Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1943. december (90. évfolyam, 272-296. szám)

1943-12-01 / 272. szám

9 Wochen 603 Panzer, Ober 1500 Geschütze aller Art, sowie 275 schwere Granatwerfer und mehrere tausend automatische Waffen. (MTI) Der USA-Bombenangriff auf Bremen Berlin, 30. November (INB) Der Angriff amerikanischer Bom­berverbände auf Bremen am Montag war, nach der Darstellung von zuständiger mili­tärischer Stelle Berlins, „kurz und konzen­triert“. Er ist als „starker“ Angriff zu be­zeichnen, bei dem Schäden und Personen­­verlüste entstanden. Der angreifende Bomberverband war auf dem Anflug bis zur Küste von einem *ehr großen Geleit von Ugthning- und Thunderbolt-Jägern gesichert, die den Ver­band, der über dem Ziel ohne Jagdschutz war, auf dem Rückflug wieder aufnahmen. Es entwickelte sich im Raume von Bremen eine große Luftschlacht, in deren Verlauf den amerikanischen Bomberverbänden er­hebliche Verluste zugefügt wurden. Berlin, 30. November Intcrinf meldet: Die amerikanischen Bomberverbände, die gestern unter starkem Jagdschutz er­neut das Gebiet der Stadt Bremen angrif­­fen, warfen ihre Sprengstofflast bei völlig geschlossener Wolkendecke und ohne jede Sichtmöglichkeit ungezielt aus größer Höhe ab. Im Stadtgebiet von Bremen entstanden vorwiegend Schäden in Wohnvierteln und an einigen Verkehrsanlagen. Die Höhe der Verluste unter der Zivilbevölkerung steht noch nicht fest. Trotz ungünstiger Wetter- und Sichtver­hältnisse warfen sich die in der nordwest­­deutseben Ivüstensicherung eingesetzten Jägerverbände den angreifenden amerika­nischen Formationen entgegen und liefer­ten ihnen eine heftige Luftschlacht. Mit Sicherheit wurden mehr als 30 amerikani­sche Bomber und Begleitjäger abgeschos­sen. Von den deutschen Jägern kehrten 14 Maschinen nicht zu ihren Plätzen zurück. (MTI) Schwere Schäden bei den englischen Luftangriffen auf Rimini Rom, 30. November (INB) Bimini, das Luxusstrandbad an der Adria und die Stadt, die Julius Cäsar im Triumph aufnahm, als er den Rubikon überschritt, hat eine furchtbare Vernich­tung durch zwei englische Luftangriffe am Freitag und Samstag erlitten. Die Fest­stellung der Schäden ergibt, daß fünf historische Kirchen, das Stadtkrankenhaus und viele Strandvillen vernichtet wurden. Berlin zur Versenkung eines türkischen Schifies in der ügäis Berlin, 30« November Von zuständiger deutscher Seite wird in­formativ mitgeteilt: MITTWOCH. 1. DEZEMBER IMS PESTER LLOYD ■m MORGENBLATT mmm Unlängst ist in der Ägäis ein türkisches Schiff von einem U-Boot unbekannter Na­tionalität versenkt worden. Zur anglo-ame­­rikanischen Behauptung, es handle sich um ein deutsches U-Boot, erfährt man von zuständiger Seite, daß deutsche U-Bnole in der fraglichen Zeit in den Gewässern von Cesmc, wo die Versenkung erfolgte, überhaupt nicht operiert haben. Die Bedeutung des Namens Tito Genf, 29. November (DNB) Aus London wird gemeldet: Die englische Zeitung Catholic Herald bringt folgende Aufklärung über die sogenannten Tito-Banden: „Tito sei die Abkürzung für „Third international terrorist organisation". Diese Organisation sei eine Abteilung der „aufgelösten“ Komintern. (MTI) Oie gesteigerte RkUvitit der 8. britischen Armee Berlin, 30. November Interinf berichtet zu den Kämpfen in Süditalien: Auf dem süditalienischen Kriegsschau­platz sind im adriatischen Küstenabschnltt schwere Kämpfe im Gange. Auch im mitt­leren Appenin entbrannten heftigere ört­liche Kampfhandlungen. Während Clark im tyrrhenischen Küstenbereich noch Ver­stärkungen heranführt, hat also Montgo­mery — wie erwartet —- eine neue Serie von Großangriffen eröffnet. Ihr Kennzei­chen ist der wochenlang vorbereitete Mas­seneinsatz an Stoßkräften und Material. Diese gesteigerte Aktivität der 8. britischen Armee stellt den großangelegten Versuch dar, endlich die deutschen Abwehrzonen in den Vorbergen des Hochgebirges aus den Angeln zu beben, um ein zügiges Ope­rieren zu erzwingen, das den Anglo-Ame­rikanern auf diesem Kriegsschauplatz bis­her trotz aller blutigen Opfer vorenthalten blieb. tt Daß die „verminten Wege nach Bom' noch gründlicher gesperrt worden sind, erfuhren die Stoßkräfte Montgomerys gestern am unteren Sangro. Trotz eines in solchem Umfange noch niemals erfolg­ten Einsatzes an britischen Bombern ge­lang es den deutschen Verteidigern, jeden Durchbruch zu verhindern. Selbst ausge­dehnte und wiederholte Bombenteppiche, sowie stärkstes britisches Trommelfeuer vermochten keinerlei Bresche zu schlagen. Die Kämpfe gingen im ebenen Vorfeld der deutschen Hügelstellungen um einige klei­nere Orte, die mehrfach den Besitzer wech­selten. Im Nahkampf, sowie in den Schuß­bahnen der zusammengefaßt schweren deutschen Waffen hatten die Angreifer hohen Ausfälle an Menschen und Material. Neue Verstärkungen lassen weitere bri­tische Kraftanstrengungen erwarten. Von den übrigen Frontabschnitten wird gemeldet: Bei Ateleto am oberen Sangro scheiterte ein neues Übersetzmanöver der Invasions­truppen im dichten deutschen Abwehrfeuer. Westlich Isernia wurden mehrere in Bafail­­lonsstärke unternommene Vorstöße der Anglo-Amerikaner gegen eine Straße, eine Höhe und einen Ort in heftigen Kämpfen abgewehrt. Südwestlich Venafro brach ein Angriffsunternehmen der Amerikaner gegen San Pietro Infine bereits in den Sperrfeuerriegeln der deutschen Batterien und in den Minenfeldern verlustreich zu­sammen. (MTI) Säuberung unter den italienischen Schriitsteilern und Journalisten Rom, 30. November (INB) Mit Feuer und Eisen geht der Faschismus durch die Reihen der italieni­schen Schriftsteller und Journalisten, um alle Elemente auszuschaltcn und anzu­­prangern, die der Idee untreu geworden sind, ln den nächsten Tagen soll, wie ver­lautet, eine zweite Liste der sogenannten „Riesenkänguruhs“ veröffentlicht werden, worunter Nutznießer des Faschismus ver­standen werden, die später zu Badoglio häiiiberhüpften. Bom, 30. November (INB) Die acht in Rom erscheinenden Zeitungen, die seit dem 9. September ohne verantwortliche Hauptschriftleiter gewesen sind und infolgedessen politisch farblos waren, sollen in diesen Tagen ihre Chef­redakteure ernannt erhalten. Der am Sonn­tag nach Rom gekommene Minister für Volkskultur, Fernando Mezzasoma, beab­sichtigt, wie in' Pressekreisen verlautet, die Ernennungen vorzunehmen. Beschlagnahme der jüdischen Kunst­schätze in Italien Rom, 30. November (INB) Die gesamten Kunstwerke in jüdi­schem Besitz in Italien werden vom Staat, einer Verordnung der faschistischen Regie­rung zufolge, präventiv beschlagnahmt. Diese Maßnahme erfolgt auf die Ankündi­gung der Anmeldungspflicht der Kunst­schätze in jüdischem Besitz vom Samsiag. Die neueste Verfügung besagt, daß die Juden die Kunstschätze bis zum 5. Dezem­ber angemeldet haben müssen. Badoglio zieht wehrpflichtige Italiener in der Türkei ein Ankara, 30. November (INB) Die Badoglio-italienische Botschaft in Ankara ordnete in den letzten Tagen rigorose Einziehungen italienischer Wehr­pflichtiger zum Badoglio-Heer an. Ein Großteil der Dienstpflichtigen bekannte sich jedoch zur republikanisch-faschistischen Regierung oder lohnte die Einberufung ohne jede Erklärung ab. Wie aus den Kreisen des italienischen Militärattache«' bekannt wird, leisteten nur etwa zehn Prozent der Dienstpflichtigen dem Gestellungsbefehl Foige. _ WilheimstraOe: Papén war nicht in Ront Berlin, 30. November (TP) Auf eine Frage bezüglich der Ge­rüchte über eine Romreise des Botschafters von Popen, erklärte man Dienstag in der Wilhelmstraße, daß Botschafter von Papén seit Jahren nicht mehr in Rom gewesen sei. Diese Gerüchtemacherei sei, wie man ge­stern schon erklärt habe, von englischer Seite nur mit dem Wunsch inszeniert wor­den, wenigstens einen imaginären politi­schen Erfolg aus dem Bombardement Ber­lins zu machen, nachdem man nun nicht mehr behaupten könne, daß die Terror­­angriffe moralische Wirkungen erzielt hät­ten. Man halte übrigens das Friedensgerede nicht einmal eines Dementis für würdig. Übrigens habe dies auf der Pressekonfe­renz in Washington auch Herr Hull de­mentiert. Weiters seien auch die Gerüchte, so erklärt man in der Wilhelmstraße, nicht glaubwürdig, daß es zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen dem Vatikan und der Sowjetunion kommen werde. Was die Türkei betrifft, so gebe es einen Vertreter der vatikanischen Inter­essen in der Türkei. FINNLAND Fagerholm reist wieder naeh Schweden* Helsinki, 30. November (INB) Der finnische Sozialminister Fa­­gerholm wird sich in Begleitung einer Ab­teilungsleiterin am Freitag nach Schweden begeben, um mit dem schwedischen Ko­mitee wegen verschiedener Fragen und der Betreuung der in Schweden unterge­brachten finnischen Kinder zu verhandeln. Die Presse zum Jahrestag des Beginns des Winterkrieges Helsinki, 30. November (INB) Die finnische Presse beschäftigt sich am Dienstag mit dem Beginn der Feindseligkeiten im Winterkrieg vor vier Jahren. Sie betont das finnische Recht da­mals wie heute, sowie den Verteidigungs­charakter des finnischen Krieges und wie­derholt, daß ein Ergebungsfriede undenk­bar sei. Es wird erklärt, das Ziel sei das­selbe wie vor vier Jahren: die Sicherung der Freiheit des Volkes und der Integrität des Landes.

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