Transsilvania - Beiblatt zum Siebenbürger Boten, 1851-1852 (Jahrgang 12, nr. 1-22)

1852-02-14 / nr. 5

| f 4» in jener der Wala­­ Buch der Könige in Sturm und einzelner asiatischer Völker, 21), so <en jener Prophet, welcher nach d­em auf feurigen Wagen zum Himmel auffährt, Donnergott geworden. Er war — so erzählt eine Sage 22) — einst Husar im Dienste­­ des Kaisers; da log ihm der Teufel vor, sein leiblicher Vater halte es mit seiner Frau. Sofort eilte der eigröpfige Heilige noch in der Nacht nach Haus, und fand wirklich einen Mann und eine Frau im Bette zusammen. In seiner blinden­ Würd‘ erschlug er sie — es war sein Vater und seine Mutter. Verzweifelnd floh er und fand nirgends mehr Ruhe. Auf seinen Wegen begegnete ihm der Herr in Begleitung des hll. Petrus. Elias, erzählte, wie fürchterlich ihn der Teufel betrogen habe; er wolle nun­ Gott aufsuchen, der werde ihm um seiner Reue willen verzeihen.“ Auf dieses fragte «der Herr den niedergeschlagenen Elias, was er denn mit dem Teufel anfangen wür­­de, wenn er ihn in seine Gewalt bekomme, so würde ihn mit mei­­nem Gewehre tief in die Erde schlagen, war des Heiligen Antwort. So ziehe aus, sprach­ hierauf der „Herr, i< gebe dir Gewalt den Teufel zu vernichten, sei getrost, die Sünde, ist dir vergeben, ich bin der Herr dein Gott. . . Hocherfreut zog nun Elias; weiter, „und ma­n er, von jeht an glaubte den Teufel, oder einen seiner Helfer gefunden zu haben, feßte er ihm so fürchterlich­ zu, daß ringsum alles mit Schreien und Grau­­sen erfüllt; ja daß die Samen­ aller Pflanzen taub wurden ; ebenso ging auch­ jede Frucht von­ Menschen­ und Thieren im Muttterleibe zu­ Grunde, so sc­hrei ich war des Heiligen „Zorn. Dies nahm der Herr mit Schreden wahr, und lähmte so weit dem furchtbaren Eiferer den rechten Arm, damit er nicht die ganze Schöpfung vernichte, wenn er so fortwürde, wie er angefangen. So kämpft, der empörte Heilige heut zu Tage nur mit der­ Linken, auf daß mit dem Teufel“ nicht auch die Welt zu Grunde gehe. “Ist ein Ungewitter am Himmel, so leidet auch seht, kein­ Wala­­he einen­ Hund oder­ eine Kage bei­ sich, in der Stube. Denn er glaubt, von diesen­­ Thieren, der „Teufel nehme gern Besiß von ihrer Gestalt. “ Da nun Elias der Donnerer..ist, und, mit feinem­ Feuer­­geschosse, dem Blick,­ den Teufel überall verfolgt,­­ so sc­hwebt während eines Gewitters über einem Haufe, was diese Thiere sich aufhalten, große Gefahr. “ Die Untersuchungen über ‚die Spuren­ der­ altdeutsgen Obergötz­ter in dem Volksleben, der Sachsen in Siebenbürgen führen von selbst auf den Mythus von der wilden Jagd, „oder dem sogenannten wüthenden Heere. Bekanntlich haben wir­ dabei an Umzüge der Götz­ter und Göttinnen des Heidenthums zu denken. In zweierlei Form begegnen­ uns diese Umzüge, der Gottheiten "des germanischen Alterthums. Bald ziehen sie­ mensc­hlichen Augen sichtbar zu heiliger Jahreszeit in das Land ein, Heil, und Segen für ‚das Land mit sich führend, und nehmen die­ Gaben und Geschenkte des entgegenströmenden Volkes, in Empfang, Bald schweben, sie un­­sichtbar durch die Lüfte, in Wolkengebilden und im Gebraus des Stur­­mes vernehmbar, Krieg und­ Jagd, die Hauptgeschäfte­ der alten Hul­­da treibend. Beide Züge haben ihre Führer, oder­ Führerinnen. 23) Auf den Gaben und Segen spendenden Umzug der alten Gott­­heiten werden wir in der nächsten­ Vorlesung zurückkommen. Hier sind es die furchtbaren Luftzüge der jagenden Götter, welche uns für einen Augenblick beschäftigen sollen. Die Vorstellungen von einer nächtlichen Jagd der Gottheiten „gehören nicht ‚nur zu ‚den ältesten, sondern "auch­ zu­ den „durchsichtig“ sten Mythen. Das Geiieder von Pferden und die kämpfenden Män­­ner, welche man nach den Berichten des Peisanius jede Nacht in den Feldern von Marathon hörte, die Stimmen aus der Höhe, wel­­che in der Geschichte der Römer häufig vorkommen, die Mythen von dem Zuge Woden oder dem weißen öde Wode, der Ursprüngliche Führer der Jagd, die Gewitterwolke, und in Geschrei der­ aufgeschreedten Eulen u vor dem Volksthume in einigen einer thüringischen Ein Wunsch, betreffend die feit eingehenden statisti­schen Jahresberichte. *) Dieselben erheischen nicht wenige Mühe und der Druck der er­forderlichen Tabellen hat gewiß auch ein Schönes gekostet. Darin ist zu wünschen, daß die Thatsachen, zu deren hoffentlich nun genaue Kenntniß die Behörden kommen, nit nur ad acta gelegt und den Staub und den Würmern Preis­­­gegeben, sondern daß sie in verstän­diger Auswahl zum Gemeingut insonderheit der einigermaßen Gebilde­­ten gemacht werden wögen. Einsender dieses erlaubt sie, in dieser Beziehung einige Andeu­tungen auszusprechen und fügt denselben die Bitte bei, die Herren welche dazu Gelegenheit und Neigung haben, mögen sie bei ihren Zu­sammenstellungen und Veröffentlichung derselben berücksichtigen. Es ist wünschenswerth, daß hierbei das Wesentlichste aus al­lem Eingesendeten gegeben werde, damit der Gesammtbetrag die weitläufigen Arbeit der Landeskunde zu Gute komme. Dabei müßte, natürlich Summen von allen Bezirken und zusammen, wieder Distrik­ten gemacht und irgendwo — etwa in diesen Blättern — gedruct werden, aber ja richtig, besonders in den Zahlen! doc dabei imme auch mit, wohl nicht sehr schwerer, aber statistisch sehr wichtiger, voll­ständiger Sonderung der Nationalitäten.­­ Aus jeder Tabelle mögen nur die Summen, versteht sich nac den angegebenen Zusammenfassungen, zur allgemeinen Kenntniß, ge­bracht werden. Also aus Tab. I. die Gesammtzahl der Ehen, mi Unterscheidung des Alters und Standes der sie Schliefenden (ohn Rücksicht auf die Monate), dann die Dauer der Ehen mit. Angab der sie trennenden Ursachen. Aus Tab. II die Gesammtsummen­de Lebend- und Todtgebornen, gesondert auß nach dem Geschlecht, dan die Zahl der Unehelichen und Todtgeborenen ebenso. Von­ den „ehe­lichen Todtgebornen und zwar nor die auf jeden Monat kommender die Zahl der Erstgebornen, Zwillinge u. s. w. von ihnen, Aus Tat III. die am rechten Rand (nach den Monaten) und unten, nach dem Altern, sich ergebenden Summen, mit Vereinigung indessen der eh­­lichen und unehelichen­ Kinder, oder höchstens Angabe der Iegtern, s­einer einzigen Summe. Aus Tab. IV eine Uebersicht der von 5 , 5 Jahren Verstorbenen, gesondere nach dem Geschlecht und den Mo­naten, dann Angabe des ältesten Todten. Aus Tab, V wieder di am Rand rechts und unten sich ergebenden einzelnen und Gejammi summen, _ Hekates, Dianas und Orions nächtlichen Jagden die Naturerscheinung na<weisen, welche die Reihe, deres, logie welche“ ten des­tern und beweisen ihr die Vorstellung vom Wetter hohes Alterthum, „welcher dahinfährt von Wolkenmassen als rießenden Nonne schrillende Tutursel die mythische Auffassung verderbt­ erhalten habe — lißer Ungewitter in Bergschluchten um " Zug läßt sich "unter dem in Thätigkeit seßte, schwarzen Rosse, flintenden Keule. Sturmes ist ungewöhnlich, die Unsc­hwer auf welchem, welche Bligstraßl, und und „zugeschrieben, Stimme belästigt , und das in der Bibel von Gott Frau Holla in dem gepeitschten von Schleier der Sage und des Wunderbn Gegenden Deutschlands den nach Schwefe einem Kriegsheere nich: der nordifhen Mytho: ist es wenigstens, voreilet, er auf die Erde wirft, welche bei Lebzeiten die daher zu In ähnlicher Weise werden­den als in Menschen­ Namen erkennen. schaffende Heißt Wolken Wolfen einer gehören Sie sind auf in in aber nichts es Heerde doch bieft an:­­auf aud dem furstbaren Getöse näht, und Waldungen, und beinahe Zug verworrenen Geheul“ das » Pfeifer Phantasi« ,durch ihr, und Did verglichen Tutösel jagt. (Forts, fd­ de 21) Grimm a. a. O. 157 f. Die Zirkussier opfern am Gliastag Ziegen, ja selbst = die Muhamedaner nennen in ihrem Gebete zur Abwendung eines Gewitters dem She. Man denkt unwillkürlich­ an die Ziege Amalthan, aus deren Fell die Aegide (von als Ziege) des ‚Domnerers Zeus verfertigt gewesen, Nork Festkalender 473. 22): Schott walachische Mährchen S. 281 f. 23) Grimm deutsche Mythologie 898 f. *) Und noch etwas

Next