Transsilvania - Beiblatt zum Siebenbürger Boten, 1844 (Jahrgang 5, nr. 1-89)

1844-03-26 / nr. 25

Fünfter Hermannstadt, den 26. März Jahrgang. Maria Stuart, Act. 3* Sc. UII. 1844, Kett“ N/A“ TRANS Nr. 25. ILVTANIÜIA Beiblatt zum Siebenbürger Boten. Laß mich ein Kind sein, sei es mit. Erinnerungen aus St. Helena. Anekdotische Nachrichten über Napoleon, gesammelt während seines Aufenthaltes zu Briars von Mrs. Abell (Eliza Balcombe.)*) Bei Abfassung dieser Notizen hatte icy mir vor­­geseßt, mich so viel als möglich auf das zu beschrän­­ken, was Napoleon persönlich betrifft, und sorgfältig Alles fern zu halten, was nicht unmittelbar in Bez­ziehung auf ihn steht. Doch glaube ich hier eine kurze Beschreibung der Orte geben zu müssen, welche durch seinen Aufenthalt für alle Zeiten berühmt ge­­worden sind, und einige Worte über den Anblick von St. Helena im Ganzen zu sagen, so wie über den Eindruck, welchen diese Insel bei denen erregt, die dort landen. E St. Helena von der Seeseite betrachtet, ist fei­­ner andern mit bekannten Insel ähnlich. hr Ans bl­> hat etwas Trübes für das Auge, wie für das Gemüth; ehe nur“ der Schiffer sie betritt, empfindet er schon das Verlangen, wieder umzukehren. Dieser aus den Tiefen des Ozeans aufsteigende öde Felsen mit feinen spißen Gipfeln und schroffen Wänden, gewährt eher das Bild einer ungeheuern, im Schoße des atlantischen Meeres vor Anker schwebenden Ars­che, als das eines von lebenden Wesen bewohnten und angebauten Landes. Dieser erste Eindruck ver­­lischt nicht, er bleibt und verstärkt sich. Wenn ein Schiff zur Nachtzeit ankommt, so enthält sein Ans­landen am andern Morgen etwas Seltsames, ja et­­was Erschieiendes. Die große Tiefe der See nöthigt die Schiffe, sich dem Ufer fast ganz zu nähern; der Blick, der über die unermeßliche­ Ausdehnung der Fluten ungehemmt hinschweifen konnte, bricht sich nun mit einemmale an der dunkeln, drohenden Fel­­senmauer, welche vor unsern Augen sich mehre hun­­dert Fuß in die Luft erhebt, und deren Gipfel die Massen der größten Fahrzeuge überragt. Noch als Kind landete ich zum Erstenmal auf St. Helena. Mit Schrecken betrachtete ich einen der Spißberge, dessen „Form genau ein Negergesicht mit seinen aufs geworfenen Lippen darstellte. Man belustigte sich an ‚meiner Furcht, und kündigte mir an, das sei ein Riese, der auf's erste Zeichen mich zum Frühstück verzehren werde, dann die Reisenden und die Schiffs­­mannschaft. Dieser Eindruck ist mir geblieben. Nachdem man die Mündenbatterie umschifft hat, erf­aut man James­ Town. Der Anblick dieser Stadt ist ein eigenthümlicher, und ganz in Uebereinstim­­mung mit der umgebenden Landschaft. Sie ist durchs aus in einer Schlucht erbaut, welche von einem kon­­vulsivischen Naturausbruch ausgehöhlt zu sein scheint. In diese Art Trichter eingezwängt, könnte sie sich gar nicht­ weiter ausdehnen, denn die Ränder desselben sind zu abschüssig, um darauf Gebäude aufführen­­ zu können. Eine Folge von dieser Lage der Stadt ist die im Sommer dort herrschende erdrükende Hige. Die Seeluft , so köstlich in den Tropenländern , ist zu James­ Town unbekannt, und drei Viertel des Jah­­res hindurch glaubt man dort ersiizen zu müssen. Wir waren, so glücklich, unsere Wohnung außer­­halb des Umkreises der Stadt zu haben. Mein Va­­ter besaß einen kleinen artigen Landsiß, fünf Viertel (englische) Meilen vom Thal entlegen, und die Briars genannt. Dieser Ort verdient eine kurze Erwäh­­nung, einmal, weil er wirklich reizend ist, und dann seinen ; 8) Mr. Balcombe, der Vater von Mrs. Eliza Abell, war Eigen­­thümer des Landfiges Briars, wo Napoleon kurze Zeit Aufenthalt hatte,

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