Siebenbürger Wochenblatt, 1847 (Jahrgang 11, nr. 1-104)
1847-07-15 / nr. 56
Vo. 36 Siebenbürger Wochenblatt. Fate allergnädigster Bewilligung, ‚Kronstedt, 15. Juli „ Oesterreichische Monarchie. Siebenbürgen. Landtagsnachrichten. In der 63. Landtagsfigung am 24. Juni war der von seiner Majestät bertätigt heruntergesendete Gefegartifel über die Beamtenwahlen an der Tagesordnung. Das Ergebniß der fürsten Berathung trug Se. Ercelenz der Präsident in folgendem vor: die große Mehrheit der Stände nimmt den von Sr. Majestät bestätigt herabgesendeten Artikel über die Beamtenwahlen in ihrem ganzen Umfange an. Dieser Gefegartikel. weicht in 2 wesentlichen Punkten von dem durch die Stände vom vorigen Landtag hin aufgesendeten Gefegvorschlag und den darin ausgesprochenen Wünschen ab; der eine ifeie Wahlart der Steuereinnehmer. In Bezug hierauf haben die Stände in der Siegfalldanı Sr, Majestät, zu stellenden untersthändgen Repräsentation vorzutragen beschlossen, daß sie sich das Recht vorbehalten, dann, wenn sie «8 für north wendig erachten, bezüglich der Wahlart der Steuereinnehmer durch ein besondred Gefe weiter zu bestimmen. Der zweite abweichende Punkt ist, daß weder im Gefegartifel, noch in dem begleitenden E. Nescript die Zeitfrist erwähnt wird, binnen welcher die Erledigung über die hinausgesendeten Wahlen erfolgen werde; diese Frage betreffend wollen die Stände in ihrer Repräsentation erklären, daß sie der in dem von Sr. Majestät auf den vorigen Landtag herabgesendeten f. Nescript gegebnen fürstlichen Zusicherung vertramen, daß Allerhöchst dieselben auf die hinaufgefendeten Mahlen die Alerhöchste Bestimmung jedesmal zu seiner Zeit herabz zufenden geruben werden.’ Hierauf forderte der Präsident den einen Protonotar auf, das Goncept zur diedsfälligen Repräsentation an Se, Majestät so bald als möglich verfertigen und zugleich mit dem Urbari als Sefegartitel vorlegen möge. Die Abgeordneten von Krapina, Maros und Udvarhely, legten gegen den Beschluß der Stände bezüglich der Beamtenwahlen Verwahrung ein. Der eine Abg. von Doberalba:er habe auch in frühern Sigungen den Antrag gestellt, es sollten diejenigen Neferipte, wodurch Se. Majestät die verbindungsweise Verhandlung einiger Gegenstände mit dem Urbar angeordnet habe, nach dem Urbar in Berathung genommen werden; mun bitte er den Präsidenten wiederholt, diese Rescripte an die Tagesordnung zu geben, damit die Stänte bis zur Ausfertigung der Repräsentation in Betreff der Beamtenwahlen unnd der Urbarialgefegartikel die Zeit nicht müßig zubrächten. Präsident. Ich hoffe, diese Repräsentation und Gefegartikel werden in so kurzer Zeit den Landesständen vorgelegt werden, daß die Stände mit den vorläufigen Berathungen über die vom Oberalbenfer Deputirten zur handlung vorgeschlagnen wichtigen Gegenstände nicht des werden könnten. In der 64. Sigung am 26. Juni wurden sowohl die rechd ersten Urbarialgefegesvorschläge, als au der Entwurf zur Repräsentation bezüglich der Beamtenmwahlelesen und zur Diktatur gegeben, wobei der Präsident dem erste, die Stände wohl Zeit finden würden, den legtern Gegenstand vorläufig zu berathen, übrigens bestimmte Se. Erc. die abgelesenen fedie Urbarialgefegvorschläge für die nächte Sigung an die Tasgesordnung und bat die Stände, sich je eher je besser darauf vorzubereiten , womit die Situng geschlossen wurde. In der 65. Sigung am 3. Juli wurde die Repräsentation bezüglich der Beamtenwahlen und die drei ersten Punkte des 1. $. des 1. Urbarialgefegartsfeld in lateinischem Goncepte festgestellt. Kronstadt, 10. Zul. Nach den neuesten Amtlichen Nachrichten aus der Moldau und Walachei ist die Rinderpest in der Moldau neuerdings ausgebrochen, und hat auch in der Walachei wieder einen neuen Aufschwung genommen; ferner hat sich auch die Blatternseuche unter den Schafen in der Walachei in A. Ortsstaften des Slam Rimnifer- und 2 Ortschaften des Ditaer Distrikts, jedoch in minderem Grade gezeigt. Welches hiermit allgemein bekannt gemacht wird. Mngarn. Der Magistrat. Ueber die Beamtenrestauration im Zalaer Comitat, welche am 14, 15. und 16 uni stattgefunden hat, entlehnen wir der Agramer Zeitung folgenden Bericht. — Die Führer der Liberalen Partei hatte schon seit längerer Zeit alle ihre Bemühungen dahin gerichtet,