Transsilvania - Beiblatt zum Siebenbürger Boten, 1851-1852 (Jahrgang 12, nr. 1-22)

1852-09-11 / nr. 21

rr EDE ph Br WEETEFTREN EFT H KE AU ' schlug.­­ Odisch: magnetische Briefe. vn. UR. Mit meinem legten Briefe sind wir dem Aberglauben zu Leibe gegangen, und haben ihn in einem Schlupfwinkel aufgesucht, in welchem er seit Jahrtausenden nistet; heute will ich ihm noch einen solchen Streich verfegen. Lassen Sie uns den Umfang des Obes in der Natur weiter nachgehen. I< Hatte den Wiener Mechaniker, Hrn. Enter, einen Mittelsensitiven, in der Dunkelkammer (Oktober 1854) und wollte prüfen ob nicht an der Schall mit dem Ob in einigem Verband stünde. Ich brachte eine Luftpumpenglode, faßte sie am Knopf und schlug sie mit einem Schlüssel behutsam an. Sowie sie erklang, wurde sie leuchtend und sichtbar. Je stärker der Schlag, desto heller die Leuchte. Ein Metallstab, ein Magnethut , klingend ange­­schlagen, leuchtete. Eine Metallglode von starkem, einschneidendem­ Klang, längere Zeit fortwährend angeschlagen, wurde so leuchtend, daß im ganzen Zimmer sie ein heller Schein verbreitete, den alle Sensiti­­ven sahen. Saiten, sondern der ganze Resonanzboden leuchtend. Die klingenden Körper wurden nicht bloß für sich abglühend, sondern sie verbreiteten auch eine lichte Helle rund um sich her, sie waren wie mit einem Heiligenstein umgeben. Jedes Trinkglas, das ich mit einem Messer anschlug, wie man pflegt wenn man Bediente herbeiruft, gewann eine Lichthülle, und eine um so hellere je höher der Ton war, den das Instrument angab. Sie zeigte ein merkliches Zittern, wie der Schall selbst. Am lichtesten war jedesmal gerade der Flor, wo ich auf­­Auf einer angestrichenen Violine wurden nicht allein die Schlug ich nun außen an und der Klang ertönte, so fand­en solche Glo>en von Glas und von Metall hinein ließ ich sensitive Hände stehen , doc so, daß sie nirgends den Globenkörper berührten, fich die Linke kühl, die Rechte lau angeregt, die odische Gefühlswir­­kung trat also ein, und zwar im Sinne des blauen Sonnenstrahls, des obern Krystallendes, des magnetischen Nordpoles. Io hatte mit einem Wort die Genugthuung im Schall einen neuen, sehr starken Odquell aufzufinden. Ein andermal faßte ich die Reibung ins Auge, und gab dem Fräulein Maria Marx (Juli 1844) einen Kupferdraht in­ die linke Hand, an dessen anderes Ende ich ein Brettchen befestigt hatte. Als ich mit einem ähnlichen Brettchen darauf rieb, ordmte Wärme durch den langen Draht in die sensitive Hand. Rieb ich den Draht selbst in der Finsterniß an einem Scleifstein, der auf der Drechselbank lief, so wurde der ganze Draht abglühend und hüllte sich entlang in einen leu­tenden Schein; an seinem abgewendeten Ende flieg eine Leuchte empor von der Gestalt einer Kerzenflamme. Zur Segenprobe nahm ich eine gläserne Barometerröhre, stellte sie mit einem Ende in ein Glas Wasser, mit dem andern rieb ich sie einige Minuten an dem schnel umlaufenden Drepreibslein. Die ganze Röhre ward leuchtend sammt dem Glas Wasser, lau, bitterlich und edel, und eine davon, die ich überredete das Glas Teer zu trinken, gerieth Eur; darauf in heftiges, wiederholtes Erbrechen. Sehr lebhafte Odentwisciung aus dem Quell der Reibung war also außer Zweifel. Dieß führte in der Anwendung zu einem Ergebniß, von dem ich mir verspreche, daß es Ihnen Vergnügen gewähren wird. I< wollte wissen, ob die Reibung von Flüssigkeiten auch Od verrieb­e. In der That, verschlossene Glasgefäße, worin Alkohol, Aether, Essig­­geist, Texpentind­, Kreosot enthalten waren, wurden mit ihrem Inhalt alle leuchtend, als sie im Finstern geschüttelt­ wurden. Aber auch Wasser, in verstöpselten Flaschen geschüttelt, wurde leuchtend und in der linken Hand lauwidrig ;­ so, wie­ es wieder in Ruhe kam, wurde es in wenigen Sekunden unsichtbar und der Rückschlag kühlend. Jett fiel mir etwas seltsames ein, erschienen Sie nicht, es war nicht mehr und nicht weniger als — die Wünschelruthe, die tief verru­­fene ; die Wassersucher, die Quellenfinder stiegen mir in der Erinne­­rung auf. Wie, dachte ich, wenn geschütteltes Wasser Od in Bewer­gung seßt, könnte fließendes Wasser nicht vielleicht gleiches thun? Dieß zu prüfen, umwickelte ich eine Glasröhre di mit Papier, gab sie an dieser Stelle in die­ linke Hand von Bensitiven und goß durch­­ einen Glastrichter­ aus gläsernen Gefäßen oben Wasser hinein in fortdauern­­dem Strahl. “Alle fanden, daß ihnen Wärme durchs Papier zukam solange ich zugoß,­­ Kühle zurückkehrte, “so oft ich zu gießen aufhörte. Machte ich den Versuch im Finstern, so ward das­ Wasser im Trichter während des Zugriffes und sofort im Laufe die ganze Röhre abwärts alles leuchtend. Es war kein Zweifel, im bloßen Durchlaufen dur eine Röhre entwickelte das Wasser Od; meine Hoffnung wuchs, Jeßt nahm ich Fräulein Zinkel, eine Mittelsensitive, hinaus in den Park, der mein Landhaus umgibt. So konnte die Richtung einer Wasser»­leitung, die unter einer großen Waldwiese geführt, auf der Oberfläche aber unkennbar “ist. Ich ließ sie nun langsam quer “über­­ die­ Wiese gehen, wobei sie die Wasserleitung schneiden­ mußte. Als sie in deren Nähe kam, sah ich sie in ihrem Gang stoßen, vor» und rückwärts schreiten und endlich­ stehen bleiben. Hier, versicherte sie, empfinde sie bis zu den Rnieen herauf, besonders im linken Fuß, laue Widrig­­keit, was auf der ganzen übrigen Wiese nirgends der Fall gewesen sei. Sie stand in der That genau über der­­ Röhrenfahrt, durch welche eine Quelle eine halbe Stunde weit her der Meierei zugeleitet würde. Ich wiederholte den Versuch mit mehreren andern Sensitiven mit immer gleichem­­ Erfolg, und siehe da, die Wünschelruthe steht auf aus der tiefen Erniedrigung, in welche Unkenntniß und­­ unverschul­­deter Spott sie geschlagen ! Nicht die Ruthe zwar als solche — das mag wohl nur Gewand sein, in welches sich die Wahrheit­­ hüllte, allein desto gewisser ihr innerer Kern, der da verborgen­ lag und der si nicht zur Geltung zu bringen vermo<te. Nun wohl an­­er ist­ nichts anderes als die Wirkung des durch die Wasserreibung in Thä­­tigkeit gefegten Odes, dessen Bewegungen von Sensitiven empfun­­den werden. Monsieur Sourcier in Frankreich, der berühmte Quellensucher, den man weithin im Lande kommen läßt, und der das Wasserfinden zu einer bewundernswürdigen Fertigkeit gebracht hat, ist sicherlich nichts anderes als ein guter Sensitiver ; so oft er über unterirdisches Wasser schreitet, das in Bewegung “ist, empfindet er dessen odischen Einfluß auf seinen reizbaren Leib; er kann, [was Maßgabe des grö­­ßern oder geringern Reizes, auf größere oder geringere Tiefe des Wassers schließen, und hat es darin durch Uebung zu einer Fertigkeit und Sicherheit gebraut, die ihm die Bewunderung und den­ Dank der halben französischen Welt zuwendete. Sein Geheimniß, das ihm selbst ein Räthsel war, und das er zu verrathen sich außer Stand sah, ist jegt aufgehegt, und vielleicht bald werden wir in Deutschland Hunderte von Quellmännern und Quellfrauen haben, alle Hochsensitis­ten werden ss nach fkurzer Uebung vortrefflich dazu eignen. Und die Wünschelsuche ist von nun an ein alle Welt enthülltes Ger­weingut. Transsilvania. Beiblatt zum Siebenbürger Boten. Alle Sensitiven fanden es beim Kosten ı -

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