Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1943. október (90. évfolyam, 222-247. szám)
1943-10-01 / 222. szám
2 Btisciiifissgite iekämpiyfii kciitmttflislischer ianáesi in IfeapeS Berlin, 30. September (INB) In der Stadt Neapel, die nach wie Vor im Hinterland der deutschen Front liegt, ist ein kommunistischer Aufstand ausgebrochen, in dessen Gefolge es, nach Mitteilung von deutscher militärischer Seile, zu schweren Sabotageakten gekommen ist. Man ist deutscherseits der Meinung, daß hier eine planmäßige Zusammenarbeit kommunistischer Kreise mit den englisch-amerikanischen Alliierten vorliegt. Von deutscher militärischer Seite sind daraufhin sofort energische Maßnahmen zur Bekämpfung der kommunistischen Aufstandsbewegung eingeleitet worden. Um die Gefahr britisch-amerikanischer Landungen im Zusammenspiel mit den kommunistischen Unruhen auszuschließen, sind, wie weiter mitgeteilt wird, die Hafeneinrichtungen Neapels nachhaltig zerstört worden. Gleichzeitig wird von militärischer Seite darauf hingewiesen, daß die bisherigen sehr erheblichen Zerstörungen innerhalb Neapels in der Hauptsache das Ergebnis der rund hundert Luftangriffe sind, die von englisch-amerikanischer Seite bisher gegen Neapel unternommen wurden. Dab°i führten beispielsweise nicht weniger als rund 20Q viermotorige alliierte Bomber gerade den 100. Angriff selbst am 5. September durch, die erhebliche Zerstörungen in Stadtgebieten anrichteten, in denen keinerlei militärisches Ziel vorhanden ist. An der Front selbst folgen die Alliierten, nach deutscher Darstellung, den Bewegungen der deutschen Truppen im allgemeinen nur mit schwächeren Kräften. Berlin, 30. September Zu der im Wehrmachtbericht gemeldeten Zerstörung der Hafenanlage von Neapel durch deutsche Truppen erfährt DNB: Seit es den Briten und Nordamerikanem gelang, im Golf von Salerno an Land zu gehen, versuchen Kommunisten und sonstige Elemente, die Ruhe und Ordnung in Neapel zu stören und die deutschen Truppen in ihrem Kampf gegen die alliierten Eindringlinge zu behindern. Die bekannten Elendsquartiere, die unmittelbar hinter den Prachtstraßen beginnen, boten den Banditen zahlreiche Schlupfwinkel, aus denen heraus sie ihre nächtlichen Überfälle auf Nachschubfahrzeuge und einzelne deutsche Soldaten unternahmen. Raubend und plündernd drangen sie auch in die von den anglo-anuyikanischen Flugzeugen zerschlagenen Stadtteile ein und suchten sich an der Habe der bombengeschädigten Bevölkerung, sowie an den Vorratslagern zu bereichern. Um diese Unruheherde auszuschalten, schlugen deutsche und faschistische Einheiten unter Mitwirkung des ordnunglicbenden Teils der Bevölkerung hart und entschlossen zu. Die Banditen verschanzten sich in den Straßen und sprengten zahlreiche Gebäude, um sich Baumaterial für Barrikaden und Straßensperren zu verschaffen. Sie wurden von den deutschen Truppen energisch angegriffen, obwohl britische und nordamerikänische Flieger versuchten, durch Tiefangriffe in die Kämpfe einzugreifen. Die Bombenwürfe konnten zwar das Schicksal der Banden nicht aufhalten, richteten jedoch in den nahegelegenen Wohnvierteln erneut schwere Zerstörungen an. Die Stadt selbst hat durch die zahlreichen Angriffe 'der britischen und amerikanischen Bomberverbände, die mit Bewilligung der Badoglio,Regierung zur Tarnung des bereits geheim abgeschlossenen Waffenstillstandes große Bezirke der Stadt in Schutt und Trümmer legten, schwerstens gelitten.' Von kommunistischen und badogliohörigen Elementen versuchte Sabotageakte in Fabriken und kommunalen Betrieben wurden mit schärfsten Maßnahmen beantwortet. In den übrigen Kampfzonen bis zur adriatischen Küste konnten die Bewegungen zur Verdichtung der deutschen Verbände in günstigeren Positionen außerhalb der Küstenebene ohne nennenswerte Beeinträchtigung durch die Briten und Amerikaner durchgeführt werden, die in dem weitgehend verminten und gesperrten Gelände laufend Mannschafts- und Materialverluste erleiden. An mehreren Stellen, namentlich an Straßenenden und Brücken, brachten ihnen die am Feind bleibenden deutschen Truppen durch wirksame Überfälle weitere Verluste bei. (MTI) Austin vom Daily Herald und William Mundag vom Sydney Morning Herald sind bei der 5. Armee in der Nähe von Neapel in Ausübung ihres Berufes gefallen — meldet der britische Nachrichtendienst. (MTI) Drei Krieüsfeerislilerslslter úer alliierten gefallen Amsterdam, 30. September (DNB) Drei Kriegsberichterstatter Stewart Sale von der Reufer-Agentur, Alexander PESTER LLOYD mam MORGEN3LATT wmam FREITAG, 1. OKTOBER 1943 Die Säuberungsaktion in Nordostitßlien Berlin, 30. September (INB) Im Rahmen der Säuberungsaktion der deutschen Truppen im nordosiitaüenischen Gebiet ist, wie von militärischer Seite mitgefeilt wird, östlich Görz ein größerer Verband vcn Badoglio-Truppcn und Banden aufgerieben worden. Dabei machten die deutschen Truppen mehrere tausend Gefangene, während die Aufständischen außerdem über 1000 Tote verloren. New York Kerald Tribuns warnt vor Überschätzung der deutschen Absetzbewegung Genf, 30. September (DNB) Aus New York wird gemeldet: In einer Analyse der Lage an der Ostfront warnt der miliiärische Sachverständige der New York Herald Tribune vor einer Überschätzung der deutschen Absetzbewegung. Der deutsche Rückzug, so schreibt er, sei mit bemerkenswerter Geschicklichkeit und in guter Ordnung erfolgt. Die Sowjets seien nicht imstande, eine beträchtliche Zahl von Gefangenen einzubringen. Die deutschen Armeen seien noch intakt und im Besitz einer besseren Verteidigungsstellung. (MTI) Zwei italienische Zerstörer in Alexandrien eingclaufen Kairo, 30. September (Búd. Tud.) Zwei aus dem griechischen Hafen Patras entkommene italienische Zerstörer sind in Alexandrien eingelaufen. Gefecht zwischen kritischen und deatseheu leichten Einheiten zwischen Dieppe und SoufegM Berlin, 30. September j (Interinf) Im Seegebiet zwischen Dieppe ! und Boulogne kam es heute vier Stunden nach Mitternacht zu einer Gefechtsberührung zwischen leichten deutschen Seestreitkräften und britischen Schnellbooten. Da sich der britische Verband dem für unsere Boote crfcglreich verlaufenden Zusammentreffen durch beschleunigtes Ablaufen entzog, können Einzelheiten* über die feindlichen Verluste noch nicht gemeldet werden. (MTI) Berlin, 30. September (Interinf) Zu der bereits gemeldeten Gefeehtsberührung zwischen deutschen und britischen Seeslreitlkräften in der fünften Morgenstunde des heutigen Tages zwischen Dieppe und Boulogne werden noch folgende eben bekanntgewordene Einzelheiten gemeldet: Das Gefecht fand vor Berck-Sur-Mer statt. In seinem Verlauf schossen deutsche Kiistensichernngsstreitkräfte ein britisches Schnellboot in Brand, cer etwa zehn Minuten beobachtet wurde. Da das Feuer plötzlich zum Erlöschen kam und das Boot nicht mehr gesehen wurde, ist ein Sinken wahrscheinlich. Auf zwei anderen Schnellbooten wurden auf nahe Gefechtsentfernung Treffer der mittleren Schiffsartillerie, sowie der Maschinenwaffen beobachtet, die vor allem Ausfälle unter den Besatzungen zur Folge hatten. Die deutschen Schiffe sind vollzählig mit oberflächlichen Durchschüssen in ihren Stützpunkten eingclaufen und hallen einige Leichtverletzte an Bord. (MTI) Die Frage der Dreierkonferenz der Alliierten Verstärkte pofniscb-sowgetiscbe Spannung drängt zur Klärung der Divergenzen Stockholm, 30. September (INB) Eine neue Zuspitzung des sowjetrussisch-polnischen Verhältnisses meldet der Londoner Korrespondent von Dagens Nyheter am Donnerslag morgen. Er schreibt, in London lägen Berichte vor, daß in der letzten Zeit hinter der deutschen Front Kämpfe stattgefunden hätten zwischen sowjetrussischen Partisanen und antirussischen polnischen Elementen. Es sei zwar vorläufig unmöglich, Einzelheiten über diese Kämpfe und ihren Umfang zu erhalten, doch verstärke sich die Auffassung, daß schleimigst etwas geschehen müsse, um zu verhindern, daß diese Zusammenstöße größeren Charakter annehmen. Diese Berichte hätten im Zusammenwirken mit dem Umstand, daß der sowjetische Vormarsch sich dem polnischen Vorkriegsgebiet nähere, in London zu der Auffassung geführt, daß die geplante Zusammenarbeit der Westmächte mit der Sowjetunion so schnell wie irgendmöglich eingeleitet werden müsse. Es sei noch nicht klar, ob die kommende Außenministerkonferenz, oder sog. Mitleimeerkommission <jas geeignete Forum darstellen. Jedenfalls aber halte man in maßgeblichen englischen Kreisen die Lage für so akut, daß mindestens eine Übergangslösung gefunden werden müsse, selbst wenn so grundlegende Fragen, wie die Regelung der Nachkriegsgrenzen, noch auf sich warten lassen müßten. Was übrigens die Mittelmeerkommission angeht, so berichtet der Korrespondent von Dagens Nyheter weiter, darf diese ihren Namen wahrscheinlich mehr von ihrem geplanten Sitz als von ihrer Zuständigkeit herleiten. Jedenfalls werde sie wahrscheinlich mindestens zunächst ziemlich alle akuten Tragen behandeln. Man begrüße daher in London auch, daß S'aiin einen so hochgestellten Mann, wie den Vizekommissar Wyschinskij als sowjetrussischen Vertreter ernannt hat. Dagegen rufe es in London Erstaunen hervor, daß als amerikanischer Vertreter der bisherige Gesandte in Panama, Edward Wilson genannt werde. Man schließ! in London aus der Ernennung dieses unbekannten Berufsdiplomaten, daß die amerikanische Regierung vielleicht nicht die Absicht habe, der Miltelmeerkommission größere Befugnisse zuzuerkennen, wie dies die Absicht der übrigen dort vertretenen Regierungen, einschließlich des französischen Nationalkommitees sei. London, 30. September (Bud. Tud.) Daily Mail meldet, daß aller Voraussicht nach die Konferenz der Außenminister Großbritanniens, der A'ereiniglen Staaten und Sowjetrußlands, falls die Sowjetregierung keine Einwendungen macht, nicht in Moskau, sondern in London zusammentreten wird. Die Zusammenarbeit Moskaus mit ds Gauife Basel, 30. September (TP) Über die Hintergründe der Zulassung eines Vertreters des de Gaulle Kommitees zur Mittelmeer-Kommission, schreibt die Nationalzeitung, daß diese auf den Wunsch Moskaus zurückzuführen sei, in der Kommission nicht allein eine angelsächsische Zweidrittelmehrheit gegenüber zu haben, sondern dort auch eine kontinentaleuropäische und eine Mitteimeermachl vertreten zu sehen, die nicht nur heule der sowjetischen Stützung zur Durchführung ihrer Ansprüche bedarf, sondern darüber hinaus aus verschiedenen schwerwiegenden Gründen auch in Zukunft zum gegebenen Kontinentalverbündeten Rußlands wie geschaffen scheine. König Peter in Kairo Kairo, 30. September (Búd. Tud.) König Peter von Jugoslawien ist Dienstag abend an Bord eines britischen Zerstörers in Port Said eingetroffen und begab sich tags darauf mit seinen Ministern im Kraftwagen nach Kairo, wo er vom britischen Beauftragten für den Mittleren Osten, Staatsminister Casey, Generalleutnant Douglas, Admiral Cunningham und anderen Persönlichkeiten empfangen wurde. In Begleitung des Königs befanden sich Ministerpräsident und Außenminister Puritsch, Wirlschaftsminister Ratschitsch, Finanzminister Martinawitsch, Innenminister Miloschewitsch, der Verbindungsoffizier Markowitsch und der stellvertretende Armeekonmandant General Zsivkowitsch. Feldzug gegen den USß-ßpflmismus London, 30. September (INB) Das Oberkommando der amerikanischen Wehrmacht erörterte in einer Geheimsitzung in Washington die Strategie eines Feldzuges gegen den in der Öffentlichkeit hervortretenden Optimismus hinsichtlich der Kriegslage, berichtet der New- Yorker Korrespondent des Daily Express. Wie das Blatt betont, hält man es in führenden militärischen Kreisen Washingtons für erforderlich, diesen Feldzug sofort *zu starten, um die USA auf die Schwere der kommenden Kämpfe vorzubereiten. Als Ergebnis der Konferenz der führenden amerikanischen Militärs nennt der New-Yorker Berichterstatter die Formel, daß das kommende Jahr sehr teuer an Blut und Men sehen sein werde. In der gleichen Sitzung seien, wie der Korrespondent hinzufügt, auch Mitteilungen über Mißstände in der amerikanischen Wirtschaft und Rüstung gemacht worden. Die Verwendung des brasiliaüisclseit Expedifieiisheeres Madrid, 30. September (DNB) Wie aus Rio de Janeiro gemeldet wird, erklärte der brasilianische Kriegsminister Diitra nach seiner Rückkehr aus den USA, zwischen Brasilien und USA seien alle Einzelheiten über die Verwendung des brasilianischen Expeditionsheeres besprochen worden. Japanische Seiesassrifte hei Hnsshhsfeti Tokio, 30. September (INB) Die japanischen Verteidiger von Finschhafen, zur Hauptsache Marinetruppen, konnten am Dienstag einen erfolg-» reichen Gegenangriff unternehmen, wobei die amerikanischen und australischen Verbände schwere Verluste erlitten. Seitdem der Feind am 22. September nördlich von Finschhafen landete, haben die Japaner allen Angriffen, die mit starker Unterstützung der amerikanischen Luftwaffe unternommen wurden, standhalten können. Die Erbitterung der schon 9 Tage währenden Kämpfe wächst immer mehr und die Kampfmoral der japanischen Truppen ist ausgezeichnet. Die Japaner besitze neue und wirksamere Jagdmasckinen Washington, 30. September (INB) Die japanische Luftwaffe im Siidwestpazifik besitzt, nach Aussage des USASenators Brewster, neue und wirksamere Jagdflugzeuge. Der Senator, der soeben von der Front im Südwestpazifik nach Washington zurückkehrte, erzählte den Journalisten, das neue japanische Jagdmodell sei weit besser als die bisher benutzten „Zero“-Maschinen. Der neue Typ sei weit widerstandsfähiger und aktionsfester, so daß man damit rechnen darf, daß die Zahl1 der USA-Verluste an Maschinen jetzt steigen wird. Führende philippinisch Persönlichkeiten in Tokio Tokio, 30. September (DNB) Auf Einladung der japanischen Regierung traf Donnerstag Jósé Laurel, der Vorsitzende der Kommission für die Vorbereitung der Unabhängigkeit der Philippinen. in Tokio ein. In seiner Begleitung befinden sich Jorge Vargas und Benignos Aquine. beide prominente Persönlichkeiten und Mitglieder der gleichen Kommission. Während ihres Aufenthaltes in Tokio werden diese philippinischen Persönlichkeiten, im Gästehaus der Regierung wohnen. (MTI) Übereinkommen zwischen Roosevelf und dem Präsidenten der Philippinen Washington, 30. September (Búd. Tud.) Zwischen dem Präsidenten Roosevelt und dem Staatssekretär Cordell Hull einerseits und dem Präsidenten der Philippinen Manuel Quezon andererseits, ist ein Übereinkommen erfolgt, in dessen Sinn dem Kongreß eine Vorlage unterbreitet wird. Dreißig Tage nach Annahme dieser Vorlage durch den Kongreß erhalten die Philippinen die volle Unabhängigkeit. Nach dem jetzt geltenden Gesetz würden die Philippinen ihre volle Souveränität erst im Juni 1044 zurückerlangen. Der Präsident der Philippinen errichtete gleichzeitig auch ein Amt zur Ausarbeitung der Naehkriegspläne. Die Aufgabe dieses Amts ist der wirtschaftliche Wiederaufbau auf den Philippinen nach dem Krieg. Der finnische Kriegsbericht Helsinki, 30. September 1 (DNB) Der finnische Wehrmachtbericht hat folgenden Wortlaut: Im westlichen Teil der Karelischen Landenge vertrieben unsere Truppen eine kleine feindliche Abteilung, die sich unseren Stellungen genähert hatte. Im Oslteil der Landenge vernichtet ein eigener Spähtrupp elf Gegner. Von zwei in einem anderen Spähtruppgefecht vernichteten Gegnern erwies sieh der eine als Feind in Uniform. Im Ostteil der Aunus-Landenge griff der Feind an drei Stellen teilweise nach starker Art'llerievorbereitung bis zu Kompaniestärke an. Die Angriffe würden zurückgewiesen, ebenso wurde eine hinter der Front sich bewegende Kompanie zerstreut. Bei Uhtua wurde eine kleine feindliche Abteilung, die mit s’tarker Artillerieunterstützung unsere Stellungen anzugreifen vet« suchte, zurückgeschlagen. (MTI) , ,