Transsilvania - Beiblatt zum Siebenbürger Boten, 1851-1852 (Jahrgang 12, nr. 1-22)

1852-09-11 / nr. 21

Das Dienstbotenwesen unserer Tage. Beantwortung der von St. Kars, Hoheit dem Erzherzog Johann gestellten Preisfrage. Von William Löbe. Eine von der 14. Ver­­sammlung deutscher Lande und Forstwirthe gekrönte Preisschrift. Leip­­zig, Otto Wigand, 1852. — Eine kleine Schrift von nur 72 Seiten,­­ worin zuerst alle Klagen und Beschwerden über das Dienstbotenwesen unserer Tage zusammengestellt werden, als da sind: übertriebene Eitel­­keit, Leichtsinn, Trägheit, Unfolgsamkeit und Widerspenstigkeit, Vergnü­­gungs- und Zerstreuungssucht, Lüderlichkeit und Untreue, worin ferner als Ursachen dieser Uebelstände verzeichnet werden: Verwilderung der Kinder der arbeitenden Klassen in ihren ersten Lebensjahren,­­ Mangel an Versorgungsanstalten für Waisen, mangelhafter Schulunterricht,(?), Viehhüten der Jugend (?) , Zwangdienstpflicht (), Eisenbahnbauten, Mangel an Versorgungsanstalten für alte und gebrechliche Dienstboten, Unfähigkeit der Dienstherrn, übermäßige Strenge der Dienstherren (?), Mangel an Energie und Ordnung beim Dienstherrn selbst, gegensei­­tiges Abspensligmachen der Dienstboten, Ueberbieten im Lohn, zu große Familiarität mit den Dienstboten, Ausstellung solcher Zeugnisse und worin endlich als Mittel der Abhilfe angegeben werden: Kleinkinder­­bewahranstalten, Waisenversorgungsanstalten, angemessener Schulunter­­richt, bessere häusliche Erziehung, Aufmerksamkeit auf die Fortbildung der aus der Schule Entlassenen, Aufhebung der Zwangdienstpflicht , Maßregeln zum Zurückhalten der Dienstboten von den Eisenbahn­­bauten, Versorgungsanstalten für alte Dienstboten, Sparkassen, Ein­­führung von Dienstbotenbüchern statt der vagen Atteste, Dienstbotens­chefferungsvereine, zwei mäßigere Behandlung der Dienstboten von Seiten ihrer Herrschaft. Hier sind allerdings vielerlei Krankheitssymptome und auch viel­­erlei Heilmittel bezeichnet, allein die gekrönte Preisschrift scheint uns don der Sache nicht recht auf den Grund zu gehen. Die Palliative, die sie vorschreibt, helfen nichts, weil sich durch Vereine und Comitee­­berathungen, denen ein Zweckessen nachfolgt, und auch durch einzelne Regierungsverordnungen nichts durchführen läßt, so lange man geieß­­lich und landesüblich die ganze alte Wirtsschaft nach Grundlügen des aufgeklärten Despotismus, des Kammerliberalismus und des s. g. Fortscritts beibehält. In­­ Bezug auf das Dienstbotenwesen gibt es zwei Extreme, das des Dienstzwangs oder der Sklaverei und das des Lohndienstes unter unverschämten Bedingungen, die den Dienstherrn gewissermaßen um­­gekehrt zum Sklaven des Dieners machen. Beide Extreme finden sich in Nordamerika dicht neben­einander. Der schwarze Diener ist Sclave in jeder Beziehung, der weiße Diener dagegen ist der Tyrann seines Dienstherrn, weil er sich nur gegen einen ungeheuern Lohn herabläßt, ihm auf einige Zeit eine Gefälligkeit zu erweisen, welche dieser auch nicht­ befritteln darf. Zwischen beiden Extremen stand und steht noch der deutsche Knecht in der gerechten und allein vernünftigen Mitte. So verstehe darunter nicht den weiland leibeigenen, sondern den freien Knecht, in dem Sinn, wie noch sehht auf geschlossenen Gütern der jüngere Bru­­der und Oheim Knechte des Erbhefigers sind, alle Rechte des Bluts­­freundes vereinigend mit den Pflichten des Dienstes, in freiwilliger Unterordnung unter das Familienhaupt, aber auch mitgenießend die Ehre und den Wohlstand der Familie. Alles Dienstbotenelend unserer Tage kommt einfach davon her, daß durch den aufgeklärten Despotismus schon im vorigen Jahrhundert und durch den Kammerliberalismus des jetzigen der patriarchalische Friede. des Landvolks zerstört, sein Wohlstand untergraben worden ist. Das Landvolk hätte von selber nie daran gedacht, sich zu verschlim­­mern und von seinen patriarchalischen Tugenden zu lassen, wenn nicht die unvernünftige Aufklärung der Gefeßgeber es zwangsweise und durch künstliche Verführungen aller Art davon abgebracht hätte, der Bauer war höchst unzufrieden und fühlte sich unglüclig, als man die Gütertheilungen, den Güterschächer von Amts wegen begünstigte und einführte, das alte seit Jahrhunderten geschonte Erbe zersplitterte und in die Krallen habsüchtiger Juden kommen ließ. Der Bauer sah unwillig drein, als man ihm „feuchtöhrige Buben* aus den Semi“ bei Todesstrafe den ohne ihn vor Einimpfung ganz anderer Dinge zu schüßen. Es wäre besser gewesen, man hätte Tausende an natürlichen Blattern sterben lassen­ “als radikalen Unsinn vorschwagte, angeblich um ihm er weniger Steuern zu zahlen habe, dienen und zu helfen Er ließ sich wohl täuschen durch die Versprechungen, man werde es dahin bringen, daß aber von dem ganzen mit Wohlthaten zu überhäufen schien. An jeder Verschlimmerung des Volksgeistes, die wir auf dem Lande zu beklagen haben, sind ein­­zig die Regierungen selbst und die städtischen Agitatoren Schuld, den unverdienten Brautkranz eben­so schlechtem Ruf, als es auf; früher mit dieser alten Sitte kamen auch andere abhanden, das Dorf wurde lüderlich und steht jeßt in gutem Rufe stand, ist von der modernen Aufklärung verspottet ist, nicht geachtet, sondern lediglich mißbraucht. Durch die revolutionär gesinnten Schulmeister wird auch die Dorfjugend [Yon vom zartesten Alter an systematisch verdorben. Diese Schul­­sse auf dem Lande nicht brauchen können unzu befriedigenden Ansprüchen reizt. Eine auch wu, so sie nur zu ewig verzogene Dorfjugend, durch keine alte fromme Sitte mehr vom Laster zurücgehalten, em­­pfängt durch volle Befreiung von der sie will, ohne nar­en pfen ließ. Lexikon blieb etwas von war und wohnheiten Geseßgebung, den Es kam zu Gunsten ohne Gefahr Rationalismus und man sie erst von ihn ihr weil und eine Hätte sen, so mit ungeheuern Ansprüchen Ein junger Mann aus ihr die Haut anregen der Conversationsstraße war. Da kam der Stadt­verführte in dem Zeitpunkt, als Schulmeister und Prediger der Revolution die Minister Hunderttausenden und und dummes Gesicht dazu, wenn man ihm der wahre Bauer,­sten des Socialismus unzugänglich, Es modernen Aufklärung, der Opposition hat wissen wollen, daß sie ihm So insbesondere an die Staatsweisheit den Knechten und Mägden sein, fich emancipiren oder Dienstboten zuchtlos gemacht auf denen die alte kenne ein ehemals wohlhabendes jenes Dorfes und der Brautkranz von sie nach uralter Sitte Betheiligten wurden hart — Alle gute alte Sitte verhöhnt worden, irgend noch vorhanden zur Pflicht machten, die Staatsweisheit den andern Mädchen Die ländliche Unschuld­meister werden aber von Staatswegen in den Schullehrerseminarien künftigen Schulmeistern Trinken und Qüderlihen der man zurückschaudert, vieler Dienstboten vom Lande in den Dienst treten. Sind sie in den Dienst eingetreten, glauben lehrten, machen zu wollen, und, mit ihren sam net es auch, ihren so­in Dorf, der ihr daß er zerstörte, deshalb ist Aber in welchem alte Wohlstand erhalten worden der „dummen lehrt den Frechheit wurden. Daher Millionen Der Bauer machte die Staatsweisheit der Revolutionspartei würde es zu aus, die oft als das verstand nachweisen, bestraft und und durch schon übel gute Der Bauer Gift­er und so der verdauter Halbwisserei geringen Besoldungen unzufrieden, des Rationalismus ein ime­­ziemlich unbehagliches im modernen Advokatenstyl seine Kernmens<en ausgezeich­­enn zweites Mädchen noch immer die Regel, auf manchen Dörfern, vor Schulgehilfen aufdrängte, die sogar. immer daß war eine Gefallene war der Jugend Un­­unzufrieden, als freche Ansprüche Verderblichkeit in welchem die Staats- der Aufklärung ihnen die Einimpfung der Pocken eigentlich kein Wort. Auch der noch etwas besaß, den Verführungsküns ging dieselbe nun von den Regierungen oder instinktartig ihre Schädlichkeit spürte, auch wenn sie der zunehmenden Corruption der Dienstboten, alte patriarchalische Zucht bestehen lass hat, indem sie alle jene Gelege und Ge seit Jahrhunderten der strenge alte heiratete sie nachher. Bei der Hochzeit wurde des Dorfes abgerissen, einer Schlägerei. Die Staatsweisheit Braut und verwies den Bewohnern jenes Dorfes wird. Daher das Tabakrauchen, schon vor dem Confirmationsjahr und die immer wachsende Zahl der ein­deutsche Bauer in der Natur es selbst, die Jungfernkrone, nirgends der Herrschaft gegenüber Aberglauben? hinsichtlich der bald seßte Zucht keinen ist und wo, was Prügelstrafe und weiß nun, daß sie treiben kann, daß man minal verbreten auf dem Lande. Und daher auch beruhte, tragen wird, immer was die begünstige die Zeug, gleich» daß man zuwider eingefallen ein Mäd­­dürfe, entschied wo sie läßt sich dur alle Phasen abgerichtet und eingeseßt» der nie den IH Die Der was Ch­­­ritte neue

Next