Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1919. Dezember (Jahrgang 46, nr. 13998-14019)

1919-12-03 / nr. 13998

‘ x I und Verwaltung: Bermanipan, zerzaiternafie 23 Boripartafiatonto Nr. 1308 Bernfbreder; = Epriftleitung Nr. 11 Berwaltung Nr. 21 Bezugspreis für Hermannstadt : ohne Bustellung ins Haus monatli 2. I0K ee­n mona Bieriet jährlich. ..3K mit ‚Poliversendung... für a Suland : monatl Sa si .. BK Einzelne Nummer tier 60 h, auswärts 60 h. Nr. 13998 Ma Hermannstadt, Mittwoch 3. Dezember 1919 | Sn: THERTBER und Anzeigen übernimmt außer d­as stelle Heltauergaffe Nr. 38 jeder _ Re­­­de3 In- und a­nzeigenmess: Der Raum einer in Ret­tzeile kostet beim da­maligen Einräden 1 K 0 Mr Bei größern Auft entsprechender Beilagen a­uch politischer Entschließungen die inneren Verhältnis­se Landes wären sollen. Man war darauf­ gefaßt,. Re: Eintreten der Siebenbürger in das parlamentarische Leben das Land vor bedeutungsvolle Entscheidungen stelle mi Re » Die Stunde hiefür meint nun genommen . Abdanfung der Regierung Baitoianu. (5. BL.) Die Regierung Baitoianu, die vielbefehdete und vielumstrittene Generalsregierung, hat ihre Abdanfung sein König unterbreitet. Die Telegraphenagentur ‚Dacia‘ meldet, die Abdanfung sei auf die legte, an Rumänien gerichtete Note der Entente hin erfolgt. Wir unsererseits haben mit der Abdankung der Generalsregierung als einer Selbstverständlichkeit gerechnet für den Zeitpunkt,­­wo er von Parteiverhältnissen des neuen Parlaments die Klär­­ung soweit fortgeschritten sein würde, daß eine der Partei­­gruppen die Bildung der Regierung übernehmen künnte, € 3 darf nicht vergeien werden, daß die Generalsregierung von Anbeginn ein­ Notbehelf war. Das liberale Kabinett Bratianus hatte wegen des Rumänien auferlegten Frie­­densvertrages abgedanft, die ihr folgende Beamtenregierung war nicht imstande ich zu behaupten. Julius Daniu wollte angesichts der ablehnenden Haltung der Liberalen die Kabi­­nettsbildung nicht übernehmen. Ein Ausweg aus dieser ver­­worrenen Lage konnte nur durch schleunige Durchführung der Wahlen gefunden werden. Das Wahlergebnis­­ sollte dann zeigen, ob weiterhin die Liberalen in Ja­ und Nein den Billen des Landes beherrschen würden, oder ob trot­z ihres Widerstandes die Bildung einer nichtliberalen parlamen­­­tarischen Regierung möglich sein werde. Zur Durchführung der Wahlen wurde die Generalsregierung eingelegt. Diese Aufgabe hat sie nun erfüllt. Ihre zweite Aufgabe war die Führung der Verhandlungen mit den Ententemäc­hten in der Frage des Gegenzuges, der zwischen Rumänien und der Friedenskonferenz über die Frage der Unterzeichnung des ischen­ Friedensvertrages entstanden war. Auch, im dieser Stage it die Aufgabe der Regierung Baitoianı als erfüllt anzusehen. Sie hat die Verhandlungen mit den übe,­r m gut morgeamäten „di bis dicht, ee di Eugen, par ne, wird oder‘ nicht, Ffann die über De politischen Rückhalt und seine politische Verantwortung ver­­fügende Generalsregierung nicht treffen. Diese Pflicht obliegt der aus dem neuen Parlament hervorgegangenen neuen Regierung, die damit die Verantwortung übernehmen wird, ihre Entscheidung in der Frage des Friedensvertrages vor dem Parlament und dem Volke Großrumäniens zu vertreten. Der N Rüchtritt der Generalsregierung ist durch das Ergebnis der von ihr geleiteten Wahlen zur Konstituante erst rei eine politische Notwendigkeit ge­worden. Wohl­­ fanden die meisten Mitglieder der Regierung als Angehörige der Armee, außerhalb der politischen Parteiverbände. Aber der Führer der Regierung­ hatte dem rechten Liberalen Kabi­­nett als Kriegsminister angehört, so daß gewisse­ Beziehung ‚ gen­­ seiner Regierung zu der liberalen Partei naturgemäß gegeben waren. Dagegen war noch während der Zeit der­­ Wahlvorbereitungen zwiscen dem siebenbürgischen Regie­­rungsrat und der Regierung Baitoianı «in scharfer Ge­­genung entstanden. Der Regierungsrat hatte sich gegen die Leitung­ der Wahlen durch das Militärkabinett ausgesprochen und hatte auch die übrigen neuen Gebiete Großrumäniens zur Unterftügung­­ seines Standpunktes aufgefordert. Diese s­chlossen sich dem Regierungsrate nit an. Wie gespannt aber infolge dieses Vorgehens die Stimmung zwischen dem Regierungsrat und dem Militärkabinett war, geht­ daraus hervor, daß in Bularest die Nachricht Verbreitung und Stauben fand, es stünden in Altrumänien fünf Divisionen bereit, um nach Siebenbürgen einzumarschieren und d­as Land militärisch zu bejegen. Die Nachricht­ wurde sofort als vollständig unbegründet dementiert, die Spannung aber war tatsächlich vorhanden und wurde von seiner Seite in Abrede gestellt. Nun aber ist die Partei des siebenbür­­gen Regierungsrates als zahlenmäßig stärkste in das neue Parlament eingezogen und durch die Bildung des neuen Blods hat sie si und den mit­ ihr­­ verbündeten Barteiort die vollkommene Regierungsfähigkeit gesichert. Dem Blod gehören nicht nur die Bauernpartei Bessara­­bien: und die Unionisten der Bukowina an, sondern auch z­wei namhafte altrumänische Fraktionen, die unter der geistigen Führung Alverescus stehende Bauernpartei und die durch die volkstümliche­ Per­­sönlichkeit ihres Führers Zorga mehr noch, als duch ihre Zahl bemerkenswerte Partei der Nationaldemok traten. Sollte im neuen Parlament nach der in Alt­rumänien­ früher üblichen Methode regiert werden, dann steht dieser neue Block für die nächte Zukunft allmächtig da. Ein Zusammeniwvirfen der Regierung PBaiioianu aber mit diesem Blodk, in dem die Siebenbürger­ die stärkste ae sind, wäre wohl kaum sehr ersprießlich geworden. 8 sehen wir denn den Rücktritt der Generalsregierung in­ den innerpolitischen­­ Verhältnissen des Landes vollk­kommen begründet. ‚Sr. die weitere: RL “ ‚polis­tischen Ent­wicklung und für die Bildung und politische­ Richtung der neuen Regierung allerdings wird das Ver­hältnis Rumäniens zu den Konferenzmächten von ausschlag­­gebender Bedeutung sein. Die Entscheidung, ob Rumänien den Friedensvertrag unterschreibt oder nicht, läßt sich nicht länger Hinausziehen. Heute s chen bekommt Rumänien die Ungeklärtheit seines Verhältnisses zu den Westmächten in politschaftlicher Hinsicht empfindlich­ zu sei­en. Eine Klä­­rung­ dieses Zustandes ist dringend notwendig. Wie aber und­ durch wen soll diese Klärung herbeigeführt werden ? Die Liberale Partei hat sich auf die Rolitit des Wider­­standes, der Ablehnung des Friedensvertrages derart fest­­gelegt, daß es sein Zurück für sie gibt. Die Liberale Regierung wäre daher nur in dem Falle denkbar, wenn das Parlament für das Beharren aus der Politik des Wider­­standes sich entscheiden würde. Tale Jonesch,­der der Wortführer derjenigen­­ Richtung ist, die für die Unter­­zeichnung des Friedensvertrages und engsten Anschluß an die Ententemächte eintritt, scheint aus innerpoli­tischen Grün­den für die Regierung nicht in Betracht zu kommen; seine Partei hat ji an den Wahlen überhaupt nicht beteiligt und auch unter den übrigen Parteien des Parlaments ist sein Anhang jeher gering. Die Siebenbürger wiederum, die nach Bildung des oben erwähnten Blod3 fü­r die Führung der Regierung der innerpolitischen Lage nachh als die unso bedingt berufenen erscheinen, Haben sich bezüglich der aus­­­wärtigen Politik bis zu einem­ gewissen Grade ebenfalls auf die Widerstandspolitik festgelegt. ‚Allerdings haben sie das nicht in dem Maße getan, wie die Liberalen, und wenn die ung des Parlaments si für die Uns­­terzeichnung entscheiden sollte, so "wäre es den Gi­benbürgern immer no, möglich, von ihrem früheren Stand». dunft zu den neuernannten Raenigteien eine Brücke zu Ihn ITEER ei­­ 2­en Ausdruck gegeben, daß für­ Rumänien fehlte der es übrig bleiben­­ würde, als den Friedensvertrag zu unterzeichnen. Diese Ueberzeugung hat js inz­wischen bei uns noch mehr befestigt. Der Entente sind durch die Blocade und duch ihren Einfluß auf die Währungen der verschie­­­­denen Staaten so starre Zwangsmittel in die Hand gegeben, daß der enden eines Kleinstaates dagegen auf Die Dauer unmöglich scheint. Rumänien wird ich schließlich doch zur Unterzeichnung entschließen müssen. Derjenige Staatsmann aber, der die Verantwortung dafür zu übere nehmen, der ‘seine Untersc­hrift unter den Friedensvertrag zu fegen bereit is, muß mit den innerpolitischen Folgen seiner Entschiedung ‚rechnen. Die Frage des Verhältnisses Rumäniens zur Friedenskonferenz ist den Anbeginn nicht mit der erforderlichen Verantwortlichkeit behandelt worden. Derartig entscheidende Fragen der auswärtigen Politik müssen ohne Leidenschaft und vor allen ohne Einbeziehung um die parteipolitisch­e Taktik erwogen werden. An der­ Frage der Friedensunterzeichnung aber ist viel ges­­ündigt worden. Sie ist von Anbeginn als Schlagwort­ der Parteipolitik in die Deff­­entlichkeit und besonders in die Wahlagitation hineingezogen worden. Wie weit es ge­­lngen ist, die Massen des Volkes darüber in Erregung zu bringen, entzieht sich unigger Kenntnis. Jedenfalls aber muß derjenige, der nunmehr­ den Friedensvertrag unters­­chreibt, sc­­werer Angriffe gewärtig­t sein. Die Liberalen werden, wenn sie ihren Standpunkt des­ Widerstandes nicht durchegen können und wenn sie doch eine zur Unter­zeichnung bereite Richtung von der Macht verdrängt bere­den, sein Mittel undersucht Yajjen, um den Betreffenden an« “zugreifen, und ihn als Weind der Staatsinteresset ein­­zustellen. Und die Macht der Liberalen darf auch: ‚Heute nicht unterschäßt werden. Es gehört ein schwerer Entschluß dazu, unter solchen Verhältnissen die K­abinettsbildung und die­ Verantwortung für die Friedensunterzeichnung zu über­­nehmen. Sollten si­cie Siebenbürger trogdem dazu ents­schließen, so muß mit dem Beginn­­ des Bartelkampfes in ganzer Heftigkeit gerechnet werden. Das gegenwärtige Uebergewicht der Vertreter der neuen Gebiete gegenüber den Historischen Parteien des 3.alten Reiches wird von den festeren gewiß mit großer Erbitterung empfunden. Webers nehmen nun die Blodparteien die Regierung und unter­zeichnen sie den Friedensvertrag, dann geben sie den alten Parteien Gelegenheit damit gegen sie zu­ agitieren, daß sie für die Lebensinteressen des Staates nicht das entsprechende Verständnis besäßen, demnach­­­ zur dauernden Führung des rumänischen Staates no­ nicht berufen seien. Wieder einmal sind Fragen der auswärtigen Politik und­ sollhe­ der Parteipolitik aufs engste miteinander verbun­­den. Die Abdankung der Regierung Baitoianu macht Die­­­a ‚frei für­ die Entscheidungen, die auf Grundlage außen» Professorsorgasmcher »Vineta« Kritik and­ unsche­ Wahlprogramm. Es ist am Wahlprogramm der Deutschen in Groß­rumänien bisher von rumänischer Seite eigentlich wenig Kritik geübt worden. Bloß in zwei Blättern, dem „Neamul Romanesc” und der „Batria”, hat er ein Echo gefunden, dem wir besondere Bedeutung beimessen. In „Meamul Ro­manesc’” beschäftigt sich Professor N. Jorga mit­ dem­ Programm, eine Persönlichkeit, deren Urteil ungewöhnliche Geltung und Hohen Wert besagt. Wir kennen die über­tragende Stellung dieses Mannes, dessen Name fast i den geschichtlichen Glanz hat und, eine von allen Parteien an­erkannte Autorität bedeutet. Ebenso it aber auch die Stel­­­­lungnahme der ‚„‚P­atria” beachtenswert, weil­ ihr als Halb­­amtlichem Organ de3 siebenbürgischen a­fen,­sondere Bedeutung zukommt. Während der Aufja der „Batria” aber­­ bloß megatische, Kritik übt, und nur die angebliche‘ politische „‚Fenbeng une jeres Wahlprogrammes bekämpft, bewahrt Jorga Sachlichkeit und bemüht si­e i­­e er selbst „Berständnis für das Leben anderer zu haben, das am nationalen Fort­and geachtet: ‚zu werben ‘ ist‘ unserer Ansicht nach dort, wo sie ‚mit eife in re Widerstreit geraten. Auf Dieser lage. ist unser ganzes Wahlprogramm aufgebaut können nur Mißverständnisse SE eine andere Waste geben. Zorga schöpft eigentlich mit seinen Ausführunge­n Teil selbst all das aus, was im Wahlprogramm in feitere Gefüge zusammengefaßt is. . Die bedeutungsvollste Stelle­ seines Auftages enthält eine ganze Reihe­ von Zugeständ­­nissen an die Berechtigung unserer im Wahlprogramm er­­hobenen Wünsche und Forderungen: „Wollen die Deutschen ihre Schulen und nur ihre Schulen? Fordern sie beson­­dere Steuern, die, um 34 sparen, von den Verwaltungs­­organen selbst eingehoben werden? Wollen sie Rechtsprägung­­­ in ihrer­ eigenen Sprache? Wollen sie Beamte­ ihres eigenen Bottes? Wollen sie die­ Anerkennung­ der Rechte ihrer­ Kirche? Wollen sie die Zulassung auch der deutschen Ort namen? 3 versteht si von selbst, daß mur befeite Anmaßung mit dem falschen Sit der magyarischen « gung anders jagen kann.” Der einzige Einwand, dem e­r eigentlich gegen unser Wahlprogramm erhebt, is­­te Forderung der­ freien­ Organisation der deutschen Volk­meinschaft und die Einführung des­ nationalen Wahlla öllatafters gerichtet. Er meint, daß das Wahlprogramm in seinen legten Folgerungen tatsächlich die Anerkernung eines besonderen­­­tionalen Staates und einer besonderen­ nationale ränität verlange. Die Verwirklichung eines Zei Wünsche müsse seiner Ansicht nach­, die Konzeption d­ies selbst im ihrer fortgeschrittensten und freieste aufheben. In diesem Punkte berührt ich Jo mit der der „Batria”, die allerdings bedeutend sicher­ und mehr nur aus politischer Tendenz­­ schrieben ist. Es it uns angenehm, gerade in di­­egenden Frage vollkommene Klarheit, zu schaffen. » ganzes Programmtsk aufgebaut auf dem Gesitzen« schaften als besonderer Nationen. Er­it Har­auggesp: tod schlüffe, wo die nationalen Freiheiten der Minderheitsneffe­n ausdrücklich nicht als Individualrechte, sondern als der Bolfsgemeinschaften umschrieben sind. jejler ‚Iorga billigt übrigens diese Auffassung, auch feits in seiner Kritis zum Wahlprogramm ausdrücklich, sondern die „Patria” erhebt mit aller Schärfe­wurf gegen uns, wir strebten nach Schweizer­ Schaffung eines Zöderativstaates an. Ich muß geile daß ich eine derartige­ Auslegung unseres Progran einfach wicht Den Tann, Wer mit den Haatsrechtli Bon Dr.Hans Otto Roth »-«-s·· ir * Der Bun­reif Hatte es uns unmögli gemacht, zu dieser Frage Fin aeg Stellung zu nehmen Ro­andelt es si um eine gi­e Frage, De Kikrang > ai aud ver rund! BE: “wir I eig Baiene a ". Hin-l­a ?

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