Siebenbürger Wochenblatt, 1840 (Jahrgang 4, nr. 1-104)

1840-11-19 / nr. 93

Kronstadt,den19.Noven-ber UW93. MieallergnävigflerBewilligung. Defterreich. Wien, . Nov. Ihre Faiserl, Hoheit die Durchs kauchtigste Frau Erzherzogin Sophie haben die wichs­tigste Periode des MWochenbettes glücklich überstanden, und es werden feine Bulletins mehr ausgegeben. — .e. E. £. Majestät haben dem Hauptmann der Gres­nadierdivision des f. F. Linien-Infanterieregimentd Erzs­herzog Leopold Gustav Grafen von Degenfelds Schomburg die f. f. Kämmererswürde allergnädigst zu verleihen geruht. .Am­ 22.Okt.ist zu­ Prag der Feldmarschalllieute­­nant Graf Nostiz mit Tod abgegangen. Er war ein tapferer Soldat und hat namentlich bei Leipzig durch einen Angriff mit der ihm unterstehenden Gas­tallerie zur Entscheidung der Schlacht wesentlich bei­­getragen. In der Armee genoß er die allgemeinste Verehrung. Serbien. D Panc­omna, 8 Nov. — Correfor — Die Unruhen in Serbien fangen an sich in die Länge zu ziehen, und es ist noch nicht abzusehen, wann alle Intriguen aufhören und dem Lande die Äußerst nöthis 2 Ruhe wiedergegeben werde. Der türkisch-kraiserliche ommissar, Muffa Effendi, ist mit den in Schuß genommenen serbischen Ministern, Wufich und Pes­tronevich, rammt ihrem Anhang eben aus der Fes­tung Belgrad zu Wasser nach VBidin abgesegelt, um von da sich nach Konsantinopel zu begeben, von wo aus erst die Entscheidung über die legten Ereignisse in Serbien, wie man vermuthet, erfolgen wird. Die bess fer Unterrichteten versichern, daß alles zum Bortheile Wufih’s und Betromevich’d, welche von der Pforte in Schub genommen wurden, ausfallen werde. Ich muß Ihnen noch eine Gescichte, die Ihnen zwar bis jeist durch die Zeitungen belammt sein dürfte, hier aber auch das ausschließliche Tagsgespräch bildet, mittheilen. Die Wufich-Petronevidy’sche Partei sol mit einem Fürstichen Mönch ein Bündniß eingegan­­gen sein, im welchem sich Tegterer verpflichtet habe die ganze Familie des Fürsten Milosch durch ein Zaubers­mittel aus der Welt zu schaffen. Der türkische Mönch sol zu diesem Ende drei Flaschen den Verschwornen mit der Bemerkung zugestelt haben, daß sobald die­­selben in den Wohnungen derer, welche man hinnweg- Schaffen wolle, zerschlagen seien, diese augenblick­d, sterben müßten. — Die lächerliche Komödie wurde ente­det und eine Untersuchung der Flasche gab das Re­­sultat, daß dieselbe eine unschädliche, sü­nfende Flüss­­igkeit enthalten habe. Wenn die Sache vielleicht einen Grund haben sollte, woran ich zweifle, indem ich es nur als eine Intrigue betrachte, so ist zu bedauern, zu welche abenthewerlichen Bezirrungen sonst ganz aufges­pärte Menschen verleitet werden. Bei und sind keine Neuigkeiten vorgefallen, als daß die zwei Feldbataillone des Deutsch-banater Grenz­ zegiments hier in Pancrova zur achttägigen jährli­­chen Exercierzeit zusammengerückt waren. Zum ersten Bataillon kanren Se. Erell, der Feldmarschalllieutenant Baron Mihailovic und zum zweiten Ee. Excel. der­ commandirende General Graf Auersperg zur Production hierher. Zürfel. Der mit leiter Pot bei und angekomm­ene österr. Beobachter und die Wiener Zeitung, welche von den Ereignissen des Kriegsschauplanes in Syrien zuerst und am besten unterrichtet sind, bringen nichts Neu­es, sie liefern von den bis jetzt feattgehabten Vorgängen eine wiederholte Erzählung, mit welcher wir unsere Leser schon bekannt machten. Die Allg. Ztg. schreibt aus Konstantinopel vom 14. Oft. Folgendes: >» Hier wird gerüstet und mit Versendung der Truppen thätig fortgefahren. Man benüst Kauffahrer, Kriegsfahrzeuge, Segelschiffe und Dampfboote ohne Unterschied, und es vergeht fast Fein Tag, wo nicht irgend ein Schiff mit Truppen für Syrien an Bord abgeht. Wenn der Eifer der Pforte nicht nachläßt, so werden binnen wenigen «­­ ISHML v .« zu RE Da mit der heutigen Zeitung Fein Satellit ausgegeben wird, so erscheint derselbe nächsten Montag in einem ganzen Bogen, 4

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