bisher vernichtet Oslo, 31; März (INB) Wie die norwegischen Zeitungen berichten, sind seit Ausbruch des Krieges insgesamt 260 im Dienste Englands fah­rende norwegische Schiffe mit zusammen 1.2 Millionen BRT durch U-Boote, Minen und Fliegerbomben vernichtet worden. Die Blätter veröffentlichen ferner aus den USA vorliegertde Berichte über un­menschliche Behandlung norwegischer See­leute in den Internierungslagern der Ver­­cinigte.n Staaten. In mehreren Fällen seien die Wachmannschaften gegen die norwegi­schen Seeleute, die sich über schlechte Be­handlung beschwerten, mit aufgepflanztem Bajonett vorgegangen. Bei einem Flucht­versuch, den ein griechischer und ein nor­wegischer Seemann zusammen unternom­men hätten, hätten die Wachmannschaften ohne vorherige Warnung geschossen, wobei der Grieche schwere Verletzungen davon­getragen habe. Die Verhandlungen Lavals und die französische Politik Zurückhaltung in Deutschland Telephontterlclrt unseres Korrespondenten Berlin. 31. März Die neue Bewegung der französischen Innenpolitik, die sich in den derzeitigen Besprechungen Lavals mit Marseh.ill Petőin und Admiral Dorian abzeichnet, wird vorerst in Berlin nicht besonders vermerkt. Die Vorgänge in Vichy werden natürlich aufmerksam beobachtet, ohne daß sich jedoch bestimmte deutsche Er­wartungen daran knüpfen. Es dürfte eine Zufälligkeit sein, daß die wieder sichtbar gewordene Aktivität Lavals zeitlich mit der Rückkehr des deutschen Botschafters Abetz nach Paris zusammenfällt. Auch die Tatsache, daß zwischen ihm und Laval bereits eine Besprechung stattgefunden hat, ändert nichts an der schon seit eini-ger Zeit zu beobachtenden deutschen Zurückhaltung gegenüber dem französi­schen Problem. Die Besprechungen in Vichy werden jedenfalls von deutscher Seitp als eine rein innerfranzösische Angelegenheit ange­sehen. so daß schon aus diesem Grunde für die Wilhelmstraße keine Veranlassung gegeben ist, dazu Stellung zu nehmen, ln der deutschen Presse ist bisher über die Vorgänge in Vichy nicht mehr berichtet worden. Auch von dem Prozeß von Riom ist in der deutschen Öffentlichkeit keine Rede mehr, nachdem zuletzt Adolf Hitler in seiner Rede am 13. März der deutschen Enttäuschung über den Prpzeßverlauf Ausdruck gegeben hatte. Ernst Lemmer Eine neuerliche Unterredung Laval - Pétain erwartet Berlin betrachiet die in Vichy geführten Besprechungen als inneriranzösische Bnge.egenheiten Paris, 31. März (DNB) Laval hat Paris Dienstag morgen verlassen und sich auf seinen Besitz in Chäteldon begeben. In hiesigen politischen Kreisen erwartet man, daß er in den näch­sten Tagen eine neuerliche Besprechung mit Marschall Pétain haben wird. (MTI) Berlin. 31. März (INB) Die letzten innerpolitischen Er­eignisse in Vichy, so vor allem die Besuche französischer Politiker in Vichy, die dort geführten Besprechungen und die daran gekuüpften Vermutungen werden in Ber­liner politischen Kreisen als innerfranzö­sische Angelegenheiten angesehen, zu denen Deutschland vom außenpolitischen Gesichts­punkt aus zunächst keine Stellung zu neh­men habe. In der Wilhelmstraße wurde in diesem Zusammenhang auch gesagt, daß die deutsche Politik ja schließlich nicht von den Gesprächen abhänge, die Franzosen untereinander in Frankreich führten. Man neigt in Berliner politischen Kreisen aller­dings auch der Meinung zu, daß Vichy wohl jetzt erkenne, sich bei gewissen poli­tischen Fragen etwas festgefahren zu haben und deshalb nach einer Lösung suche. Ob der französische Politiker Laval dabei eine besondere Rolle spielen wird, vermag man aber in Berlin nicht zu sagen, wie über-haupt zu den Personalfragen, die durch die letzten französischen Gespräche aufgerollt wurden, in Berlin keine Stellung genommen würde. Die französische Panzerwaffe vor dem Gerichtshof in Riom Riom, 31. März (OFI) Dienstag wurde der Prozeß von Riom mit der Einvernahme des Generals Martin als Zeugen fortgesetzt. General Martin schilderte die französischen Kampf­wagen und erklärte, daß ihre Panzerung stärker gewesen sei, als die der deutschen. Die französischen hätten vor den schnel­leren deutschen Kampfwagen nicht flüch­ten müssen, falls ihnen genügend Muni­tion zur Verfügung gestanden wäre. So­wohl die Bestückung der Kämpf wagen, wie auch der Geist ihrer Mannschaften sei ausgezeichnet gewesen, was man von den Soldaten anderer Waffengattungen aller­dings weniger behaupten könne. Martin bemängelte die Verwendungsart der Kampfwagen. Die französischen Kampf­wagen hätten nämlich nur als eine Ver­­bindungswaffengattung Anwendung gefun­den, während die Deutschen zur gleichen Zeit bereits ganze Panzerdivisionen auf­­gestellt haben. (MTf) AnsaltSo über die drei Interesseeizeoen Italiens in SHdostenrcga . Einschränkung des Hatisnalifätenprinzips zur Wahrung der historischen Rechte Ungarns Vichy, 31. März Das französische Nachrichtenbureau OFI berichtet auf Grund der Basler Nachrichten über einen Artikel Ansaldos, der in der italienischen Wochenschrift Albania er­schienen ist. Ansaldo stellt eingangs fest, daß man in Südostcuropa das Nationalitätenprinzip nicht streng anwenden könne und daß die italienische Politik in diesem Gebiete Europas drei Zonen unterscheide. Die erste Zone gehöre ausschließlich der italienischen Interessensphäre an. Hielicr gehören der Italien gegenüberliegende Teil der dalmatinischen Küste und die Ionischen Inseln. , In der zweiten Zone habe Italien un­mittelbare Interessen. Hieher gehören die Lándér an der Küste des Mittelmeeres wie Griechenland und Albanien oder jene Län­der, die gegen das Mitlelmeer gravitieren, wie beispielsweise Kroatien und Monte­negro. Ansaldo zufolge beansprucht Italien in dieser Zone eine ..außer­ordentliche Position“. Zur Beleuch­tung dieser außerordentlichen Po­sition führt Ansaldo das am 12. April 1939 mit Albanien geschlossene Personal­union-Abkommen sowie das am 15. Juni 1941 von Pavelic und Ciano Unterzeichnete Abkommen an. Im Zusammenhang mit Griechenland bemerkt Ansaldo, daß Italien stets in dér Lage sein müssef die Außen­politik dieses Landes kontrollieren zu können. In der dritten tone sei Italien mittelbar interessiert. Zu dieser Zone gehören die östlichen Staaten Südosteuropas. Italien wolle auf diesem Gebiet das Nationalitätrn­­prinzip aufrechterhalten, aber dies nur mit jenen Einschränkungen, deren Notwendig­keit die Erfahrungen erweisen und außer­dem so, daß dieses Prinzip die geschicht­lichen Rechte der historischen Nationen, wie beispielsweise Ungarn, nicht beeinträch­tige. Ansaldo schließt seine Ausführungen mit der Feststellung, daß die südosteuropäische Politik Italiens nicht nur die italienischen Interessen, sondern auch die europäische Neuordnung wahren wolle. (MTI) 3 Haüenísciier Heeresbericht Sandstorm in der Cymaika verbinden ernstere Operationen Rom, 31. März (Stcfani) 668. Bericht des italienischen Hauptquartiers: Der in der Cyrettatka wütende Sandsturm behinderte ernstere Operationen. Ein unter dem Kommando des Kapitäns Giu­seppe Tovazzi stehender Fliegerverband des dritten Jägerregiments führte einen kühnen nächtlichen Bombenangriff gegen den Ha­fen von Tobruk durch und bombardierte im Tiefflug überaus erfolgreich den Krafl­­wagenverkehr an der Küste und die feind­lichen Lagerplätze. Zehn Kraftfahrzeuge wurden vernichtet und etwa hundert be­schädigt. An mehreren Stellen brach aus­gedehntes Feuer aus. Die aufgestiegeneu britischen Jagdflugzeuge wurden mm Ab­drehen gezwungen. Sämtliche italienische Maschinen kehrten nach ihren Slü'cpunk­­len zurück. (MTI)

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