Siebenbürger Bote, Januar-Juni 1852 (Jahrgang 62, nr. 1-103)

1852-06-30 / nr. 103

V7·103. Erscheint wöchentlich u­m ab Montag,Mittwoch,Freitag und Samstag.Kostet für das halbe Jahr 4 fl., das Vierteljahr 2 fl. den Monat 40 fl. Mit Postversendung halbjährig 5 fl., vierteljährig 2 fl. 40 fl. Hermannstadt am 30. Juni, & 9 u IE € n­ur Q­er D­­ g Das 1852. Saferate aller Art werden in der von Hochmeister’schen Buchhandlung angenommen: einmalige Ginrüden , dur einspaltigen Garmonds­zeile Eostet 4 fr., für eine zweite 6 fr. und dritte Wie­­derholung 9 Fr. &. M. Einladung zur Pränumeration auf Das zweite Halbjahr des Siebenbürger Boten 1852, (Sie­ben undsechszigster Jahrgang.) Der „Siebenbürger Bote” wird auch in diesem Halbjahr als ein amtliches Organ des Hohen Militär- und Zivil-Gouvernements amtlichen Kundmachungen und Exlässe, welche in dem Landesgefegblatte gewöhnlich Beier erscheinen, zuerst, und begünstigt durch die Beverbine­dung Hermannstadts die politischen Neuigkeiten des In- und Auslandes schnell bringen. — Herr Prof. Lenz übernimmt vom 1. Juli an die Redaktion. ‚_ Die seit Anfang dieses Jahres wieder fortgelegte „Transsilvania“ wird auch in diesem Halbjahr die Verhandlungen der wissen­­schaftlichen Vereine Siebenbürgens sowie Belehrendes und Unterhaltendes liefern, und sind für beide Blätter tüchtige Mitarbeiter gewonnen worden. — Das mit dem 1. März in ein „Amts- und Intelligenzblatt“ abgetheilte „Beiblatt” endlich wird den hohen Behörden und dem P. T. publifum um so mehr empfohlen, da wir mehrseitige Wünsche berücksichtigend, vom 1. Juli an die ung­eriasitibehn­ie und pri­­vat-Anzeigen abgetheilt in denjenigen Landessprachen deutsch, ungarisch oder romanisch gegen die üblichen Insertionssorten abdruden werden, in denen man es wünscht. Die a sind für das einmalige Einraden einer einspaltigen Garmond-Zeile 4 fr., für eine zweite Wiederholung 6 fr. und für eine dritte 9 fr. & P­ränumeration ds PBreis wie früher: Halbjährig in loco vierteljährig „ . . . Halbjährig wit Boftversendung vierteljährig „ [3­2,40 fr. ” * + . . +. ‘ Die Pränumerations-Beträge werden franco erbeten, auch nehmen Pränumeration an: Hr. 3. $. Orendi, Kaufmann in Medwilc­, gr 3.6. Haberfang, Buchhändler in Schäsburg, Hr. KH. Hölzler, Kaufmann in Sächsisch-Reen, Hr.­­ StoL­senberg, I. 8. Leonhard, Kaufmann in Broos, Hermannstadt, am 12. Juni 1852 B­uchbinder in Bittrng, Hr. I. ©. Jacobi, Kaufmann in Irps, Hr. W. Nemerhc, Buchhändler in Kronstadt und Hr. Martin Edlen von Hochmeistersche Buchhandlung. Th. Steinhauffen, af. 2­2 Zalathna, 27. Juni. Heute mit Tagedandbuch hat die seit 9. April L. 3. unter Kommando des Hrn. Hauptmann von W­inrich allhier stationirt gewesene 5. Kompagnie des löblichen E. f. Graf Nugent 30. Linien Infanterie-Regiments, welche durch ihren umsichtigen und bhäs­tigen Hrn. Kommandanten wohl disciplinirt, in jeder Beziehung ein musterhaftes Betragen an den Tag legte, si insbesondere die Achtung der hiesigen Bevölkerung erworben, die den Bergort verlassen, es ist jes do für ihre Rückkehr Hoffnung vorhanden. Suland. Bet, 23. Juni. Heute Mittags kurz vor 12 Uhr find Se. Mas­jestät unser ritterlicher Kaiser Franz Joseph von ihrem ersten Ausflug durch Ungarn nach Budapest zurückgekührt. Schon am frühen Morgen wurde die kaiserliche Fahne in der Burg in Ofen aufgezogen, ein flat­­terndes, weithin tönendes Zeichen, daß der angestammte Herr dieses alten Fürstenfiged die Gemächer desselben bald aufs Neue betreten werde. Auf den Straßen seherte sich allmälig eine zahlreiche Menschen­­menge, und bildete zulegt ein ununterbrochenes, riefig langes Spalier, das sich von dem PBester Kettenbrüdenfopfe durch Die Dorotheergasse, über den Christofsplas, durch die Herrn- und Hatvanergasse längs der Kereperler Straße, am Nationaltheater vorüber, bis zur Linie hinzog. Dieses Spalier bezeichnete zugleich den Weg, den der Wagen Seiner Majestät einschlagen werde. An allen Gebäuden und Häusern prang­­ten kaiserliche, österreichische oder ungarische Bahnen. Belt gewährte abermals einen freudigen, glänzenden Anblick, und die heitere, erwar­­tungsvolle Miene der versammelten Menschenmenge bestätigte deutlich, wie hier ein frohes Fest des Wiedersehens zu feiern komme. An der Grenze des städtischen Weichbildes wurden Se­ Majestät von Militärs und Civilvorständen, wie üblich, empfangen. Donnernder, weithin jehals Iender, sich wie ein Lauffeuer von Straße zu Straße fortpflanzender ‚ Eljenruf verfündete, daß die Ankunft erfolge. Ein zahlreicher Zug bes­rittener Jazygier und Fumanier mit Fähnleins begleitete den pfeilschnell dahin brausenden Wagen des Kaisers, Beith, 24. Juni. Seit gestern haben wir Se. Majestät wie der in unserer Mitte, auf der Rückehr von dem Zuge durch das­ Land, das allenthalben seine Huldigungen mit Begeisterung dargebracht. Die „Beither Zeitung“ ist voll der Einzelnheiten aus der Rundreife, indeß erübrigt der “„­rivatkorrespondent noch immer Stoff genug, um Epiloge daraus zu bilden. So wird und aus einer bedeutenden Stadt, welche der Kaiser jüngst besuchte, erzählt, daß Ex bei der Besichtigung der Ad­­ministration d­e Bureaur fi die verschiedensten Bücher und­­­rotofolle vorzeigen ließ, die Ergebnisse verschiedener Perioden mit­einander ver­­gli, auf etwaige Mängel aufmerksam machte und insbesondere es rü­­gend bemerkte, daß die Mehrzahl der Beamten aus jungen Männern befand, während das reifere Mannesalter nur spärlich vertreten war. — In einem Dorfe, das meist von Schwaben bewohnt ist, machten mehrere Iinwohner desselben Sr. Majestät ihre Aufwartung und Danf­­ten in entsprechenden Worten für die Befreiung von Noboten; der Kaiser sicherte ihnen hierauf zu, daß sie Dieses Segend sich stets er­­freuen sollen und daß Er das ihnen gemachte Geschöpf nie zurückneh­­men werde. — In einer andern Stadt, deren Bürgermeister Sr. Ma­­jestät die Treue der Bewohner zusicherte und sich Zohber mit einigen Worten auf die Vergangenheit berief, äußerte der­ Kaiser ganz offen, er wolle die Vergangenheit vergeffen, wünsche aber umso mehr, daß die Versprechungen für die Zukunft männlich gehalten würden. Bei der Abreise aus einer der eben erwähnten nahe gelegenen Stadt war es ein Jude, der viel von sich reden machte. Er fuhr nämlich eiligst Sr. Majestät nach, blieb noch in der Suite, als die anderen Wagen­ bereits die Rückehr angetreten hatten, und als ngggaifer ihn bemerkte und die Kutsche langsamer rollen ließ, da w­nf er Jude Nichts zu far­gen, als daß er und seine Gemeinde von inntiffem Gefühle der­ Dankbarkeit und Anhänglichkeit gegen das Kaiserhaus durchdrungen seien. Dabei sol der improvisirte Vertreter der Judenschaft­ sich so possierlich benom­­­men haben, daß Se. Majestät sich des herzlichen Lachens nicht enthal­­ten konnte, Veft, 26. Juni. Auf Anordnung Sr. Maj. des Kaisers dd. Arad 16. Juni, sind die folgenden im Jahre 1850 ertroffenen Bestimmungen .

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