Schul- und Kirchen-Bote, 1870 (Jahrgang 5, nr. 1-12)
1870-08-01 / nr. 8
“ ar — ever TTV — Schul- ui Kirchen- Bote 5 . für das 0 Sachsenland, Herausgeber: Franz Obert, ev. Pfarrer in Wurmrod). 28. · Hickmnquuaadt,r.2 August 1876. "v.Jahrgang. Dieses Blatt erscheint den 1.in jedem Monat,in 10—2 Bogenstarkenheft ein Präneeationsreisi gan ziärlich, 2 E 40 att. — Mittheilungen, deren Veröffentlichung im ,Botzen" gewünscht wird, sind an den Herausgeber (legte Pot Mediarch), Pränumerationsgelder ausschließlich an den Verleger zu leiten. Inhalt: Weg mit dem Kastengeiste unter den Lehrern! — Wünsche und Borschläge, bestreffend die bessere Besoldung der Dorfschullehrer. (Schluß) — Die erste und die hohe Säule des Landvolfes. — “It die Gründung eines allgemeinen siebendsdeutischen Wolfsschullehrervereines unter den gegenwärtigen Verhältnissen fest schon nothwendig und möglich? — Ist die Schule für das ganze Verhalten ihrer Schüler innerhalb und außerhalb der Schule verantwortlich? — Nachrichten. — Literatur. — Kleine Mittheilungen. — Lesefrüchte. — Brieffasten, Weg mit dem Raffengeiste unter den Lehrern! (Aus der »Allgemeinen deutschen Lehrerzeitung«.) Das Kaftenwesen ist ein Krebsschaden für die Menschheit, eS mag auftreten, "wo ed will. Die Mauern, die es baut, sind nur dazu da, um die Entwicklungen eines Bolfed aufzuhalten, um Unfrieden zu stiften, um den Forttritt, der sich in einzelnen Kreisen zeigt, aufzuhalten. Niemand aber ist der Kastengeist widerwärtiger, als wenn er innerhalb eines Standes auftritt. Und unser Stand ist leider, leider immer no, der Träger dieser Dimonsd. Elementarlehrer, Oberlehrer, höhere Bürger- Schullehrer, Handelsschullehrer, Gymnasiallehrer, Realschullehrer, Gewerbeschullehrer, Fürstenschullehrer, Stadtschullehrer, Dorflehrer — fühlen sie si etwa alle als Glieder ein und desselben Körpers; leiden sie alle, wenn ein Glied leidet; freuen sie sich alle, wenn Glüd dem einen Theil widerfährt; stehen sie alle für einen und einer für ale? Es sollte so sein, aber «8 ist nicht so! Sind denn auf der deutschen Lehrerversammlung alle Lehrerkreife gleich lebhaft vertreten, geht die Begeisterung für den Stand dur alle Lehrerherzen hindurch? Durchaus nicht. Diese sondern sich ab, oder treten wohl gar gegen die Interessen eines Theiles ihrer Standesgenossen auf.» So lange diese Kluft zwischen dem einzelnen Lehrerfreien herrscht, so lange od Zah der Lehrerstand die Macht nicht bilden, die er bilden künfte. Nur Einigkeit ist Macht. « g Aber,sagt man,das kann nicht anders sein,die Arbeit ist eine ganz verschiedene.Eins Gymnasiallehrer hat ganz andere Bildung,andere Ziele,ganz andere M Methoden,ganz andere Unterrichtsgegenstände als der Elementarvolksschullehrer.Daher gehen ihre Wege zu sehr auseinander.Was die Bildung der Gymnasiallehrer anslangt,so darf nicht auf«die Quelle derselben hingewiesen werden,denn sie ist die Bäche bei vielen Volksschullehrern.Da freilich die Vorbereitung für das spezielle «tbeibelden verschieden sein muß,so wird und muß sich nachiind nach in dem Bildungsmaterial,was sie sich an eignen,ein Unterschied zeigen.Allein die Hauptsache ist ud,daß jeder Lehrer die Bildung besitzt,die für sein Fach am nothivendigsten ist.Während z.B.der Gymnasiallehrer oder Lehrer an höhern Schulen die Psychologie nicht so nöthig braucht,ist sie beim Volksschullehrer gerader dienen "44 «. «