Temesvarer Zeitung, Juni 1926 (Jahrgang 76, nr. 120-143)

1926-06-01 / nr. 120

ARSTER Begugöpreis pes ER * Kür Timissara ohne Zustellung Lei 90, mit Zustelug Zei 100. 12seitige Nummer Lei 5—. Einzelbringer Lei 3.— Sr :­ePTE und am­ Ten Set, Lonovics (Stadt, Conovicsgasse) Nx. 5: n 14--47,% Verantwortlicher Redakteur: lrgetiber. Mangold. #2 = -. Bejüigöpreis pio Monat: Auswärts (land) mit Postverfäuscht' 802= Lei Für das Ruhland, Lei 150.­. 67] R TR . - ­­ r. Johann Dobosan als Ober­­bürgermeister der Stadt Temesvar bekräftigt.­ ­ Der Stadtrat zur Vollziehung der Installation. einberufen. Heukertiingen des neuen Oberbürger­meisters für die „Temesvarer Zeitung“ Temesvar, 31. Mai. Es ist nun in definitiver Weise zur Wirklichkeit geworden: der hiesige bekannte, allgemein geactete und sich ungeteilter Sympathien erfreuende Rec­htsan­­­walt Dr. Kohn Dwbojan, der gelegentlich der jüngsten Stzung, des neuen Stadtrates mit Stimmen­­maporträt zum Oberbü­rgermeister von Temesvar ge­­wählt wurde, ist vom Innenminister in dieser Würde vekräftigt worden. Unter Zahl 17050/926 lief gestern bei der Prä­­fektur die telegraphische Verständig­­ng­­ des Innermi­­nisteriums ein, laut welcher das Ministerium nach An­­hören des Obersten Verwaltungsrates die Wahl des Tugend, die „Bescheidenheit. Diese Bescheidenheit ist über feine Sie ist die Quelle zu Verständ­­nis, zu Güte und Eintracht ud wird im geeigneten Mo­­ment und am richtigen Platz zur Energie, zur Tatkraft, von der wir Schönes und Gutes pi­en wellen. Ueber sein Programm äußerte sich Dr. Dobofait mit der ihm eigenen Ruhe und Schlichtheit wie folgt: „ZH kann heute nur soviel sagen, dass ich­­ die Agenden der Stadt im Interesse der Bürgerschaft und mit Liebe und Anhänglichkeit zu meiner Kr -­­­gen spielten sich auch zunächst nur in Haupt, Abd­ el Ein heroischer Kampf und ein­ Heros haben ihr Ende gefunden: die Rifkabylen liegen besiegt zu Füßen Frankreichs und Spaniens, und ihr Krim, ist der Gefangene Frankreichs. Das Ministerium Brand hat­ mit diesem großen äußeren Erfolg auch einen inneren Sieg erfochten, und die tragische Nieder­­lage der legten Berberstämme wird auch Lox aussichtlich dem notleidenden und gerade jetzt wieder mit dem Aufgebot fast aller Mittel gestühten­ Franken zugute­komm­en. Er stand gerade in den lechten­ Wirken nicht gut mit Briand. Schon rüstete man auf­seiten seiner zahl­­reichen Gegner zu seinem Sturze, da traf aus dem jahrelangen Sorgenwinkel Marokko die so sehnlichst herbeigewünschte Nachricht ein, daß es mit der­ Kraft und dem Widerstand der Bergrebellen zu Ende und ihre Unternehmung nur noch eine Frage kürzester Zeit sei. Jett ist das für Frankreich ganz besonders be­­deutsame Ereignis eingetreten.­­Es ist ein Diktatfrieden schlimmster Art, den­ die Bergstämme eingehen müssen. Sie müssen, sich dem von Frankreich eingefeßten Schat­­tensultan völlig unterordnen, alle Waffen abliefern, und ihr fühner, troßiger Held, Abd el Krim, wird wohl für immer sein Land verlassen müssen und viel­­leicht überhaupt seinem mnisselmanischen Boden mehr betreten­ dürfen. Ein Boltsichietal Hat sich erfüllt, es man trauert bei diesem Fatum, wie man mit jedem Volke trauert, das seine Freiheit zähe verteidigt, tapfer gefochten und dann doch unterlegen ist. Das Gebiet, um das 23 sich in diesen Kämpfen mun ist ergleih und hat Frankreich auch reichlich an Nahr­­mitteln abgegeben. Gewisse kapitalistische „Instinkte haben nach diesem­­ Gebiet immer ausgelagt. Im­ Grunde war der Krieg der Ka­­bylen ein Kriegt gegen die­­ Spanier,­“die seit­ 1921 dort sehr„unglützlich“operierten. Die kriegerischen Handhın­ der soge­­nannten spanischen Einflußzone ab, bis es Abd el Krim,dem­­ offenbar dabei um sehr weitgehende Ziele zu tun war, einfiel, auch in das französische Schulge­­biet vorzudringen. Spanien hatte bereits böse Nieder­­lagen erlitten, nun aber mußte ihm Frankreich, da es um seine eigene Haft ging, beispringen,­ach bestem Können und ehrlichen Willen leiten werde. Richtunggebend hiefür ist die Verwaltungs­­reform, in deren Geiste und Sinne wir die Stadt je besser und ersprießlicher administrieren müssen. In diesem Gesetz ist die Basis der Selbstverwaltung hin­­serb­ar. Meine Aufgabe wird es sein, diese Richtlinien zu Recht und Billigkeit und zum Wohle unserer Wier und zum Emporbläthen dieser unseren schönen und gesc liebten Staat zu verfolgen. Ich werde für eine korrekte un­d rechtschaffene Ad­­ministration arbeiten. Wir sind für das Publikum und nicht das Publizien für uns da! Als DOberbürger­­meister dieser Stadt have ich; viel mehr Sorgen und Verpflichtungen als­ andere Bürger. ch werde bestrebt sein, die große Verantwortung für das Gemeinwohl mit voller Gewissenhaftigkeit und dem Einsag meiner Arbeitsfreude zu tragen und gerecht zu­ werden." Abd el Krims Hoffnung, daß er mit der Zeit alle Stämme auf seine­ Seite­ bringen werde,­­ erfüllte dies freilich nicht. Wohl waren ihm bedeutsame Erfolge beschieden, ja es war ihm sogar gelungen, die Spanier fast ganz aus dem Gebiet Hinams­zudrängen. Da Frankreich, mehr als Spanien fühlte, was bei diesen Kämpfen alles auf dem Spiele stehe, ja, daß möglicher­­weise die“ganze französischspanische Herrschaft in Ma­­toffo und darüber hinaus im m­ohammedanischem­ Orient bedroht sei. Damals “entstoß man­­ Y in Nakis, nat Abd el Krim in Verhandlungen einzutreten, nicht zum wenigsten­ auch deshalb, weil der Marokko­­feldzug riesige Summen verschlang und eine „stetig wachsende Kriegs­gegnerschaft innerhalb des gesamten französischen Volkes, dem Kampf mit­ den Rifleuten , ein Ende setzen wollte. Zu dieser Zeit wäre es Abd el Krim viel­­leicht noch gelungen, eine­ gewisse Selbständigkeit seines Landes und seiner Stämme zu behaupten. Doch schei­­nen ihm die vielen Erfolge allzu siegessicher gemacht zu haben, und er schlug die dargebotene Hand­ aus. Nicht lange danach begann bereits der kriegerische Stern des Häuptlings zu verbleib­en. Auf die Dauer vermochten eben noch­ so große­ Tapferkeit und Frei­­heit bliebe den modernen Mammutwaffen eines euro­­­­päischen­ Großstaates nicht zu troßen. Vergebens eh Abd­­el Krim noch­ in jen ich Begrleute zu tan, was zu bs war. & war zu spät. Was Spanier und Franzosen­ von ihm förder­­ten, war die völlige Unterwerfung, der er, noch­ eins das Waffenglü> anl­ufend, zu entgehen bemüht war. Ein paar. stexks : Stöße der »vereinigten Franzoser, und und.» Spanier warten ihn vollerde zu Boden. Der Kamy­ ist zu Ende, das Heldenlied ausgesungen.. Der Sieg" Abd el Krim bedeutet für Frankreich mehr als die Ueberwindung eines rebellischen Berberführers. Er brandelte bereits überall, und­ in­ Syrien lebt seit, langem das Feuer. Nun wird­ das außereuropäische Ansehen Frankreichs sich wieder festigen, ein Kapital, das sich für ARE wohl als in Europa verzinften dürfte.­­ Rechtsanwaltes Dr. Johann. Dobviar ne­nn “ Be­­ze N­unen­teider, Stadt Tenksvar verrätigte" und Au- Bel den­­ Präfekten Dr. Anton Bogdan betraute,“ den Shrdkrat mn den Fändigen Ausschuß behufs"­ar­­nahme seiner Tätigkeit und der Vollziehung der In­­stallation des neuen Oberbürgermeisters einzuberufen. Diese Entscheidung des Innenministers ist seitens der annten Bevölkerung unserer Stadt mit Befriedigung zu begrüßen. Sie bringt­ die in Schwebe befindliche Angelegenheit zur Lösung und läßt somit die in der Verwaltungsreform niedergelegte Autonomie in Wirk­­samkeit treten.­­ „Die glückliche Wahl der Person, unserer Stadt» .„Oberhauptes läßt in den breitesten Schichten der Be­­völkerung, bei jedem gu­ten Bürger dieser Stadt, die Hoffnung aufreimen, daß mit der wiederbelebten Selbstverwaltung für uns Alle, die wir unsere Vater­­stadt so­ jehe lieben, die wir mit ihrem Schicksal so­­ eng verwachsen sind, eine neue Aera heranbricht, die in ergatischer Verbindung mit der Tradition, mit der wertvollen Vergangenheit dieser altehris­a Pre Heil und Segen bringen wird. Dr. Johann Dobosan ist ein gebürtiger Te­­megverer. Er ist im­ Jahre 1280 in der Vorstadt Me­­hala als Sprosse einer dortigen alten Familie geboren. Sein"Väker "war Richter in der Webala, seine“ Mutter, eine Matrone von ohne, auf den sie jehr erst recht stolz sein kann, ist er . Ia an die Spike der Stadt Temesvar gestellt worden, „giert ihn ja Heute die ehrenvolle Wü­rde des Oberhaup­­77 Jahren, lebt noch dort mit ihrem ‚er, an. Der, Universität Moulin, 4te8 dieser Stadt. Dr. Dobojan absolvierte die Mittelschulen im ehr­­würdigen Temeswarer Piaristenobergymnasium, das dem Lande shn viele hervorragende Männer erzogen hat. Jus studie­rte Advokatenpr bestand er in Budapest. teh dann in seine­n ven alfbewährten Vaterstadt "zurügd und eiert Advokaturskanzleien weil. Dr. „Beis“ Th gls und­­ des Dohene unseres Advokatenkorps Entante Nhguwvean Seit ; 16 Jahren tt, Dr. Johai Teen selb­­ständiger Advokat. in Tem­esbar,­­ ‚emeöbarer, "Kind beherrscht er die Hier nanabaren 4­essprachen, spricht also außer dem Rumänischer perfekt, ungarisch und, deutsch. Sein Leben ist ein AR: Buch, in wel­­chen er mit reinem Gewissen und innerer Befriedigung blättern kann. Er ist stets den­ geraden­. Weg gegan­­­gen und hat eine in der Neuzeit gar selten gewordene­n "Abd el Krims Ende. Ein Volksschiensal hat sich erfüllt. : ihr |Y '

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