Pester Lloyd - esti kiadás, 1943. május (90. évfolyam, 97-122. szám)
1943-05-01 / 97. szám
2 «chen und deutschen Truppen besondere italienische und deutsche Fahnen zum Symbol dessen, daß sie durch ihren Widerstand bis zum äußersten ihr Vaterland unmittelbar verteidigen. In den ersten Stunden der Nacht eröffnete die britische Artillerie ein .außerordentlich heftiges vorbereitendes Feuer, sodann trat neuseeländische Infanterie, von Kampfwagen flankiert und mit mobiler Artillerie, zum Sturm an. Die Neuseeländer drangen trotz der ihnen durch die italienische Artillerie zugeifiigten Verluste am Hang vor, nun leitete aber unsere tapfere Infanterie einen Gegenangriff ein und hielt in einem Nahkampf, der die ganze Nacht dauerte, den Feind auf. Gegen Morgen gelang es den feindlichen Truppen, in eine kleine Gebirgsgemcinde einzudringen und damit die Verteidigung zu gefährden. Unsere Grenadiere griffen sie an und schlugen sie im Nahkampf zurück. Nachmittags gewährleisteten zwei eigene Bataillone eine noch bessere Sicherung der Linien. Das britische Kommando gab dennoch sein Ziel nicht auf und ließ die Neuseeländer, verstärkt durch Einheiten der 55. englischen Division, erneut zum Angriff antreten, der aber im konzentrierten Sperrfeuer der Verteidiger zusammenbrach. Darauf wurde eines der heftigsten Artillerieduelle des Krieges in Afrika eröffnet. Die britische Artillerie belegte mit Kugelfeuer die Hügel, so daß die Verbindungen der Verteidiger mit den übrigen Truppenteilen, sowie auch die Radioverbindung abgebrochen wurde, da die Funker tödliche Verletzungen erlitten und auch die Apparate vernichtet wurden. Der Kampf dauerte Nachmittag und die ganze Nacht. Die Verteidiger hielten in ihren in Trümmer gelegten Stellungen heldenhaft durch. Am 23. April morgens fand der Feind nach der Eroberung der erbittert verteidigten Stellungen nur Tote und Verwundete vor. Infolge ihrer schweren Verluste kennten die feindlichen Truppen ihre Unternehmung nicht fortsetzen und richteten sich mit Hiife von Drahtverhauen zur Verteidigung ein, da sie einen Gegenangriff befürchteten. Die Tapferkeit unserer Streitkräfte wurde auch vom Londoner Rundfunk anerkannt. Besonders hervorzuheben ist die tapfere Haltung der Mannschaft des deutschen Panzerbrechers im Verlaufe der Schlacht. Die Einzelheiten der Kämpfe sind ergreifend. Oberzugsführer Sessa kämpfte gegen vier Neuseeländer, tötete davon zwei und jagte die anderen beiden in die Flucht. Gefreiter Bressanini schrieb verwundet mit seinem Blut auf einen Streifen Papier: Es lebe Italien! (MTI) Die Illusionen der Gegner Rom, 1. Mai (INB) ,,Die Achsenmächte haben nicht die Absicht, die Stellungen zu verlassen, die sie in Tunesien einnehmen“, heißt es in einer am Freitag abend ausgegebenen Verlautbarung der offiziösen italienischen Nachrichtenagentur Stefani. In der gleichen Verlautbarung ist davon die Rede, daß ..die Luftwaffe der Achse ihre Kraftentfaltung in Tunesien verstärkt“, so daß dem Feind die Illusion genommen werde, auf dem tunesischen Kriegsschauplatz bald fertig werden zu können. In unterrichteten Kreisen Roms wird in diesem Zusammen- Neutralen kennt, wie dies manchen europäischen Staaten auch bisher zur Genüge bekannt war. Versenkte Schiffe in der Ostsee und im Schwarzen Meer, deren Verlust die neutralen Türken, Schweden und andere zu beklagen halten; bombardierte Städte in damals noch neutralen Ungarn und Finnland und nun auch in Schweden deuten mit unleugbarer Klarheit auf die Rücksichtslosigkeit der Sowjetpolitik jegeit fremde Interessen hin. Aber nicht nur das ist bezeichnend. Auch in anderen Fällen, in denen neutrales Hoheitsgebiet von sowjetrussischer Seite geschädigt wurde, handelte es sich um Staaten, deren Eintritt in den Krieg von alliierter Seite besonders wünschenswert empfunden wurde und von sowjetischer Seite wurde auch regelmäßig die Ausstreuung verbreitet, daß die deutsche Wehrmacht die Neutralität verletzt hätte. Nur die sachlichen Beweise — im gegenwärtigen Fall die Aufschrift und der Typ der Bomben — machen diesem Irreführungsmanöver ein Ende. Im gegenwärtigen Falle ist die Verantwortung bereits geklärt; eine Prüfung der politischen Hintergründe müßte zum gleichen Resultat führen, wie die militärische Untersuchung. Denn politisch steht hinter dem Fliegerangriff auf Karlskrona der Wunsch, Schweden in den Krieg zu verwickeln, es unter Umständen auch — wenn die militärische Lage dies zulassen sollte — als Aufmarschgebiet der Sowjetarmee zu benützen. PESTER LMíYO ABENDBLATT ** » SAMSTAG, 1. MAI 1943 hang auf die verstärkte Lufttätigkeit der Achsenmächte in Tunesien und im umliegenden Meeresraum hingewiesen. Schwere Straßenunruhen in Port Lyautey Tunis, 30. April (DNB) Vor zwei Tagen fanden in der Küstenstadt Port I.gautey schwere Straßenunruhen im Anschluß an Demonstrationen linksgestellter degaulleistischer Elemente statt. Französische und amerikanische 7 fuppen haben eingegriffen. Es kam zu Schießereien. Tote und Verwundete sind zu verzeichnen. Während der Demonstration sollen von Gaulleisten Flugblätter verteilt worden sein, die sich gegen Giraud und Nogués richteten, die als Dienstboten der Amerikaner bezeichnet werden. Ostfront Meldungen Sämtliche Positionen südlich des Kubans trotz sowjetischen Ansturms behauptet Berlin, 30. April Das Internationale Informationsbüro berichtet zur Lage an der Ostfront: Das Kampfbild der Ostfront zeigte gestern verstärkte Großangriffe der Bolschewisten auf dem Ostteil des Kuban-Brückenkopfes. Das sowjetische Oberkommando suchte durch Heranführung von nicht weniger als neun anderswo eingesparten Schützendivisionen und zahlreicher Panzer einen entscheidenden Schlag zu führen, nachdem alle früheren Massenvorstöße verlustreich und ergebnislos abgeprallt waren. Durch den entschlossenen Widerstand der deutschen und verbündeten Stellungstruppen steigerten sich die Kämpfe zu äußerster Härte, um so mehr, als die Bolschewisten rücksichtslos auf einer Breite von 15 Kilometern ihre zusammengeballien Sturmlrup pen heranrennen ließen und ansehnliche Verstärkungen für ihre Stormoviks herangeholt hatten. Selbst das Verfahren, ihre Schlachtflieger nur unter starkem Jagdschutz angreifen zu lassen, vermochten der Luftherrschaft der deutschen Geschwader keinen ernstlichen Abbruch zu tun. An diesem Tage haben die deutschen Jagdflieger alle bisherigen Rekorde des für die Bolschewisten mit soviel Flugzeugverlusten verbundenen Monats April noch überholen, indem sie insgesamt vom Morgengrauen bis zur Abenddämmerung bei nur drei eigenen Verlusten 67 Abschüsse in diesem Kampfabschnitt erreichten. Damit sind allein in den Luftkämpfen über dem kaukasischen Frontabschnitt vom 1. bis 29. April 611 Sowjet flugzcuge, zumeist Jagdeinsitzer und Stormoviks abgeschossen worden. Einen gleich schweren Fehlschlag erlebten die sowjetischen Schützendivisionen samt ihren Bc-glei(panzern. Hiebei trugen die letzthin vorgenommenen Stellungsverbesserungen der Verteidiger durch das ausgedehnte Vorfeld den erwarteten Nutzen ein. Zahllose Nester und igelpunkte gewährten auf breiter Front eine derart tiefgestaffelte Abwehrkraft, daß die «Angriffshaufen der Bolschewisten aufgespalten und zerschlugen wurden, ohne auch nur an einer Stelle Zutritt zur Hauptkampflinie erringen zu können. Flak- und Pakkanoniere sprangen mit Todesverachtung unter Ausnützung der toten Winkel in die sowjetischen Panzergruppen hinein und holten sieh dort ihre Opfer. Bis zum Abend konnten insgesamt .79 Sow jelkampfwagen zur Strecke gebracht werden, fünf davon durch deutsche Panzerjägerflugzeuge. Wuchtige Gegenstoße der Grenadiere bis in die Bereitstellungsräume der Bolschewisten forderten weitere schwerste Einbußen und die deutschen Sturzkampf- und Kampfflieger taten in pausenlosen Einsätzen ein übriges, um die sowjetischen Massenstürme und ihre Angriffsbereitstellungen in einem Blutbad untergehen zu lassen. Sämtliche Positionen südlich des Kubans sind in ganzer Angriffs- I>reite ungeschmälert behauptet worden. Die Bolschewisten haben bei einem Verlust von drei völlig zerschlagenen und mindestens zwei schwer angeschlagenen Divisionen nicht einen einzigen Einbruch erkaufen können. Von der übrigen Ostfront wird außer Späh- und Stoßtrupptätigkeit aus dem Raum westlich Kursk als besondere Kampfhandlung gemeldet, daß ein Stoßlruppunternehmen deutscher Grenadiere unter Begleitung mehrerer Sturmgeschütze und eines Finkkampftrupps eine wichtige Höhe in ihre Hand brachte, die in die deutschen Stellungen einbezogen und ausgebaut wurde. Bei der Bekämpfung der rückwärtigen Verbindungen der Bolschewisten holten sich schnelle Kampfflugzeuge einen Sondererfolg. Sie zerstörten auf sowjetischen Feldflugplätzen nordöstlich Bjelgorod. bei Woronesh, Starobel.sk und Krasnodar insgesamt 54, am Boden abgestellte Flugzeuge der Bolschewisten. In Luftkämpfen schossen die deutschen und verbündeten Jäger und Kampfflugzeuge gestern insgesamt 81 Maschinen von den Sowjetpanzern ab. darunter auch mehrere am mittleren Abschnitt der Front. (MTI) Berlin, 30. April ln den letzten 12 Tagen betrugen — wie DNB erfährt — die Verluste der Sowjets bei nur 27 Verlusten der deutschen und verbündeten Luftwaffe, insgesamt 538 Flugzeuge. Kampfs vom Oeiiirge ills zu den Kuban-Sümpfen Berlin, 30. April Der im heutigen OKW-Bericht gemeldete massierte sowjetische Angriff gegen die deutschen Stellungen am Kuban-Brückenkopf ist — wie DNB erfährt — seit dem 1. April der dritte Versuch des Feindes, gerade in diesem Frontabschnitt einen Durchbruch zu erzwingen. Die am 4. und 14. April unternommenen Angriffe waren jedesmal nach drei Tagen an der Festigkeit der deutschen Abwehr unter außerordentlich hohen bolschewistischen Verlusten gescheitert. Von Noworossijsk bis zur äußersten Nordflanke am Asowschen Meer stießen die Bolschewisten am Nachmittag des 27. April an etwa zwanzig Siellen in Kampfgruppen bis zur Bataillonsstäl'ke vor. Kein sowjetischer Soldat kam jedoch an die deutschen Stellungen heran. Während diese Angriffe an der Ostfront des Brückenkopfes am 28. April fortgesetzt wurden, herrschte an den übrigen Abschnitten nur mehr geringe Kampftäligkeit. Stärkere Gruppen, die mit einem Übersetzgerät einen Übergang über den Kuban zu erzwingen versuchten, wurden mitsamt ihrem Gerät zusammengeschlagen. Nach schweren, anhaltenden Angriffen der feindlichen Luftwaffe auf die deutsche Hauptkampflinie, sowie gegen Ortschaften und Batteriestellungen hinter der Front und nach trommelfeuerartiger Artillerie- und Granatwerfervorbereitung begann dann in der Nacht vom 28. zum 29. April kurz nach Mitternacht der eigentliche große Angriff der bolschewistischen Infanterie. Der erste Stoß richtete sieh wieder gegen den Ostrand von Krimskaja. Ihm folgten beim Morgengrauen weitere starke Vorstöße in den benachbarten Gefechtsabschnitten. Bald waren auf breiter Front von den Ausgängen des Gebirges bis zu den Kuban- Sümpfen überall schwere Kämpfe entbrannt. Zahlreiche Divisionen und Briga- den stürmten gegen die deutschen Linien vor, unter Führung von starken Panzerketten, die Einbrüche für die nachfolgenden Infanteristen erkämpfen sollten. An dom unerschütterlichen Widerstandswillen der deutschen Truppen scheiterten alle sowjetischen Durchbruchsversuche. An einer schmalen Stelle gelang es einer feindlichen Panzergruppe lediglich, über das Vorfeld der Hauptkampflinie hinweg in die deutschen Stellungen einzudringen. Die deutschen Grenadiere hielten aber durch lückenloses Sperrfeuer ihrer Maschinengewehre und Granatwerfer die nachfolgenden bolschewistische Infanterie nieder, während zugleich Sturmgeschütze und Panzer Vernichtungstrupps den Kampf gegen die eingebrochenen Panzer aufnahmen. Vor der gesamten Angriffsfront häuften sich unter der Wirkung des Abwehrfeuers und der seit den frühen Morgenstunden rollenden Stukaangriffe die Toten und Verwundelen der Sowjets. Unentwegt richteten Jäger und Grenadiere auch im schwersten feindlichen Geschoßhagel ihrer Waffen gegen die immer wieder anstürmenden feindlichen Massen und versagten ihnen wesentlichen Fortschritt. Die Hauptkampflinie bliieb fest in deutscher Hand. Unablässig hatten Kampf- und Sturzkampfflugzeuge die sowjetischen Truppen und Bereitstellungen bei Krimskaja und duf den 'on Osten kommenden Straßen und Bahnstrecken bombardiert. Stukas stürzten sich auf die bolschewistischen Artilleriestellungen, auf Salvengeschütze und vergehende Panzerkampfwagen und rissen breite Lücken in die feindliche Infanterie, die zum Sturm gegen die deutschen Stellungen herangeführt wurde. Die Sowjets hatten für die Offensive starke Fliegerverbände zusammengezoigen, die von den nordkaukasischen Flugplätzen aus in die Kämpfe eingriffen. Mit zahlreichen Kräften versuchten feindliche Jäger die deutschen Fliegerverbände zu sprengen. Der Tag endete jedoch — wie bereits gemeldet — mit dem Abschuß von 67 sowjetischen Flugzeugen durch' deutsche Jagdflieger, denen nur zwei eigene Verluste gegenüberstanden. (MTI) RAF-Einflug: 5 Abschüsse Berlin, 1. Mai In der Nacht zum 1. Mai griffen — wie DNB gemeldet wird — britische Bomber westdeutsches Gebiet mit Spreng- und Brandbomben an. Es entstanden Gebäudeschäden und Verluste unter der Bevölkerung. Nach bisher vorliegenden Meldungen wurden mindestens fünf der Angreifer abgeschossen. Rückzug Sikerekfs in der Kalyn-Sitäre Uniersuchusgsa^rag an das Kote Kreuz „iiSierhait“ London. 1. Mai (INB) Die Polnische Telegraphenagentur in London gab am I'reitag abend die Gründe bekannt, durch die die Sikorski- Regierung angeblich bestimmt worden sei, in ihrer Erklärung vom 28. April ihren Appell an das Internationale Rote Kreuz Komitee zur Untersuchung der Katvn- Affaire unerwähnt zu lassen. Die Agentur erklärt, die polnische Sikorski-Regierung betrachte diesen Appell als überholt, nachdem das Komiteee des Internationalen Roten Kreuzes in Genf auf die Schwierigkeiten hingewiesen hat, die einer derartigen Untersuchung im Wege ständen. ITA M UN Kronprinz Umberto besuchte die Opfer des Luftangriffes in Catania Rom, 30. April (DNB) Kronprinz Umberto stattete den Opfern des feindlichen Luftangriffes in Catania einen Besuch ab und besichtigte anschließend die beschädigten Stadtviertel. Überall wurden ihm von der Bevölkerung herzliche Kundgebungen zuteil. Offizielle Begründung der Änderungen in der Parteiorganisation Rom, 30. April Der Anzeiger der Faschistischen Partei teilt folgendes mit: , Um die vom Duce gegebenen Richtlinien zu verwirklichen und die Tätigkeit der Faschistischen Partei noch mehr zu beschleunigen, werden gewisse Änderungen der Parteiorganisation dureligeführt. Der Parteiorganisation, stellt der Parteianzeiger fest, schlossen sieh in der letzten Zeit mehrere Organisationen an, die zur Tätigkeit der Partei nicht unbedingt erforderlich waren. Damit die Funktion der Parteiorganisation den Erfordernissen der gegenwärtigen Stunde angepaßt und dynamischer gestaltet werde, ferner um die Organisation der Wehrmacht zur Verfügung zu stellen und ihr ermöglichen zu können, daß sie auch andere kriegswichtige F unktionen ausübe, werden im Rahmen der Parteiorganisation verschiedene Maßnahmen ergriffen. Die wichtigste Bestimmung ist, daß von den neben dem Aktionsausschuß der Faschistischen Partei tätigen Ämtern fünf aufgelöst werden. Alle Mitglieder der faschistischen Organisationen, die,., im Rahmen der Wehrmacht und in anderen den Belangen der im Krieg stehenden Nation dienenden Wirkungskreisen verwendet werden können, werden durch Kriegsinvaliden, Kriegsverstümmelte und Frontkämpfer ersetzt. (MTI) SHKIS1UN Ein 1. Mai-Aufruf des Ministerpräsidenten Neditsch Belgrad, 30. April (DNB) Ministerpräsident Milan Neditsch hat in seiner Eigenschaft als Leiter der seerbischen Arbeitseinheit zum 1. Mai einen Aufruf an alle schaffenden Serben erlassen, in dem es heißt, daß die serbische Arbeitseinheit den 1. Mai als den Tag des schaffenden Europas feiere. Nach den tragischen Tages des Zerfalls Serbiens besteht, so heißt es in dem Aufruf, weiter, für uns nur ein einziger Weg und dieser ist, die serbische Wirtschaft und das Geistesleben mit aller Kraft und nur durch die Arbeit wieder auf eine höhere Stufe zu bringen.