Siebenbürger Bote, Januar-Juni 1850 (Jahrgang 60, nr. 1-102)

1850-02-23 / nr. 31

144 Ungarn,gebü­rtig,84 Jahre alt,evangelischer Religion,·leui­g,allee von Han­nover-Hus«zaren, von­ den ihnen angeschuldeten Verbrechen des Hochverrathes un­d auch der Theilnahme am bewaffneten Aufruhr frei und losgesprochen,—dagegen wegen des»von­ ihnen in der Eigen­­schaft als k.k.Offiziere bei der beabsichtigthui­chfichuung ihres Vorhabens die Nehmen-Armeer verlassen,4 nicht hinlänglich der wäshr­­ten entschlossenen Benehmen anhrer bekleideten.k.k-Offiziers-Charge. entsetzt und ihnen der ausgestandene Untersuchungsi Arrest als Strafe­­angerechnet werde, € ©be. Ercellenz der 33m. und Frnh­e­ oteitsmänant Baron Haynau haben dieses Verheil im Wege Rechtens bestättiget, im Wege der Gnade aber die zuerkannte ZIodesstrafe für alle hierzu Verur­­theilten auf A6jährigen Festungsarrest in Essen gemildert, und ist sol he heute Eundgemacht und der Vollzug mit NRüesicht auf die einge­­tretene Strafmilderung eingeleitet­ worden. Dom E £. a. 0. Kriegsgericht. Arad am 26. Jänner. 1850. Nichtamtlicher Theil. Hermannstadt. Der Satellit brachte jüngst einen Artik­­el, worin gesagt war, daß die Kommunität der Stadt Schäßburg auf Reaffumtion der Darlehens- und Territorialfrage in der Nations- Universität angetragen habe. Unsere Feinde haben­­ diese V Bestrebun­­gen mit Zubel begrüßt, und vermeinten, ed wäre wieder einmal eine jener Spaltungen vorhanden, mittelst deren die Nation sich selbst wu­z­derhaft an den Rand des Merderbens gebracht hat. — Inzwischen vernehmen wir, daß die Kommunitäten von Hermannstadt und Kron­­stadt” der Majoritäs in der Nations-Universität beistimmen. — Mir kommen auf die ganze Sache, in der viel großartige Floskeln unnüg verbraucht wurden, und wobei sich mancher wahrscheinlich zu einem famösen Patrioten heraus, zu waschen ‚dachte, welcher der Dupe einer Partei is, deren Dasein er mie ahnt, nächtens zurück.. . (Eingesendt.) Mediatfed, den 16. Februar 1850. Morgen is­ter erste Baftsonntag und da heißt es, wenn auch zum Zunste vieler ‚Anderer, so besonders auch der hiesigen Kirch­ener und Scullehrer: Der Mensch lebt nicht vom Brod allein. Denn bei 40 fl. E­. M. jährlichem Gehalte außer den Fkärg- Hidden Stohlgebühren, sind die Pretiger wohl gendthiät auf A0 Tage und 40 Nächte jährlich zu fasten, um­ recht einflli) darüber nachenfen zu künnen, was ed heißes der Denf lebt nit vom Brod allein. Eben­so sparsam zugemes­­sen sind die Gehalte der Schullehrer, der Rector hat 140 fl. &. M., der erste Leetor 100 fl. EC. M. und jeder der folgenden je 10 fl.­­ M. weniger bis zum Legtangestellten, welcher 20 fl. &. M. jährlich bezieht. Diesem Uebel einmal abzuhelfen war das hiesige Konfitorium um Weihnacten v. I. recht ernflich, befliffen und fol den Entschluß gefaßt Haben: dem Herrn Staripfar­­rer, welcher­­ seit zwei Jahren weder Zehnten, noch sonst was bekommen hat, 1500 fl. &. M. jedem Prediger je A000 fl. &. M. tem Rector 500 fl. EM. den Übrigen Schullehrern je 300 fl. & M. jährlich Anzufiltern,­­ wobei dann natürlich alle Stahlgebühren und alles Kehrgeld wegfallen sollte. Mit Ende Jänner 1, 3. solte die erste Angab­e ausgezahlt werden, bis heute aber hat Niemand etwas erhalten, und wenn die täglichen Bedürfnisse einen’­over­ten andern nöthigen nachzufragen; so­ heißt es: in der Kirchaffe frien ein paar 1000 Gulden weniger wie nichts, mithin künne Niemanden - Etwas gezahlt werden. Das ist nun allerdings wahr; aber das Löbliche Konsistorium, dem es gewiß am guten Willen nit fehlt, wird ja Mittel und Wege aussinnig ge­­macht haben, wie das hiesige Kirch- und Schulwesen vor gänzlicher Auflösung zu bewahren sei und wir hoffen zuversichtlich, daß dem realichen Wollen auch das baldige Vordringen folgeg ‚were. — Wenn jeder Hausvater für eine ‚ver­­säunte Sonntagesirhe 10 fr. EM. zahlete, so wäre binnen Jahresfrist un­­sere Kirchfaffe Überflüfig und gerüttelt vor; denn bisweilen heißt es in unserer Kirche­­ sogar.: tres faeiunt collegium. Leer ist auch die hiesige Altopialkaffei deshalb hat die Kommunität bes floffen die Schenkfreiheit zu verpachten. Hierdurch härte dem Allodium auf die leichteste Art jährlich eine merkliche Summe zufließen. Dagegen haben aber theils recht arme, theils recht reiche Leute ihre Stimme erhoben, und zwar sie armen aus dem Grunde, um flat­nügliche Arbeit vorzunehmen, auch fernerhin die Hände lieber müßig in Schoos zu legen und verderbliche Brandweinfräme­­rei zu treiben, und die reichen weshalb, um ihr Säbel au in­ Zukunft auf Kosten Andrer zu lüsen, ohne tem öffentlichen Wohl etwas zu opfern. Da je­­doch der vernünftigere und bessere Theb­ der Einwohner es für fintet und die feere Kaffe es dringend erfordert, so wird­ hoffentlich die Trägheit und der Eigenuug seine Wirersprüche nit geltend machen­­ können und die ES dhentfrei« heit wire nächstens verpactet werden, um alle Einwohner der Stadt vor fünf not­wendigen neuen Weltaufschlägen zu bemahren. N——11, Aus der Gazeta Transilvaniei @r. 2». — Staufenburg, 30. Sinnen — — — — oo — Die politischen und administrativen Geschäfte unwarten hier toch ro, wenn auch nur Heirlich geben, intem der Difrifte- Kommentant Aufeıst­ ıhätig ist, aber der Un­verstand und das Ziehen des Einen hierhin, tes Antern ıorıbin. Die Macyaren wollen ihren Erolg und ihren Kedhmuth nicht fahren­­ lassen, und die Romänen machen auf vollkommene Gleichbeit An­­sprug. Klageschriften laufen in einem fort ein. Hiebei ist die Birlegerbeit, in die man dur tas Uesberfegen «Der tiefer Ehrififtüde ins Diutische gefeßt wird, etwas sehr tragisch­ Tomischee,­ so zwar, daß vies unmöglich so bleiben kann, und wir uns für u­ss oder jenes von Zweien entsdei­en müssen; ent­­weder müssen alle Original Eingaben, sie mögen einen Gegenstand betreffen, den sie wollen — in teutscher­ Sprache­n verlangt werten, was sigt und in alle Emwigkeit absolut unmöglich is, oder es müsfen d­ie Beamte beide Na­­tionalsprachen, d. t. die romänische und ungarische (meis­tie­ deutsche Eprache in tiefen frei aneinander grenzenden Distritten eine ganz fremde (2) iR) sehr gut verstehen, und die Eingabe eines Seven in’ feiner Eprache zu Pertraltiren, zu resoletren und Über Dieselbe zu versbeh­ren, wie Dies un­ter Edyweiz unter den Deutschen, Branzosen und Italienern Der Fall is, so, top fich feine Nation gefränzt und bevrübt fühl, Diese Maßregel it aber auch wiederum uns­­tas­tand Wenn einmal alles in Rang gebracht mworten und das Martialgeist aufgehört hat, werden all die fremden Beamten zu ihren Posten zurückehren, von wo­ sie genommen sind, dann fännen nur fichlechte Keute und Nuberlörer facen: Siebenbürgen lose ih niet, wie die Schweiz, in zwei Sprachen vermeck­en — Bon weiten ver tiefen Beitrift bewohnenten Romanen füh­nen wir euch versidern, laß sie gerade aus tiefem Umstande der Bewahrheitung der in der Konstituion vom A. März garantir­­ten nationalen Gleißbefestigung, womt sie ich begnügen wollen, um deutlich­­s schwer­­ anzumenten, so lange das Ministerium genöthigt is, tur fremde Beamte zu organisi­er­­ten erfeden. — — — — —­­ — — Pie. Die Errasung eines Gefeges Über die Erwerbung mund ten Berlust des öserreichishen Neid­ebürgernestes wird von ven Dim­iflerien ver Zufiz und des Innern vorbereiten Dur viefed Grfeg, welches besonders für Die ungarische Gelonisationsfrage von präjudizieller Vermutung is, wird "jeder bisher­ befandene Unterfichte» zm Listen von Staatsbürgern der verschiedenen Kronländer aufhören und somit abermals eine wichtige Verlimmung­ der Reichs­­verfassung verwirklicht. Weit, 16. Febr. Eine Arbeit, welche die ungarische­­ Sektion im­ Ju­­stzministerium anhaltend beschäftigt, ist die Regelung der Vorieitätsverhältnise. Der verstorbene Chef verjehden, Serencjy, hat borat hinterlassen, darüber en — Wir erhalten so chen folgende Todesanzei ars Ludwig Graf Pergen, Ritter‘ des Maria-Thereier-, des österreic­h­­faiserlichen Leopold-Oradens, des Ordens der eisernen f;­8. General-Major. und Brigatier zu Kafdau, if am 8. Februar 1850, nach einem sturzen Krankenlager, t­m 44. Lebensjahr geforben, Ein erfehürternpes, namenlos schmerzliches Ereigniß.l Es is uns plöglich entrüdt ward. Eine herrliche Zierte unserer tapfern Armee it tobin geschieren, ein sitterlicher Borlömpfer für Not und Treue in den Tagen von: Er verlich­ten Carta Pacia, Bizenza, Eufloya, Bomma Com­­pagna, Volta und Viantug, und in Scauplag den Gefechten diefes in Ciebenbürgen | Lebens, nadrem die Crürme des Krieges ‚ausgetobt, und der Sriere tie cersien grünen. Keime _ermwedie, gleichsam als gäbe es für. ten Bollenteten kein ferneres Wirken mehr, als sei bessene Fu­­chung durch jene glänzenten Waffenthaten erfüll. Aber wer ihn fannte, Muß befennen, daß es ihm wie nur Wenigen be­­schieden war, jene Eigenschaften und­ Zugenten, welche ein Menschenleben nach allen­ Richtungen bereutungenoll und ‚nahmwirfend ‘geflaiten können, im ‚SHönen Einflange zu besigen. Doch: es bleibt einer gewandteren Darstelung vorbehalten, ten Verstorbe­­nen nach seinem ganzen Werthe zu filtern, und seinem Lorberrfranze, die Immortelle einzuflechten. Hier wolen wir hieß venen, welche von ed­en De­­bin geschiedenen Fannten, die Trauer-Rahricht vertonten, denen, die ihn fannten aus den Sugendtagen der alaremischen Bildungszeit, wo er so hoffnungevoll dastand, aus den spätern Jahren als theilnehmenden Kamerad, als liebevollen Borgefegten, und die ihn in der septen Epoche als tapferen „Krieger schrien,­­ oder die ihn­ kannten im ten Rillen, Zügen, tiefer Pierät, edler Aufopferung, wir wollen und hier mit ihnen geistig vereinen, in­­ Iegter Etunte an, feiner Or­­­tft bedauern em werth, ruffijeh.. um gen ein Str. für Stanislaus­, vie. Vollbringen Gesellschaft, Schmerz um einen ver Kommenteur erelffen um ten Menscen, umfaslentes. ‚Ein Krone, Kommanteur des Johanniter-Ortene, Ctaat, zu früh erloschenes des Kämmerer, der Sämerz Leben, bei der im schönsten Wirfen und Fräfti­­

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