Siebenbürger Bote, Januar-Juni 1851 (Jahrgang 61, nr. 1-103)

1851-01-22 / nr. 13

Am 16. Januar wurde in der I.­­ Hof und Staatsbruderei in Wien das I. Stüb des allgemeinen Reichsgefeg: und Regierungsblat­­t 68, Jahrgang 1851, und zwar vorläufig blos in der deutschen Allein­­­ausgabe ausgegeben und versendet. Dasselbe enthält unter«: Nr.9.Die kaiserliche Verordnung«vom 3.Jen­ner­ 1851,wodurch die Gerichtsorganisation des lombardisch-venetianischen Königreichs fest­­gesetzt wird. « · -. «­­ =­ ' FTuffion’ beginnt morgen. ©: ter Welt des Aufruhrs die Nichtamtlicher Theil. Telegraphische Depesibben. Statt­gefunden. Zepterer hat bereits Berlin wieder verlassen. Berlin, 15. Jänner. Heute Morgens hat eine Conferenz die holft. Angelegenheiten betreffend zwischen Manteuffel, P­rofesh und Thumen € .0Hamburg, 15. Jänner. pajlirt. Dresden, 14. Jänner. aufen sind abgereift. Bei der Uebereinstimmung der deutschen Groß: Bun glaubt man die Aufgabe der Konferenz als gelöst ansehen zu können? Das österreichische Korps hat die Elbe Die Minister: v.d. Pfordten und Münch­e: . s­.Par­is,13.Jänner·.Säm­­tliche Fraktion in der Linken haben sich gemeinschaftlich konstituirt und eine Kommission von 16 Mitgliedern­ ernannt.Die Sitzungsprotokolle der Permanenzkomm­ission sind gedruckt worden,"es­ e­rgibt sich daraus kein wesentlich neues Faktum­ Die so von Der Legislative ernannte Kommission wird den Bercchtdestäters Barocke Mittwoch vernehmen.Niemand besorgt ernsthafte Konflikte. Paris ist ruhig.­­ « . .Paris,14.Jänner.Die von der Legislativen niedergesetzte Kom­­m­ission hat mit­ der Meh­­rheit von 1«Stimme beschlossen,einTndess­­tvotum­ gegen die« Regierung zu beantragen, weil sie gegen­ General Ehangarnier, von­ dem, Ablegungsrechte Gebrauch gemacht habe, an soll der General ein Dantesvotum der Versammlung erhalten. Die Dis. Laut telegraphischer Depesche ist ein neues Ministerium gebildet. Am 11. war General Narvaez schon ,20..Bayonne«. eingetroffen, &s ist heute der zweite Jahrestag der ersten und siegreichen Schlagt vor den Mauern. Hermant­stabts. Ein Heines muthig und erfolgreich für Die noch. trau­ige, ja verhängnißvolle Tage für D­iese Stadt und unser Land nachfolgten, nichts vermochte, nichts vermag die reine Luft, den begei­­sternden Triumph jenes 21. Jänner 1849 in unserer Brust, aus unserem Gedächtnige zu verwischen, jenes Tages, an welchem die Tapferkeit. Des Heinen österreichischen Heeres mit der opferwilligen Hingebung unserer Bürger und unserer Jugend in lag noch zwischen uns und dem Herzen der Mo­­narchie, aber wir­ waren glüclich am Abende obgleich der gefährliche Feind fi­­vache dürftend nur zwei Stunden von Hermannstadt hinter fest verdoppelte feine Kanonen zurückgezogen hatte. ‚Wir waren glüdlich an jenem Abende, wir feierten Dad Glüc Oesterreich, und das unsere; unser Vertrauen war gewachsen und unsere Herzen voll von den Ahnungen einer nahen besseren Zukunft, bewahrheitet diese Ahnungen, sich, e8 Fam e3 am der Friede, Und die Fürsorge der Hermannstadt, M. Ian. Häuflein Tapferer stellt damals Sache Oesterreichs und für uns: Ob auch pü­­es­sam so schöner Harmonie verschmolz. Tine der Sieg, Sie haben sich nicht schnell die Kämpfe erneuerten si, ihre Heftig­­verhängnißvolle 41. März 1849, wo mit dem Schiesale von Hermannstadt das Schidjal des Landes ent­schieden war; es fam die Herrschaft der Rebellen, die unter nationales und bürgerliches Leben Fnebelte.. Es kam aber auch der August 1849, 8 kam die Hilfe und der Regierung und­ vom Untergange errettet worden und seit sechszehn wagt e8 sein Feind Oesterreich, mehr die Stine offen zu erheben, drang Und und die geschlagenen Wölfer und auch wir erhoben die Augen zu der Regierung, und erwarteten Baljum für unsere Wüns­chen und ein frisches, gesichertes Dasein von dem neu erstandenen Des­­terreich, auch bis in diesen süpöstlichen­ Winkel der Monarchie, und manches Dankenswerthe ist ge­­schehen in einer Zeit, wo diese Regierung von den immeniesten Schwie­­rigkeiten umgeben war. Danfend erwähnen wir bei Aerarial:Darleheng, doch dessen Vermittlung wohl manch’ eine bürgerliche Jet­ung Eristenz unter ist; zu weiterem Danfe verpflich­­füt die Entschädigung gesteuert, und die Entwicklung unseres D­olfes so wichtigen für die Aufmerksamkeit der obersten Macht auf Erfag der Ber­ ffet und fröhlich in dem neuen Oesterreich twieder­ auf atomen Leuten, und von den fast unvermeidlichen Inkonvenienzen, welche die Trans­­formation der Verwaltung mit sich bringt, sind wir nicht unberührt ge­blieben. Es ist für nöthig erachtet worden, den über das zerrüttete Siebenbürgen verhängten Belagerungszustand auch auf das Schim­­land­ auszudehnen; die dualistische Stellung, in welche das politische Ober­­haupt der Nation geriert, als es vermocht wurde, zugleich Die Stelle eines Diftekftd s Oderfommisjärd im Sachsenlande zu übernehmen, Hat lähmend auf die Verwaltung, namentlich auf die Vertretung der Na­­tion eingewirkt; das der neuen Ordnung der Dinge in die geieatik bis zur definitiven Organisation unverrüdbar festzuhaltende Berfaffung hat manche Reibungen zur Folge gehabt; die Verwendung von Beamten aus anderen Provinzen­ des Reichs, welche mit unfern Sitten, Gebräuchen und anno geltenden Sapungen nicht bekannt sein konnten, hat hin und wieder zu Entscheidungen geführt, welche­­ nicht immer unfern besonderen Verhältnigen und Bedürfuigen völlig adäquat waren; unsere Rassen, auf denen die Bestreitung der Kosten der Staats­­verwaltung belassen worden war, sind Teer geworden; die lange Andaer des Provisoriums hat in unserem Gemeinde und Nationalleben eine nicht zu läugnende Apathie hervorgebracht. Es­ ist da viel rege Lebens­­thätigkeit zur Ruhe gegangen, möge es der neuen Ordnung der­ Dinge elingen, sie wieder zu erwecken. . Zu alle dem haben die Nachwehen er Revolution, und die schlimmen „Baluta + Verhältnige eine. Theurung “hervorgerufen, wie sie bei uns unerhört genannt werden satı. Alles hofft auf eine baldige ntitleidung des Schicsals dieses Landes. Alles drängt auch zu ihr. Und wir siehen wohl auch Heute, wenn nicht alle Zeichen trügen, am Vorabende, der ‚endlichen Gr­and» ration. Die Zwecke der Verwaltung allein schon verlangen mindestens die Organisitung der politisgen­ und der berichtlten Behörden. Wornach aber Alles am begierigsten _ ausficht, das ist das Panthesstatutt, Das uns ben ung gebührenden lag in der Reihe der österreichischen Böl­­fer anweisen soll.. Es ist Feinerfei Geumd vorhanden. Die Nectiviruing ded Statute noch weiter hinaus zu verschieben.­­ Die, M­ünsche und Be­gehren der sächsischen Nation liegen Mar­ia, der Regierung vor; er verstößt feines bderselben: gegen die Reichsverfassung, feines beregtet den gerechten Ansprüchen der übrigen Nationen, sie gehen nicht Hinaus über die kaiserlichen Zusagen vom­ 21. Dezember 18, um deren brie­ftäbliche Einhaltung wir zuversichtlich und fest glauben. Das eigene V­erwaltungsgebiet, die eigene Verwaltung und Vertretung sind Ports­late, in deren Erfüllung ‚allein jeder Sack die Garantie Ahr den Kork? bestand seiner Nation erblidt. Ed wäre auch absolut'irethümlich, wollte man der Besorgung Raum geben, die unversümmerte Gewährung ber und zusommenden politischen "Rechte, und bezüglich deren Ausübung würde der neuen Regierung Oesterreichs Berlegenheiten bereiten.‘ % und‘angeborene Loyalität eben­so als unser Ürenee Interesse ‚biegen dafür, Das dies nicht geschehen werde­­n. Die­ Geschichte ‘der sechtein­ziger Jahre hat die unwidersprechlichsten Beweise daff­r geliefert, daß Wir ums ‚fer Heil nur im jenem Desterreichs erbliden, daß wir unser Sthichat ‚mit der opferreichsten Hingebung an dasjenige ven Oesterreich knüpfen. Nur durch und war es möglich, daß der Freiherr v. Buchner am 18. Oft. 1848 die Zügel der Regierung von Siebenbürgen für Oesterreich ergreifen konnte. Diese Geschichte Der Tegten zwei Jahre muß der Re­gierung die innigste Ueberzeugung beigebracht Haben, Daß wir ed werig sind, in den vollen Genuß­­ der politischen Rechte unverweilt eingefe ztt werden. Aber an die Regierung selbst Hat: ein Interesse, doch wie in den Genuß jener Rechte unverweilt eingeseht werden. a Bereits weilen­ die Feinde Desterreichs mit Hamischer Freude auf die Sachsen Hinz ste hoffen in unserm Schiesale den Beweis zu erleben, die Deiterreich seine Zusagen entwweder nicht erfüllen wolle oder nicht erfüllen könne. Daß Deiterreich selbst in­ einer der unbestritten loyalsten Provinzen nicht ohne Belagerungszustand zu regieren vermöge. — Wir geben und der freudigen Erwartung hin, daß die nächsten Schritte der Regierung diese frevelhaften Hoffnungen zu Schanden machen werden, und daß eine wohlorganisirte Verwaltung, eine volksthümliche Commu­­nals und Nationalvertretung diejenige Ordnung und Stetigkeit der Ver­hältnisse und des öffentlichen Lebens erzeugen werde, durch welche sich das Sachenland unter allen Provinzen diesseits der Leitha von jeher am bemerklichsten gemacht hat. — ‚Dann wird es und "auch Teichtee werben, die mannigfachen, bisher zum Theil ungesannten Greuzen v­erschwingen, welche die außerordentlichen­ Bedürfnisse des Staates und eine gleichmäßigere Vertheilung seiner Lasten auf alle seine Bürger ni:­thig machen. Dann wird auch in unferm­ innern Leben jene Regsam­­keit und Opferwilligkeit wieder erstehen, der­­ wir bad Dasein so man­cher Kultur­ und Wohlfahrtsinstitute in unsereer Mitte und aus unsern Mitteln verdanken. Bereits it die National-Vertretung in dieser Rich­­tung mit einem glänzenden Beispiele vorangegangen. Sie hat über den größten Theil des Nationalvermögens zu Gunsten von Unterrichts- und­ulturzwecken Disponk­t, und es ist nur zu wünschen, daß sie alleh­öchste Bestätigung der betreffenden Stiftungsurkunde je eher gen möge. Mehrere Städte des Sachsenlandes sind ‚mit verhältnismäßig eben­so brillanten Offerten zu den nämlichen Zwecken hervorgetreten. Das alte Ballarium der­ Sachsen, die Kultur, ist in ihren Grundbedingungen für vorläufige Fürsorge des sächsischen Klerus, die dem achtbaren Stande die Bürgschaft seine Interessen gegeben wurde, wartungsfoften, fehen Kaffen bestritten wurden und werden, fordert auf. Aber Manches bleibt noch zu schaffen übrig, wodurch und für welche der Regierung auch des 21. Jänner 1849, mannigfachem Elende im Sachsenlande ber theilweise aus Pend uid Monden ausschließlich von den fächli­­che Anerkennung her­­bis daß wir völlig _ en 2

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