Temesvarer Zeitung, September 1926 (Jahrgang 76, nr. 197-221)

1926-09-01 / nr. 197

» 5 Abociatimnit pentru TERN u pöporifir me a m pr nn Jeeue Temesvar arer Zeitun yrs Monat: Kür Zimișoara ohne Zustellung Lei 110, mit BZustellung 196.5 ummer Lei u - Redaktion EE PEINE Administ 5 10 450 ; Verantwortlicher Redakteur: Alexander Mangold. Redaktion 1­4:5; Cimissac 6 Cetate, Str. Lonovics (Stadt Stre Komapiehgalie) Nr. 5,­­ Besugspris pros Monat: Auswärts (Inland) mit Post versandt 160 Lei. Für das Ausland Lei iM. Rumä­­nien und die Neuorientierung de ungarischen Außenpolitik. —.Die ungarisch- jugoslawische Annäherungs­versuche,­­ Budapest, 31. August, Die Aeußerung des Reich­­beriwejers laus.d. Horthy anläßlich der Ge­­gensfeier in My­ck hat in politischen­ Kreisen große Sensation hervorgerufen. Seine Anspielung auf den neuen Fi­x in Süden (Jugoslawien) gab „ti Kurir“ die Veranlassung sich ‚an die Buda­­­pester rumänische Gesandtschaft zu wenden und die­­selbe über ihre Meinung zu befragen. Die Antwort endete­ folgendermaßen: Eine eventuell zu erwartende ju­g­o­sla­­wisch-ungarische Annäherung würde das gute Verhältnis zwischen Rumä­­nien­ und Jugoslawien keinesfalls­­ trüben. tell einzu Man ist der Meinung, daß einer even­­etenden Area der unge­­­ vifehen. Außer­­­en even« tuel die spätere Einschaltung Rumä­­niens und der Tschechoslowakei folgen dürfte. Ueber die Folgen der Rede des Reichs­­verwesers zu sprechen, erklärte man räum­­­­nischerseits, ist eine derart heikle Sache, daß wir deren Odium nicht auf uns nehmen können. Es ist jedoch nicht gewiß, daß die um Ver­­söhnung geneigte Außenpolitik Haus­ 03 überall auf die größte Sympathie traf. Von rumänischem Standpunkt aus­genommen, wäre eine jugoslawisch - ungarische Annäherung nur eine erfreuliche Tatsache. In der Konstruktion der Kleinen Entente würde dies natür­­lich keinen We­ch­se­l hervorrufen, Mögen aber die Gefühlsmomente verstummen und nur die wirtschaftlichen allein erwogen­ werden. Der wirtschaftliche Kreislauf, die Tätigkeit des wirt­­schaftlichen Organismus Europas, ja die Weltwirt­­schaftslage selbst verlangen dringend nach der Zur­rückkehr normaler­­­­ Verhältnisse. Wir brauchen Deutschland als Abnehmer­­ unserer­ Rohstoffe, beson­­ders­­ Getreide und Fleisch und Deutschland braucht Absachgebiete für­ feine Industrie. Deutschland soll aber auch, sowie ernste Quellen berichten, der Geld­­mittler werden zwischen Amerika und dem Osten Eu­­ropas. Von welcher Seite immer besehen, ist es klar,­­daß eine Verständigung zwischen beiden Ländern für beide­ Teile, lebenswichtig ist und darum wird sie auch kommen. 4 ba u w- 50 au iF. + 7 iz SERER 7­00 Ri Fr 3 KB Siehe es Mi R­ar IEE "Die Hertener­­ey zwischen Rumänien und Deutschland. von Karl Hell. Temesvar, 31. August. Die von­ Beit zu Zeit aufflatternden und dann ‘wieder jäh verstummenden Gerüchte über Beratun­­­gen zwischen Deutschland und Rumänien wegen der­­“beiführung einer wirtschaftlichen Verständigung haben endlich greifbare Gestalt angenommen. Bei­­derseits ist der Wille zur Bereinigung der abschwe­­benden Fragen vorhanden und darum ist es auch zu hoffen, daß die bisherigen rostig-frostigen Beziehun­­gen in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht, auf "das normale Niveau der Vorkriegszeit gebracht wer­­den. Rumänischerseits konnten entscheidende Schritte „eher nicht unternommen werden, bis zwischen Frank­­reich und Deutschland die Beziehungen nicht geklärt “­ waren. Wenn aber heute in Frankreich und Deutsch­­­land Millionen den ungeheuchelten Mens<- und­­ Völkerfrieden anstreben, wenn von den Arbeiter­­schichten an bis hinauf in­ die höchsten Regionen der Gesellschaftsgliederung eine auf dem gegenseitigen „Kennen- und Verstehenlernen fußende Verständi­­­gungsarbeit um sich greift, wenn Lehrer und Profes­­­seren sich in den Dienst der kriegsgegnerischen Frie­­­­densarbeit stellen, wenn Gelehrte und Künstler, wenn "die duch völkische Erwägungen und Gefühle unbe­­­einflußten Vertreter der Industrie und des Handels den Ausgleich und die Verständigung anstreben, und wenn der Zeiger der­ politischen Meteorologie troß­z der Ausschwingung des Pendels von Caillaux bis Poincaré unbeirrbar gegen Locarno zeigt, so ist nicht „allein die Versöhnung zwischen den beiden großen­­ Völkern als gesichert anzusehen, sondern es ist der Tag nicht mehr fern, an welchem Frankreich und Deutschland ein­­ enges Band der Freundschaft vereinigt. Deutschland betreten, denn­­ alle Völker Europas suchen heute die vereinigenden und nicht die trennen­­den Momente. Es geht ums Ganze: um die Zivili­­sation, um die Rettung der Kultur und um die Rettung der weißen Rasse selbst. Das Band der Solidarität, das alle Völker Europas umschlingen soll, muß in Bälde auch das ik und rumänische Volk ver­­einigen. Ins Deutsche in Rumänien berührt die Nach­­richt einer Verständigung nicht allein durch die wirt­­sc­haftlich-politische Auswirkung, welche naturgemäß infolge des Nähertretens von zwei abgekehrt "ge­­wesenen Wirtschaftskörpern "entstehen muß, sondern bei uns spielt auch das Gefühl mächtig mit. Uns kann es nicht gleichgültig sein, ob das Land, das uns zum Vaterland geworden ist, mit dem wir auf Leben und Tod verbunden sind, mit unserem im unfreundlichen oder freundschaftlichem Mutterland Verhält­­nisse steht. Freudiger als jeden Bürger unseres Vater­landes begrüßen und feiern wir dem Augenblicke entgegen, in welchem die zwischen den Geistern be­­reits hergestellte Harmonie auch amtliche Weihe er­­hält und Deutschland­ aufhört als Feindesland zu gelten. Ans Urland knüpfen uns unlösliche Bande: die Sprache, Denkungsart, die germanische Weltkul­­tur und vor allem der Anruf der Natur: die Bluts­­verwandtschaft.­­ An das Vaterland­ knüpft uns das Heimatsgefühl, gemeinsame Wirtschaft,­ Fund Leben 384 Interessen, Freud und Leid des Daseins und alles das, was das Vaterland in Gestalt­­ von Rechten uns bietet und als Pflichten uns auferlegt. Wie leicht könnte dieses in Einklang gebracht werden mit der Liebe , zum fernen Stammlande, wenn wir als Staatsbürger Rumäniens in Deutschland nicht mehr den politischen Gegner erblichen werden müssen. Rumänien hat an Deutschland stets einen war­­men Freund gehabt. Es wäre segenbringend für beide Teile, wenn es wieder so käme, als es einmal gewesen. Möge die rumänisch-deutsche BANONBETE zurückkehren! | Nr. 197. Die Deportation Abd' el Krims Vierzig Frauen folgen ihm in die Verbannung. Paris, 31. August. Aus Fe­s wird gemeldet: „Die Deportation Abd el Krims aus männen kann daher ' 105 den "Fes "Hat ur Marokko 1 Mas, das Pfad der freundschaftlichen­­ Verständigung­­ er Man erwartet hatte. Dre­hee sich vor dem Hause angesammelt, in dem Jim Abd el Krim aufhielt, als gegen 2 Uhr nachmittags der Aufführer abgeholt wurde, um nach Casablanca ge­­bracht zu werden. Kurz bevor Abd el Krim seine Wohnung verließ, umgeben von einigen französischen Offizieren, war bereits sein Gefolge auf zwei Lastautos verladen worden. Im Gefolge befin­­den sich in erster Linie die zwei jüngsten Söhne Abd el Krims und etwa vierzig Frauen des Harems, die ebenfalls auf die Lastautos verladen wurden, um den Aufführer in die Gefangenschaft zu begleiten. Alle Frauen waren in weiße Seide gekleidet und tief verschleiert. Im Bahnhof verabschiedete sich Abd el Krim von seinem Bruder und seinem treuen Gefährten in rührender Weise. Auch im Bahnhof hatten sie kaum einige Dußend Personen eingefun­­den. Die besonders aufgestellte Wache war vollstän­­dig überflüssig. Wert EBENE Lene Nachrichten. Die italienische Anleihe fließt ein. 60 Millionen Lire eingetroffen. Bukarest, 31. August. Die Nationalbank erhielt als erste­ Rate der italienischen Anleihe 60 Millionen Lire. Der Rest wird im Laufe des nächsten Monates eingezahlt werden. fich Der neue Gouverneur von Bessara­­rabien. Aus Bukarest wird gemeldet: Laut Informa­­tion des Blattes „Politica“ soll der gewesene Kriegs­­minister Rascanu, der gegenwärtig als Minister ohne Vartefeuille den Ministerpräsidenten vertritt, demnächst zum Gouverneur von Bessarabien ernannt werden. i AMA +

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