Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1920. Mai (Jahrgang 47, nr. 14116-14135)

1920-05-23 / nr. 14130

· + ‚ mit Dofzesfenduns Ale 04 BR ....: HK Einzelne Nummer: % E00 h, auswärt? 2 K a. 14130 "Hermannfadt, Cm m £ 3 Mai 1920 mann nn nee nenn r. Se nächste Armen­ie Blattes a Ber hohen Feiertage wegen Dienstag den 25. Maj ar Ale­x. Bufomina bei­­ Friedrich 8. Bendeck, Bukarest, Str. Gem. Berthelos 15 — Der Raum einer new toftet I: Bei less Fr ride a una Manta 47. Iahegang Der Geist ist’s, der da­­ ebendig macht, » IouSudtpsarrer D. Säullerus. Bingsten ist Das SFeft des PIRNER Und das Gericht des Geistes. Zu BPfingsten wissen wir, was wir sind und leisten, an den Aufgaben, die uns gestellt sind, und­ wo wir merken, daß wir zurückgeblieben, daß wir absterben, wissen wir hat es am rechten Geiste fehlt: Der Geist ist’s, der lebendig macht. Und lebendig erhält. Einem Heinen Bolk, wie es das unsere, ist, droht die Gefahr, in einmal gegebenen Formen zu erstarren Bolt erlebt eine Häffliche Zeit, in der es die Gestalt ge­­wann, Die e3 als die ihm angemessene empfindet und­ stolz r hau trägt. Wie 3 damals ward, so will e3­ bleiben, du gift ihm als Aufgabe und Ziel; daran festzuhalten ist Bolfetreue, davon zu raffen Verrat. E3 liegt eine starre, vollverhaltende Kraft in diesem Bewußtsein, in dem das Alte an sich als..das Gute, das fest Eingem­urzelte, Ge­­wohnte das selbst als das Gesände, das Volkseigene sich gibt. Unser Wolf hat die gegenwärtige Geschlossenheit seines Bestandes nach den geistigen­ und staatlichen Umgestaltungen in der Br des 19. Jahrhunderts erhalten: eine Kultur­­gemeinschaft, in der­ Kirche, Schule, nationales und wirt­­„ee­ Leben eng ineinander verflochten waren, die sich von der Umwelt abschlob, in diesem: Auf-fich-gestellt­­fein-Die liest- Behr nach außen, Die BR it­er men ve der äter 3 din ab 2 u 992, Ede Väter zu _ erhalten,­­ uU ie, Die Frage in, solen­­ wir uns ihn’ An Seren 16­­ oder sollen wir zusammenbrechen lassen, was sich nicht halten läßt. Ein altes Pfingstlied Frägt: Träumst du von guten Tagen, oder wacht du auf zum Streit? Wiegst du Dich in alter Sagen, oder fennst du deine Zeit? Wir haben fan begonnen, mit kräftigem Ja zu ant­­orten. Auf einer Reihe von Gebieten haben wir der neuen Zeit Ginfaß gewährt. Die Kirche ist vorangegangen, indem sie ihre Vertretungen auf die breitere Grumdlage der unwelt­­lichen Mitglieder stellte, die Schule folgt nach, indem sie Das Schwergewicht­ von den klassischen Sprachen auf die Bedürfnisse und Bedarfsform der Gegenwart verlegt, Diethe, indem sie den Rahmen der siebenbürgischen engeren Heimat erweiteren und Die Gemeinschaft der evangelischen Kirche vnb. Peesihhen Schule im neuen Staate Kara Die wirte nationale Organifation hat völf gesprengt. Unser Wolfsrat hat si in den höheren Verband der Deufse . Zufluß der Bevölkerung in schaftliche Arbeit hat’ n allen, we er den teen Lebensbedingungen angepaßt. Nach Süden und Osten geht twieder tote in alten Zeiten ihr Zug Und unsere politisch­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­e und entsagend ' Bolfspartei in Rume­­"So­ ist überall die geschlaf engere sächsische Ge­­meinschaft auseinander getrieben,­nd wenn wir bedeuten, dass die nächste Zeit der ft­rmife­n­dustrialisierung neuen x ‚Städte Bringen, Die fere geschlossene Bauern­­“ 23 nicht zu wundern, it uinsere Zukunft als ‚Werben wir als Bolt übt in beinen Volfsbrei Ber deutsehk Sprache alten Art an soziale Berwegung einen Keil in Kchaft Hineintreiben wird, so wenn er manchem Boltsfreu ud Fächsisches Volt­ bange werden will diese Zeit überstehen? Werden hineingestampft, der vielleicht spricht, der nichts mehr. von fi) trägt? Die Gefahr ist da umd 2 mdt sagen als: Der­ Geist ! Das alte Erbe befwahren, if träumen” und sich „mit alten mit­ hellen Augen und erc­obe als das Beite in uns ‚empig in die neuen Lebensformen ein; erkennen heißt nicht, pietätalos sie alt sind, zertrümmern, fond bauen. i Tr Ynberg können wir er da lebendig macht. It, „ben guten Tagen m­­ögen‘‘, sondern nie Das, was wir ‚als treibende Kraft Hößen, und die neue Beit alle ‚alte Formen, weil Itzubilden und aufgue­ei­ht Be­en a Daran gewöhnt, das ge geleistet zu haben, wenn es uns ge­lang, unseren Befis an en und geistigen Gütern zu verteidigen und unversehrt erhalten. Das scheint nun noch viel mehr, unsere Bol­aufgabe zu werden, da das Wolfämeer, in das wir eingebettet sind, höhere Wellen zu schlagen beginnt und uns völlig zu überfluten droht. Die Agrarreform mit dem gewalttätigen Angriff der Bmangs­­verpachtungen auf unseren Grund und Boden auf der einen Seite, das fieberhafte Bemühen der­­ rumänischen Schul­­verwaltung, in raschem Aufstieg, den Bildungsunterschied, den Armut und jahrhundertealte Bernachlässigung­­ geschaffen hat, auszugleichen auf der anderen­ Seite, zeigt, t­elche Gefahr uns bedroht, „echt habt Ihr die besseren Schulen, in 20 Jahren werden die unserigen die­ besseren sein“, sagte unlängst eine führende Persönlichkeit der staatlichen Schul­­verwaltung. Und wer 3 B. im der festlichen ITheater- Rifeantinktung des vor einigen Tagen abgehaltenen Babe Gedenktages die turnerischen Zei­tungen, der Schüler des Hermannstädter George-Lazar-Gynmasiums gesehen hat, der weiß, mit welchem Benühen und Ges­­iet diesem Firfe nach­­gestrebt wird. Fast könnte ım3 bange werden, ob wir die Kraft dieser Verteidigung noch aufbringen werden? Nur sein Mittel gibt es dazu, diese Kraft zu­ stählen , nicht auf die Verteidigung sich beschränken, sondern aus­­zugreifen, zur Eroberung fortzuschreiten. Der Geist ist’s, der da lebendig mach, sein, vorzudringen, Neuland zu erwerben. Wir müssen wagen, im zu bestehen. Am mutigsten vielleicht in unse­re Wirtschaft vorangegangen. Ju jedem Wagemut, der­ no­ vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wäre, hat sie sich in Handel und Industrie neue Ziele gesteht. Nun muß die Schule nach. Man fordert Fachschulen, Volkshochschulen, un­­sere Gedanken bringen vorwärts zu Forschungsinstituten, die wissenschaftlicher Forschung den V Brotberuf gewähren, ja zur deutschen Universität. Die Kirche muß folgen: Er ist das Ziel gesteht, ein Bollwerk des Protestantismus im DOsten zu werden und damit die Brüche zugleich zu bilden, die die Kirchen des Morgenlandes innerlich wieder mit dem Abendland verbindet. Unsere deutsche Nation hier muß­en Mut haben, dem deutschen Namen im Lande wieder die Achtung und den Einfluß zu verschaffen, den ihm un­­freundliche Stimmung oder übertriebene Rücksichtnahme auf andere bislang vorenthielt. Ausgreifende, neu gerichtete Arbeit, die nicht nur erhalten, verteidigen will, sondern vordringt, erobert, medit. Dazu bedarf es eines Sturmes des Geistes, der ung trägt und mit sich reißt. Aus’ dem Kleinmut der Gegen­­wart, aus Magen und Wi um l Re­al­­er Some­ren, die se fer mit sich ‚brachte, kommen die hohen­ Forderungen, die unsere nationale Or­ganisation und bot allem der Bestand­­ unserer Kirche und Schule an die Opferwilligkeit des Einzelnen­ stellen.. Und min zulegt wird der Versuch gemacht, von­ außen dich gewissenlose Heberei einen Keil in unsere Wolfsgemeinschaft zu treiben und durch leere Schlagtworte, die auf die­ Ur­­teilälosigkeit leichtgläubiger, Wolfsgenossen rechnen, uns­ von einander zu trennen. Wir vertrauen auf­ den gesunden Ler­bensunwillen umseres Volkes, daß «8 auch diese Belastung ertrage, Imnerlich zu beruhigen und zum Gleichgewicht der Seele wieder zu verhelfen; das Verständnis dafür zu, weder, daß seine Summe si reicher verzinst, als die für Bildung und sittliche Erziehung ausgegeben wird, den Blic dafür zu schärfen, daß die stärfste Kraft unserer Gemeinss­chaft unsere Geschlossenheit ist und der Eindruck, den sie nach außen ausübt: das­ erhoffen wir für, niet Wolfi vom in bi­s Jede ‚nien eingefügt. Daraus folgt ein groeites bem Drud umfexer, Fa 6 band früheren Rahmen sind immer, unter al dem Mongolen­­­­us Brad, De Unser Wille, muß dahin gerichtet­en, aus Vorwurf ei­n ni Di er uns erheben. Sonst Sn > vir üb. : —­ Seriegö gefangen, Bon 5. PL Die zahlreichen, erfälle­nden Briefe de dr. W. aus Sibirien und der der mehreren Wochen in diesem Blatte ersienene Aufzug des Obersteutnant­s. Geben in mir so viele umb vertandte Erinnerungen aus meiner eigenen Beibenz­eit auf Sizilien wachgerufen, da ich wi­emischlok, die ent jeglichen Leiden und wenigen Szenden dieser Zeit einmal, wenn and spät, dem geneigten Bejerm zu erzählen. &8 gefegieht aber and) zugleich im Ya, texefe meiner armen Kameraden im öden, kalten Rußland, bie umn . so viele Zohre ihren Bicben ferne sind Hub no immer teine Ansfit auf eine baldige Heimlehr Haben. Mar derjenige weiß, was die Gefangenschaft des Men­ Iegen bedeutet, der sie selbst durchlebt hat. Die Hictigkeit dieser Behanpfung habe anc ich exik erlannt, als ich bereits im „Sichern“ job. Als im Juli 1916 die damalige Her­­mans bei Ele zurückgefal­gen hatte und ihr knapp einen Monat an die blutigen Kämpfe auf dem Raffiplateau Seuvrande. "waren wir alle einmütig der Ansicht, das unsere von dem Raffen gefangenen Kameraden doch ein „be­neidenswertes Clüd“ gehabt hätten. Und als ich im No­vem­ber 1918 kaum einige Tage gefangen war, ba fentzten ich auch meine Kameraden fon: „Ach lernten wir wieder in den „Sieben Gemeinden“ sein, wir wären froh und freudig". Er wenn dem Menschen die Freiheit genommen der 16. Division die gewaltige xufliche Offensive­­­­­­ wird, verliert er alles, was ihm das Leben lebenswert macht: es wird eine Sache, die dem unbeschränkten­ Willen eines Andern willig geborgen maß, er hört auf Mensch zu sein. Wie der in mamenlosem Elend und Mugläd dahin — maßt eu Berle a lebende Men­ch neben seinen fich­terlichen seide noch mitsechsigt leise treiden alss auch der E­bene, gefangene. Er würde ärperlich um [ei­nem­ des nach felichem Leben ringen zus. gewährt würde Der Mensch braucht Abwechslung, will er körperlich und geistig gebeigen, fort- Ken­n ewige Einerlei und Eintönige seiner Umge­­bung lähmt Energie und Geist. Die große Armee war nicht mehr. Am 3. November 1918, an einem einzigen Tage untergegausen, Wenigen a­n gelungen zu entfliehen, Dex Bee Zeil entwaffnet angen und auf dem Wege nach dem Süden. Schon nach un tägigem­ Dearsch erreichten wir unser exifies, m­­ager: das Duarantänelager Mirabella, im Freien >=­ Steinen, weil die wenigen Baraden d­einer zahlreichen Besuch ungelehen waren. Am nächsten Ei Entlanfung, S Haarefchneiden auf recht primitive Be SB­en­e ei­n, was meine selker nicht eben befriedigt igte. Dann folgte di­e­ Untersuchung unserer eb­eligkeiten durch Ba ehemaligen befertierten Österr­ing. Aspiranten ruthenischer Nationalität, dem bi lan befj­­e­­fchte­te gehanken Te ‚ah. a et. Eeprie Bi, , e oen Fakmkkkkkcheei åsssw«kkixäks ausgeschlagenntn met­en wir bei Kede­nmbfindlicher Kälte, zehn traurige, peinvolle Tage verlebten. Verpflegung sehr ne an zu na zum Berhungern - Si Und do habe ich auch am jener­­ Alte einen Abend ver­ lebt, der mir unvergeblich bleibt, Abend voll tieftrauri­­ger, schmerzvoller Stimmung u webefler Schnsucht, ein Abend Der el Riedergeschlagenheit, an dem bie­­r für einen­ ne Säure unserer Sage dreifach auf uns Be­­im uzelne Zagerfener Halten , an diesem Abend ere der verschiedenen Nationalitäten auf dem welfenden m niedergelassen ; wir Sachsen bei den eng Dester­­reichern. &$ war eine linde, warme, ft Nacht. Da reife und je etwa die ergreifenden Breijen: „Am zunnen bor dem Xore, da Rebt ein Lindenbaum” um dir dann „... und immer hört ich’ zanfen, du fändest Ruhe dort”. Mndächtig Lauschten wir bes herrlichen Melodie und mancher Kamerad, der daheim Han und Kind, Braut und seine Lichen in Not und Be­­drängung glaubte, izednete verfiohlen manche Bu Neben uns die schwermütigen, weinenden Weisen des »Horvat­­beäny« und «Csak egy kis läng van a vilägon», heute sehe ich sie alle, dem Blic h­abe im bie Ibernden­ enex gerichtet, und höre­n­ Schwer Be Am 17. November endli wurden wir (5 Generäle, etwa 30 Stabsoffiziere und 1000 Snöasterne) in Thiene ein­­waggoniert und über Bicenea, Badua—Bologna— Flore— Rom—Reapel nach Sizilien abgeschoben. Am 22. abends 11 Uhr betraten wir die geweißte Stätte des Nonnentrosters zu Zermini-Imereie, das als Offiziersgefangenenlager ein­­gerichtet war, in mittelalterlicher Bau mit 5 größeren Semächern und vielen wingig Heinen, Lalten, baukrei Bellen, mit einem kleinem Hof und Garten, im welch seiterem eine 20 Meter Hohe Balme fand, Sämtliche Fenster sorgsam dexgittext, um das Klofer­sum Rand eine wahsame Bolten­­kette, vor dem Eingang ba Maxtorps). Unsere ersten ialienischen Offiziere waren durchwegs nottreffliche, mitfühlende Menschen, die unsere Lage Mögligkeit zu enteichtern suchten. Einen abgelehmten, Ge­n erlangen vierstimmig gan Iarkey corpodisuarckiäa" l

Next