Studia Slavica 13. (1967)

1-2. szám

Un»arische stehende Redewendungen der Sprache einiger slowakischen Siedlungen in Ungarn F. Gregor I. 1. Die große Mehrheit der ungarländischen slowakischen Siedlungen ist vor 200—250 Jahren als Ergebnis der großen Ansiedlungswelle entstanden.1 Die so zustandegekommenen slowakischen Sprachinseln standen natürlich unter starkem ungarischen Einfluß, und diese Einwirkung wurde obendrein — mit Aus­nahme der Periode nach 1945 — aus politischen Gründen oft absichtlich gefördert und gestärkt. Aber auch abgesehen davon wurde die Einwohnerschaft der slowa­kischen Siedlungen — infolge der stätigen Beziehungen zum Ungarntum— in ei­ner verhältnismäßig kurzen Zeit zweisprachig.2 Heute können wirschon die Tatsa­che feststellen, daß die ungarländischenSlo waken in gewisser Hinsicht besser unga­­rischals slowakisch können. 3Ihr Sprachgebrauch befindet sich gegenwärtig auf der Stufe, die von P. Ondrus als die zweite Phase des П. Stadiums der Zweisprachigkeit bezeichnet wird, und für die die sogenannte hybride Mundart charakteristisch ist.4 Infolge der vollkommenen Zweisprachigkeit der Slowaken in Ungarn beeinflußt heute die ungarische sprachliche Umgebung — die ihre Einwirkung ständig fühlbar macht — die hiesigen slowakischen Mundarten nicht in dersel­ben Weise, wie in der Periode vor der Zweisprachigkeit, bzw. wie in den früheren Phasen der Zweisprachigkeit. Während nämlich in den vorhergehenden Phasen z. B. für die phonetischen Erscheinungen es bezeichnend war, daß die ungari­schen Laute anfangs dem slowakischen Lautsystem angepaßt oder durch entsprechende slowakische Laute ersetzt wurden, ist ein solches Anpassen auf der Stufe der entwickelten Zweisprachigkeit nicht mehr nötig, denn auch die Phoneme der Abgebersprache (des Abgeberdialekts) bleiben bei der Übernahme unverändert.5 1 Darüber zusammenfassend J. Siracky, K vzniku a vÿvoju slovenského osidlenia na Dolnej zemi v 18. storoöi: Historoeky öasopis 11 (1963) 433—466. Hier auch die weitere wichtigste Literatur. 2 Über die Wechselwirkung der Mundarten nicht verwandter Sprachen vgl. P. Ondrus, Triedenie a hodnotenie javov vzájomného vplyvu náreöí pribuznÿch a nepri­­buznÿch jazvkov: Sborník Filozofickej fakulty UK 11 — 12 (1959 — 60) 8 — 9. 3 Darüber vgl. F. Gregor, Ungarische Wörter und Kompositen im Slowakischen von Pilisszántó. Studia Slavica 9 (1963) 257; I. Sípos, Geschichte der slowakischen Mund­arten der Huta- und Hámor-Oemeinden des Bükk-Gebirges. Budapest 1958, 11 —12. 1 Vgl. Ondrus, Tiedenie ... 14. 5 Dazu B. SulAn, Zu einigen Fragen des Bilinguismus: Slavica 3 (1963) 8 — 10. 1 Studia Slavica Hung. XIII, 1967

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