Siebenbürger Wochenblatt, 1840 (Jahrgang 4, nr. 1-104)

1840-03-26 / nr. 25

98 Spanien. Der Moniteur v. 3. März enthält die telegraf» phische Depeschen: 1) „Bayonne, 2. März 1840. ©« gura­ hat fi anf Diskretion ergeben. — Die Zahl der Gefangenen beträgt gegen 500. — 2) „Bayonne, 2. März 1840. Die Uebergabe von Segura ist officiell bestätigt ; 274 Gefangene, sechs Kanonen, Kriegsmunition und eine große Menge Proviant sind in der Gewalt Es­­parteros. — Madrid war am 27. ruhig. Der Be­lagerungszustand dauerte fort.‘ — 3) Bayonne, 2. März 1840. Die Ruhe war in Madrid am 26. voll» Eonichen hergestellt. Der General Balboa ist mit seiner Division daselbst eingerüct. Der Gefe politico und der Militärgouverneur sind abgefegt worden. Das Ayuntamiento ist eingeladen worden, seine Sigungen während des Des Lagerungsstandes zu suspendiren,‘‘­­ R . Madrid, 29. Zedr. Abends. Die Sigungen der Cortes haben heute wieder begonnen. Die Erörterung über die Verification der WVormachten wird ohne einen Ansehein von Gährung weder im Saale noch nach außen wieder aufgenommen. Es beruft vollkommne Ruhe. Die Vergnügungen des Carnevald nehmen wieder ihren ges mwöhnlichen Lauf. Der Belagerungsstand dauert fort, Hrachstehendes ist der Erlaß des Generalcapitäns von Neucastilien, durch welchen Madrid am 24. Februar in Belagerungsstand erklärt wurde: „Alejandro Gonjas leg Villalobos, Generalllieutenant in den Armeen, Öeneralcapitän Madrid, Uejandro Gonzalez Billalobos.“ son einer Proclamasion begleitet. fönigliden Fund, des Gefe politisch"ver Zivilbehörden ergriffenen Maßregeln die in der Mittel und Hülfsquelen, Dauptfiddt sguß, nach Erschöpfung daß, nachdem, Provinz, die von den nicht hinreichend waren, um­­ gebrochenen Unordnungen zu unterdrücken, der ordentlichen genommen ist, um zu Erhaltung der öffentlichen­ Ruhe, der Sicherheit und Freiheit der Bürger, Ausnahmenmaß­­regeln zu ergreifen. Demnach verordne ich, Kraft der mir durch das Gefeg ü­bertragenen Vollmacht, wie folgt: 9) Die Hauptstadt ist für die zur Erhaltung der öffentlichen Ordnung not­wendige Zeit in Belagerungsstand er=­­Eldrt. 2) Alle Behörden, mit einziger Ausnahme Ihrer Majestäs und der Cortes, sind in der Ausübung ihrer Befugnisse den von sie unmittelbar ausgehenden Befeh­­len unterworfen. 3) Jede Zusammenrottung, die fs nach Bekanntmaching dieses WBando bildet, wird von der bewaffneten Macht angewiesen, fi­gu jerstreuen, und wenn diesem Befehl mit Folge geleistet wird, so­­ werden die Zusammenrottungen mit Gewalt zerstreut. 4) Eine Mi­­litärcommission wird über­­ die Urheber von Nähestörungen und Unordnungen, so wie gegen alle Ruhestörer entsceiden, ” wobei mit aller erforderlichen Na­chheit verfahren werden sol­ den 24 Februar 1840. Unterzeichnet Frankreich. Paris, 3. März. Die Königin, die Herzöge von Orleans und von Nemosis und die Prinzessin E­les­mentine, aber ohne der Pringesfin Victoria von Coburg, sind von Brüsfel wieder hier eingetroffen. — Die Vermählung des jüngeren Herzogs sol am 24. in Bompienge, — nach dem Nouvelliste aber am 25. in St. Cloud gefeiert werden; — und der Herzog von Orleans am 28. März nach Algier abreisen. Am 4. März hielten beide Kammern Gigung und Ar. Thiers legte in beiden gleichlautend eine Art politis­chen Glaubensbekenntnisses ab, welches sich durchaus der allgemeinen Theilnahme nicht erfreute, weil es meistens n, auf Gemeinprägen beruhend, nicht den frühern Aussprüchen ‚die sechs Staatsmanned adäquat ist. Nichts­desto weniger wurde seine Rede sowohl in der Pairs- als besonders in der Deputirtenkammer mit vielfachen Beifalläußerungen nach den Berichten des Moniteur aufgenommen , wäh­­rend das Journal des Debats und mit ihm einstimsa­mig andere Blättern versichern, daß blos in den Reihen der Linken fi einige Zeichen ded Beifalls erhoben hätten, dagegen j in den übrigen Reihen sich entschiedene Kälte Funde gegeben habe. Leberhaupt meint diesed Seurnal, die Rede des neuen Srn. Conseilspräsidenten glänze nur durch ihre Unbedeutenheit. Wir glauben nur Folgendes aus derselben entnehmen zu müssen: ,‚Die materielle Ordnung seheins ung nicht bedroht; aber wenn sie es sein könnte, würde sie rasch und energisch wiederhergestellt werden. Die Kame­mern werden nicht vergessen,, daß es Männer unter und gibt, die bereits dazu­ beigetragen haben, sie in gefahrvollen Tagen aufrecht zu erhalten. Aber die materielle Ordnung ist nicht hinlänglich ; wir bedürfen auch der moralischen Ord­­nung, d. h. der Einigkeit der Beister, ihrem Streben nach einem und demselben Ziele; denn ohne diese Einigkeit gibst es Feine Majorität in den Kammern, Feine Harmonie uns­ter den Kammern und der Krone, und ohne Majorität ohne Harmonie unter den Staatsgewalten, ist die Repräs­­entativ- Negierung unmöglich. Wir haben uns nicht ver­­hehrt, daß hierin der schwierigste Theil unserer Aufgabe liegt. — Die Gemüther zu einem gemeinsamen Ziele zu vereinigen, dies ist heute die Aufgabe, welche die Regie­­rung zu lösen hat. Um Sache der Administration wird sie sich angelegen sein lassen, alle moralischen und materiellen Berbefferungen aufzusuchen, deren unsere sociale adminis­strative Organisation fähig ist, indem sie sornfäh­ig diejeni­­gen auswählt, welche weder wohlerworbene Interessen ger­fährden, noch den Merv unserer Negierung schwächen kön­ nen. Bei der Wahl der Personen wird sie sich bemühen, gewissenhaft, streng und unparteiisch zu sein, — &o, meine Herren, verstehen wir unsere Pflichten im Innern; nach Außen ist unsere Aufgabe nicht minder schwierig. Eine jede wichtige Frage, ist obschwebend, daß sie den Frieden der Welt nicht flören wird. Wir werden die Anstrengun­­gen der Regierung fortlegen, um­ jenen kostbaren Frieden aufrecht zu erhalten, aber ohne in irgend einem Grade, weder die würde Tranfreichs ,­­noch seine permanenten we tereffen aufzuopfern. — Im biefer Eurzen Auseinanderseze­rung müssen unsere Ausdrücke allgemein gehalten bleiben , jedoch wünschen mir recht bald vollständige Erläuterungen zu geben. Wir werden die Gelegenheit hierzu so bald alt von Neucastilien, laut den Berichten an _ thun der Augenblick _ Diesed Decret war die Einwohner Medrids

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