M. Gritzner: Der Adel der Russischen Ostseeprovinzen. 2. Theil: Der Nichtimmatrikulirte Adel

Reissner - Remlingrode - Renner

Erallen auswärtskehrende schwarze Bärentatze. Gekrön* ter Helm: Arm und Flügel. Decken: rothsilbern-schwarz­golden. Rein. 1895 besitzt der Contreadmiral Gottlieb v. R. das Gut Tannenhof in Esthland (seit 28. Juni 1886). Er ist der Sohn des längst verstorbenen Dr. Carl Christian Frie­drich R., der aus Deutschland nach Révai kam, Pastor an der Nicolaikirche, 1834 Oberpastor an der Domkirche, Esthländischer Generalsuperintendent nnd Vicepräaident des Landeskonsistoriums wurde und den Rassischen Ver­dienstadel erwarb. Wappen? Reinicke. Franz Abraham R. aus altem Sächsischen Geschlecht, das auch in Frankfurt a|M., Nassau und Hessen existirt, kam nach Livland und wurde Landrichter des Wendischen Kreises. Die Linie seines ältesten Sohnes David (f 1687) hat mehrere Pastoren aufzuweisen Die Linie seines jüngsten Sohnes Franz A br ah am, Quartiermeisters der livländischen Adelsfahne und 1682 Pfand-Besitzer des Gutes Lubbert-Renzen hatte einen Sohn Johann Hein­rich, Erbherr auf Klein-Wrangeishof, das er 26. März 1726 itir 2600 Rthlr. erkauft hatte Nach seinem Ab­leben kaufte es der Gatte seiner Schwester, Capitain Oberhof. Die Familie hatte d. d. 17. März 1729 und d. d Wetzlar 26. Mai 1736 Adelsrenovationsdiplome vom hl. Rom. Reiche erhalten. 1801 erhielt der Hofrath Franz v. R. von Kaiser Paul I. das Gut Grothusenshof i|L. geschenkt. Dessen Erben: der Marine-Capitain ll. Ranges: Alexander, der Marinelieutenant Paul, der Marinecapitain II. Ranges: Michael und Natalie R, die Kinder der verstorbenen Anna Reinicke, ferner die verwittwete Oberstlieutenant Johanna v. R., geb. v. Sternfeldt und deren Tochter Marie v. R. verpfändeten 15. August 1841 das Gut für 17445 Rbl. S. Wappen. (Taf. 107). In Blau und auf dem bewulsteten Helme ein aufge­richteter natürlicher Fuchs, einen Knochen im Rachen haltend. Decken: blausilbern. Reiuthal. In das adlige Livländische Geschlechtsbuch wurde eingetragen: Ernst Peter R in Dorpat, zufolge Allerhöchst unter­zeichneten Adelsdiploms vom 31. Januar 1841 am ll. De­cember 1870 sub Nr. 32. Derselbe, oder sein gleichnamiger Vater, hatte be­reits 23. August 1830 (corr. 2h. August 1831 sub Nr. 115) als Kreisfiskal und Collegieusekretair für bzw. 28000, 10U00 und 9000 Rubel 8. das Gut Uellenorm i|L. und Weissensee mit dem sogen. Pigantschen Walde Sawwern gepfändet und liess sie sich 23. October 1839, nachdem er Titnlärrath und Ritter geworden, eigenthümlich zu­schreiben. Als Bezirksinspektor und Collegienrath verkaufte er 21. Juli 1856 (corr 17. August ejd. sub Nr. 84) das Gut Uellenorm. nachdem er Vv 7eissensee und Sawwern bereits 6 Juni 1834 (corr. 10. September ejd. sub Nr. 92) für 58000 Rubel S. cedirt hatte. Wappen ? Reisenbach. Aus dieser alten Fränkischen Familie kam ein Zweig nach Kurland. Hier sass (nach einer Ahnentafel) Johann T. R. (oder Riesenbach) (uxor: Anna Sophie v. Kurssei), Sohn Dietrichs v. R. und der Catharine v. Westphalen, alias Sophia Kämmerer v. Dalberg — auf Bersewalk, alias war Gerhard v. R., verm. mit Anna v. Kurssei, der mit Sophia Kämmerer v. Dalberg a. d. H. Rochkeisen vermählt war, Vater der Sophia, verm. an Johann v. Lö­bell gen. Leubel, der 1645 in Kurland das Indigenat er­hielt. Dieser Gerhard hatte nach anderer Quelle noch drei Kinder: nämlich Maria Josepha, verm. an Carl Frie­drich v. Kurssei, Sophia Elisabeth, geb. 2. Dezember 1660 t 3. October 1751, an Otto Friedrich v. Vietinghoff-Scheel a. d. H. Bürckel und Johann Friedrich v R , uxor. Ulrica Juliane v. Wrangel. Die Familie ist vor der Ma­trikelzeit in Kurland erloschen. Wappen. (Taf. 107). In Silber 4 rothe Schrägbalken. Helm : silbergestülp­ter rother Spitzhut, oben mit drei rothsilbern wechselnden, im Stulp beiderseits je mit silberner Straussfeder be­steckt Decken: rothsilbern. Reissner. 28. Mai 1857 (corr. ll. Juni 1857 Nr. 74) hatte be­reits der Pensa'sche Edelmann und Arzt Carl Wilhelm Andreas v. R. das Gut Tabbifer und Klein-Caniby ijL. für 74000 Rbl. S. gekauft, dem es 24. März 1859 (sub Nr. 897) adjudizirt wurde. Dieser verpfändete das Gut 13. Februar 1863 (corr. 4 März ejd. sub Nr. 9) auf 8 Jahre für 120000 Rubel S. Dieser Pfandcontrakt 14. Mai 1866 (corr. 16. Mai 1869 sub Nr 83) und 1869 (corr. 1 September sub Nr. 158) beide Male auf weitere drei Jahre erneuert, wurde 31. März 1872 aufgehoben und Tabbifer (mit Ausschluss von 499 Thlr. 21 Gr. Bauerland (die für 62055 Ubi. S. veräussert worden waren) ara 28. Au­gust 1872 (corr. 16. October cr. sub Nr. 282) für 8000 Rubel S. verkauft. Die Familie stammt sonach aus dem Gouvernement Pensa, wo der Adel anerkannt ist. 1892 ist ein E. v. R. Oberlehrer zu Walk in Livland. W appen: ? Remlingrode. oder Remlinkrade, ein uraltes Geschlecht unbekannter Stammheimath. Vrowin de Remlingrode war 1383 Prokonsul, dann Bürgermeister von Riga. Tidemann Remlinkrade, Bürgermeister zu Dor­pat (f 1475), besiegelt 18. März 147.3 ein Schreiben an den Revaler Rath. Gottschalk R., Erbgesessener zu Kolek urkundet 25. Novemb. r 1547 über eine Schenkung an die Stadt Révai. Genannter Tidemann v R. war jedenfalls ein Enkel des 1497 verstorbenen Revaler Rathsherrn gleichen Namens nnd ein Sohn des in v. Bunges Rathslinie S. 121 mit diesem identifizirten Ratbsherrn Gottscbalk II., der 1515 sein Haus in der Mönchstrasse veräusserte. Ausserdem kommen vor als Tafelbrüder: 14il Gott­schalk, 1431 Frowin, 1483 Gottschalk, sowie als Schwar­zenhäupterbruder: 1471 Gottschalk, 1507 Tidemann, 1516 Hans, 1535 Gottschalk, 1547 Tymann R. Wappen. (Taf. 107). Gespalten; vorn 3 Kugeln pfalweis, hinten leer. Helm: 2 Büffelhörner, so 1473. 1547: vorn die Kugeln, hinten ein Fasan. Helm: letzterer. Renner. In das adlige livländische Geschlechtsbuch wurde eingetragen: Friedrich Wilhelm Maximilian R. in Riga auf Grund

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